BSXinsight Bahntest
BSXinsight Bahntest

BSXinsight-Test auf der Strasse (erster Versuch)

Das hätte richtig gut werden können. Zumindest war ich echt dicht dran. Bis ganz kurz vor Schluss…

Vorbereitung

Ich hatte mir zwar gedanklich für das Wochenende vorgenommen den Endurance Test mit dem BSXinsight auf der Strasse zu wiederholen, aber auf einen spontanen Schnellstart war ich nicht gefasst. Von daher gab es nicht viel mehr Vorbereitung als die Sachen zu greifen und in die Sporttasche zu pfeffern. Schnell noch einen Status-Check mit dem Vital-Monitor gemacht: Superkompensation, voll erholt. Perfekt.

Vorgenommen hatte ich mir auf der Laufbahn des Sportzentrums Nord zu laufen, damit ich eine Strecke ohne Steigungen und Störungen habe. Leider war das Gelände abgeschlossen… Also habe ich mit dem benachbarten Parkplatz Vorlieb genommen. Da waren im Grunde auch ungefähr 400m-Runden möglich, also war es keine so schlechte zweite Wahl.

Beim Anlegen der Ausrüstung schimpfte die BSX-App: der Akkustand des Sensors sei für einen Ausdauertest wahrscheinlich zu gering. Ob ich wirklich weiter machen wolle. Na super… Er stand zwar eine Woche ungenutzt in der Station, davor hatte ich ihn aber doch aufgeladen – oder nicht? Wie auch immer: zu spät. Musste so gehen. Das Handy hatte zumindest noch 50% Akku und sollte auch eine halbe Stunde durchhalten. Also los…

Ähh… Moment: Warum zeigt die Ambit3 beim Gehen keine Pace an? Ich habe doch schließlich extra den Footpod einige Läufe getragen, damit er sich kalibrieren kann und genau heute möglichst genaue Werte anzeigt?! Das Menü enthüllt die Wahrheit: die automatische Kalibrierung war gar nicht an. Die ganze Zeit nicht. Super… Also abbrechen? Auf keinen Fall. Mehr als schief gehen kann es ja nicht.

Der Test

Erstmal im Laufschritt unterwegs, zeigte die Ambit3 auch vernünftige Werte an. Die für die ersten drei Minuten vorgegebenen 12:26 min/km waren zwar nicht so exakt zu halten, aber bei allen weiteren Stufen war ich echt gut. Bei allen Stufenwechseln habe ich nach Gefühl direkt die richtige Tempoverschärfung gemacht und konnte die Vorgaben wirklich gut einhalten. Statt 6:13 min/km konnte ich mich mit 6:15 min/km natürlich nur an die 5er-Schritte der Uhr halten, aber bei den meisten Stufen gab es keine bis nur eine minimale Abweichung.

Bei Stufe 9 und 4:54 min/km wurde es wieder ziemlich anstrengend, aber lange nicht so sehr wie auf dem Laufband. Schließlich gab es jetzt ja auch die permanente Kühlung durch den Wind. Stufe 10 hätte ich sicher noch komplett durchgehalten, aber dann meldete sich plötzlich das Handy: Akku fast leer, Energiesparmodus… Ganz toll. Zumindest lief die Aufzeichnung noch. Die Mindestzahl von sieben Stufen für eine mögliche Auswertung hatte ich schon hinter mir, also habe ich die Test einfach beendet und bin Richtung Auto gegangen. Die BSX-App hat die Messung gespeichert und versucht gerade online eine Auswertung der Daten zu erstellen. Genau in dem Moment, als ich am Auto war und das Ladekabel sicherheitshalber einstecken wollte: Ausschalten… NNNEEEEIIIINNNNN!!! Zu spät. Alles weg. Leider kann man die Daten nicht später übertragen und auswerten. Wenn bei der Analyse die Datenverbindung nicht da ist, oder der Vorgang sonstwie unterbrochen wird, ist einfach alles weg. Sehr ärgerlich, aber in dem Moment nicht zu ändern.

