Laufen auf Fuerteventura
Laufen auf Fuerteventura

Laufen auf Fuerteventura

Die Koffer sind ausgepackt, die Wäsche ist gewaschen und langsam scheint die Urlaubsbräune auch schon zu verblassen. Daher schnell ein kleiner Bericht von meinem Laufurlaub auf Fuerteventura – der natürlich eigentlich ein Familienurlaub mit eingestreuten Laufeinheiten war.

Schon bei der Vorbereitung fiel mir auf, dass es am Südzipfel der Insel nicht viele Möglichkeiten gibt zu Laufen: entweder man läuft am Meer hin und her oder in die Berge und zurück. In jedem Fall bieten sich dort keine Rundstrecken an, wie ich sie hier gewohnt bin. Aber gut: wenn man das weiß, kann man sich ja darauf einstellen. So braucht ich keine Streckenplanung zu machen.

Am Anreisetag stand sowieso kein Lauftraining im Plan und so konnte ich mich ein wenig akklimatisieren und orientieren. Doch bereits am nächsten Tag ging es los: der „Hausberg“ lockte…

fuerteventura14

Schon ein paar hundert Meter hinter dem Hotel begann die Steigung – und hörte erst ca. 3 km später auf. Einige Geröllstücke bin ich sicherheitshalber gegangen, aber eigentlich kam man da ganz gut hoch. War auch ein schönes Krafttraining. Oben hatte man einen netten Überblick über unser Urlaubsdomizil.

fuerteventura08

Da es sehr windig war, ging es aber auch direkt wieder runter. Unten zeigte meine Uhr erst 5 km – laufen wollte ich aber mindestens 10. Also habe ich noch eine kleine Schleife zum Leuchtturm angehängt und kam dann trotzdem nur auf 8 km.

Leuchtturm Morro Jable
Leuchtturm Morro Jable

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von www.strava.com zu laden.

Inhalt laden

Aber für den nächsten Tag stand ja auch der lange Lauf an mit 16 km. Also bin ich erst mal schön die Strandpromenade am Leuchtturm vorbei in den nächsten Ort gelaufen. Dort musste ich mir meinen Weg raus suchen, um wieder auf einer Küstenstraße zu landen. Die wand sich dann immer schön am Meer entlang.

Küstenstrasse hinter Morro Jable
Küstenstrasse hinter Morro Jable

Aus der asphaltierten Strasse wurde allerdings bald schon ein Schotterweg, auf dem mir nur noch Geländewagen begegnet sind. Ungefähr bei Kilometer 7 bin ich dann Richtung Meer abgebogen und noch fast 2 km auf kleinen Trampelpfaden gelaufen.

Wendepunkt
Wendepunkt

Dann ging es die gleiche Strecke zurück. Leider musste ich dabei feststellen, dass ich auf dem Hinweg wohl die ganze Zeit Rückenwind hatte… Aber je näher ich den Felsen kam, desto mehr Windschutz hatte ich auch. Und ich war auch nicht ganz allein unterwegs auf der Strecke:

Läufergruppe (schlecht zu erkennen...)
Läufergruppe (schlecht zu erkennen…)

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von www.strava.com zu laden.

Inhalt laden

Nach einem Ruhetag standen dann eigentlich 10 km auf dem Plan, die ich schön am Strand hätte laufen können. Aber die Promenade war ich jetzt schon ein paar Mal gelaufen und die Berge lockten einfach. Also habe ich mich auf den Weg gemacht auf den Pico de la Zarza (7.5 km).

Pico de la Zarza (leicht rechts von der Bildmitte)
Pico de la Zarza (leicht rechts von der Bildmitte)

Am „Hausberg“ vorbei ging die Strecke permanent so steil bergauf, dass ich mir das Laufen ganz schnell abgewöhnt hatte. Mein Puls war auch im Walking-Tempo ordentlich hoch. Und ich hatte immer noch ein wenig die letzten Läufe in den Beinen. Trotzdem habe ich bestimmt ein Dutzend Wandergrüppchen überholt.

Pico de la Zarza - Hinweg
Pico de la Zarza – Hinweg

Bei Kilometer 4 dämmerte mir langsam, dass ich den ganzen Weg so wohl nicht schaffen würde. Dabei hätte ich gerne über den Bergkamm auf die Westseite der Insel gesehen. Hügel für Hügel überlegte ich, wann ich wohl umdrehen müsste. Dann wurde mir die Entscheidung leichter gemacht:

fuerteventura32

Noch zwei Kilometer bis zu einem Zwischenziel. Das sollte doch zu schaffen sein. Zumal ich bisher ja nur gewandert und noch nicht wirklich gelaufen bin. Dort angekommen hatte ich einen guten Blick auf das eigentliche Ziel des Weges und konnte erkennen, dass das letzte Teilstück mit Laufschuhen bestimmt nicht zu meistern gewesen wäre. Das sah eher nach Klettertour aus. Also habe ich noch ein paar Fotos gemacht und bin dann langsam bergab gelaufen.