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Im aufgezeichneten Track sieht man, dass die Pace natürlich nicht so konstant war, wie es auf der Uhr aussah. Aber zumindest ist ein sehr linearer Anstieg zu sehen, so daß ich einen erfolgreichen Test auf der Straße zumindest für möglich halte. Ich meine auch gelesen zu haben, dass eine Analyse der Daten nur gestartet wird, wenn die App die Aufzeichnung für ok hält. Und so weit war ich ja zumindest gekommen.

Jetzt hängt das komplette Equipment am Ladekabel. Mal sehen, ob ich morgen einen neuen Versuch starte, oder doch noch eine Woche warte. Zumindest hatte ich auch den STRYD-Gurt um und somit eine Aufzeichnung meiner Watt-Zahlen über die komplette Geschwindigkeitsskala.

    1. Hi Boris, der BSX ist auf der Straße meiner Meinung nach sogar sinnvoller einzusetzen als auf dem Laufband (siehe Beitrag). Zumindest was die Leistungsdiagnostik angeht. Ich bin nie auf die Idee gekommen den BSX bei normalen Läufer oder Wettkämpfen zu benutzen, auch wenn das grundsätzlich möglich wäre. Dafür finde ich den Stryd deutlich besser geeignet.

  1. Danke für deine Antwort.

    Der Sinn vom BSX wäre, zumindest meinem Verständnis bzw. Wunschdenken nach, ein Livefeedback zur metabolischen Obergrenze zu bekommen. Wenn man sich etwas mit der Laktatgeschichte auseinandersetzt (bzw. hat), dann weiß man, dass da zu erheblichen täglichen Schwankungen kommen kann. Also müsste man den BSX schon sehr regelmäßig nutzen… idealerweise ins Training integriert. Stryd als „Pacingtool“ finde ich schon sehr recht klasse, aber Zonen müssen dort auch „mit ollen Tests“ festgelegt werden; die unteren Stufen sind dann wiederum nur eine prozentuale Ableitung von einer Leitungsgrenze. Je nach dem wieviel Müdigkeit man „intus“ hat und/oder in welcher Trainingsphase man sich befindet, kann dies ganz leicht zu Fehlergebnissen führen – wie beim Laktat auch.

    Im Prinzip bin ich am BSX interessiert und suche nach Erfahrungswerten, wie man das Teil ins tägl. Training einbinden kann ohne „dämliche Tests“ zu machen – so in etwa in kurz und knapp.

    1. Kann ich gut verstehen. Allerdings würde ich dann trotzdem auf Stryd setzen. Um den BSX ist es sehr ruhig geworden und auch der Hersteller scheint da nicht weiter zu entwickeln. Eine große Community gibt es auch nicht, aber das hast Du ja wohl schon gemerkt. ;)

      Bei Stryd gibt es dagegen die Community aus Läufern, Trainern und Wissenschaftlern. In Verbindung mit dem Power Duration Model in WKO4 kannst Du auch auf Leistungstests verzichten, weil Dein mFTP quasi permanent auf Grundlage Deiner Trainingsdaten ermittelt wird. Das führt vielleicht nicht zu Anpassungen des Trainings auf Tagesbasis, bei mir aber zumindest wöchentlich. Ausserdem erlaubt das noch individuellere Trainingszonen (iZones), die sich auch ständig Deinen Daten anpassen.

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Ich bin der Harlerunner

Hier schreibt Thomas Pier über das Laufen und (deutlich mehr als nur die notwendige) Ausrüstung. Ich laufe weder besonders schnell noch weit. Aber ich teile gerne meine Erfahrungen, die ich als ambitionierter Freizeitläufer, neugieriger Early-Adopter und als mein eigener Trainer sammele.

Ich freue mich über jede digitale Kontaktaufnahme - noch mehr allerdings über jeden gemeinsam gelaufenen Kilometer.

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Thomas (der Harlerunner)