Pico de la Zarza - Rückweg
Pico de la Zarza – Rückweg

Aber ganz ehrlich: langsam ging nicht. Meine Beine sind nur so geflogen! Und das nicht nur bergab: auch auf den Steilstücken wurde ich kein Stück langsamer. Ganz zur Verwunderung der Wanderer, denen ich nun plötzlich in wahnwitzigem Tempo entgegen kam. Ich habe das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht bekommen und bin teilweise hüpfend und jubelnd den Berg runter.

fuerteventura42

Der Lauf war wirklich ein Hammer. Anschliessend noch ein wenig mit der Familie am Strand ausruhen und der Tag war perfekt.

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von www.strava.com zu laden.

Inhalt laden

Nach dem nächsten Ruhetag stand nur noch ein Lauf an, den ich schön langsam auf der Strandpromenade lief. Schließlich ging es am Tag darauf schon zurück und das würde bestimmt anstrengend werden. Knapp 8 km mussten also reichen.

Strandpromenade
Strandpromenade

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von www.strava.com zu laden.

Inhalt laden

Zuhause stelle ich dann fest, dass Runalyze meine Laufeinheiten auf Fuerteventura nicht so anstrengend fand wie ich… Gibt es da vielleicht einen geheimen Urlaubsbonus in den Berechnungen? ;) Mir hat der Urlaub jedenfalls Lust darauf gemacht so etwas nochmal zu wiederholen. Auf der Busfahrt zum Flughafen habe ich die Landschaft die ganze Zeit danach beurteilt, ob das wohl ein schönes Laufrevier wäre. Ich hätte jedenfalls große Lust in meine Laufkilometer immer mal wieder etwas bergigere Trails einzubauen. Das ist hier in der Gegend kaum möglich, aber vielleicht reicht dafür ja auch schon das Sauerland oder die Eifel.

  1. Hallo Thomas, vielen Dank für Deine tollen Berichte von Fuerte Ventura. Ich werde am Dienstag dorthin fliegen und will wie Du einige Lauf-Kilometer absolvieren, denn ich bin kurz vor meinem ersten Marathon (in Hamburg). Deine Berichte haben mich motiviert mich bei Strava anzumelden. Also nochmal Danke und gutnwe Lauf. Ralf Hartbrich

    1. Hallo Ralf, vielen Dank für das nette Feedback. :) Ich wünsche Dir viel Spaß auf der Insel und alles Gute für Hamburg.

  2. Hi Thomas,

    Knaller Bericht der mich richtig motiviert und viel Licht ins Dunkle bringt.
    Ich reise nächste Woche nach Morro Jable und bereite mich dort weiter auf den Stilfser Joch Marathon vor. Insofern haben mich insbesondere deine Ausführungen über deinen Aufstieg in Richtung „Pico de la Zarza“ sehr interessiert und inspiriert.
    Toll wie umfassend du berichtest und mit Strava verlinkst.

    herzliche Grüsse aus der Schweiz

    1. Hallo Toni, Danke für das dicke Lob! :) An den Urlaub denke ich noch gerne zurück. Gerade die Tour zum Pico de la Zarza würde ich gerne nochmal wiederholen. Ich wünsche Dir viel Spaß dort! Vielleicht schaffst Du ja den Blick auf die andere Seite der Insel. ;)

  3. Hi Thomas
    Habe gerade deinen Bericht gelesen. Ich werde am 9,07,17 wider dorthin fliegen. Bin die letzten 4 Jahre je zwei mal dort gewesen und habe so ziemlich alle Strecken um Jandia herum erkundet.auf dem Pick war ich bestimmt 10 man. (Lohnt sich immer) ansonsten habe Läufe bis Ca. 50 km gemacht, dann gehen auch schöne entfernte Ecken. Eine schöne aber nicht so anstrengende Tour von Ca.22 km ist hinter dem Hafen Richtung Leuchtturm .dann kommt am Friedhof (Palmen) eine Schotterstrasse und an einem Parkplatz zu einem ausgewiesenen Wanderweg (Hirtenweg) . Hier federleicht bergan bis zu einem Bergeinschnitt.hier sieht man nach Cofete und Villa Winter.
    Echt zu empfehlen.Für längere Läufe kann man dort runter und über die unbefestigte Strasse zurück.ergeben Ca.42 km
    Viel spass
    Helmut

    1. Hi Helmut, ich bin zwar gerade erst aus dem Urlaub wieder da (Dänemark), aber wenn ich Deine Beschreibung so lese, will ich gleich wieder los. ;) Da muss ich mich aber noch ein wenig bis zum Herbst gedulden. Dann ist Mallorca dran, wo ich auch hoffe schöne Wege zu entdecken.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Ich bin der Harlerunner

Hier schreibt Thomas Pier über das Laufen und (deutlich mehr als nur die notwendige) Ausrüstung. Ich laufe weder besonders schnell noch weit. Aber ich teile gerne meine Erfahrungen, die ich als ambitionierter Freizeitläufer, neugieriger Early-Adopter und als mein eigener Trainer sammele.

Ich freue mich über jede digitale Kontaktaufnahme - noch mehr allerdings über jeden gemeinsam gelaufenen Kilometer.

Strava Badge
Chat
1
Kann ich Dir helfen?
Scan the code
Hallo! :)

Wenn Du eine Frage hast, kannst Du mir hier gerne eine Nachricht per WhatsApp schicken.

Thomas (der Harlerunner)