Asics Metaspeed Sky

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Asics stellt bei der Wahl des Wettkampfschuhs eine neue Frage: Bist Du ein STRIDE- oder ein CADENCE-Läufer? Zumindest für einen der beiden Läufertypen soll der Metaspeed Sky die richtige Antwort sein.

Anzeige: Asics hat mir die Schuhe für diesen Test auf meine Anfrage hin zur Verfügung gestellt. Dies hatte keinen Einfluss auf den Inhalt meines Testberichts. Der Beitrag ist frei verfasst und gibt ausschließlich meine persönlichen Erfahrungen wieder.

Produkttest

Asics Metaspeed Sky

Herstellerlink
Asics Metaspeed Sky
Preis
250 Euro
Aktiv getestet
5 Wochen
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Erster Eindruck

Auf den ersten Blick sieht der Asics Metaspeed Sky aus wie der durchtrainierte große Bruder des Asics Metaracer. ;)

Im Profil sieht man auch eine sehr ähnliche Geometrie. Allerdings fällt direkt das große Dämpfungspaket auf. Nicht weniger als 33 Millimeter ihres leichtesten High-Tech-Schaums „FF Blast Turbo“ hat Asics dem Sky unter der Ferse spendiert. Unter dem Vorfuß sind es noch 28 Millimeter, was zu einer Sprengung von 5 Millimetern führt. Zusätzlich ist eine Karbonplatte in voller Länge verbaut, was den Metaspeed Sky in den Olymp der derzeit begehrtesten Schuhe hebt.

Die Laufsohle ist großflächig mit „Asicsgrip“ bestückt, was zu einer hervorragenden Traktion bei guter Haltbarkeit und geringem Gewicht führen soll.

Auch das Mesh-Obermaterial aus rezykliertem Polyester ist einem Wettkampfschuh angemessen. Es ist dünn, luftig und gerade so fest, dass es optimalen Halt gibt ohne an Komfort zu verlieren.

Die Ferse wird im Asics Metaspeed Sky sicher umschlossen und ist (natürlich) nur so viel gepolstert, dass man auch längere Strecken gut in dem Schuh meistern kann.

Mit 468 Gramm für beide Schuhe in meiner Größe ist der Metaspeed Sky sogar noch deutlich leichter als der Metaracer und platziert sich in der Spitze des Federgewichts bei mir. Einen leichteren Karbonschuh habe ich noch nicht an den Füßen gehabt!

Erfahrungen beim Laufen

STRIDE oder CADENCE?

Spätestens jetzt müssen wir uns mit der Frage nach den Läufertypen beschäftigen. Asics und die Sportwissenschaftler aus dem „ASICS Institute of Sport Science (ISS)“ haben herausgefunden, dass „die Wettkampfmodelle, mit denen die Schnellsten der Welt laufen, nur für einen bestimmten Läufer*innen-Typ die optimale Wahl darstellen: Die sogenannten STRIDE-Läufer*innen, die mit einem raumgreifenden Schritt, entsprechendem Hub und aufrechter Körperhaltung ein hohes Tempo laufen können.

Aus den Untersuchungen von ASICS ging jedoch hervor, dass solche Schuhe Elite-Athlet*innen, die einen frequenzbetonten, sogenannten CADENCE Laufstil mit kürzerer, eher flacher Schrittgestaltung bevorzugen, nicht optimal unterstützen. Eine Erhöhung der Geschwindigkeit erreichen diese Läufer*innen besser durch eine Kombination von Frequenzsteigerung und Schrittverlängerung.

Um dem gerecht zu werden, hat Asics gleich zwei Ausführungen des neuen Top-Modells entwickelt: den Metaspeed Sky für STRIDE-Läufer und den Metaspeed Edge (erhältlich ab dem 4. Juni 2021) für CADENCE-Läufer.

Auch wenn ich nicht zu den Schnellsten der Welt gehöre ;), habe ich von den Technologien des Sky deutlich profitieren können. Denn wie beim Metaracer ist schon der Sitz am Fuß einfach großartig. Wie eine zweite Haut. Klar, bei den ersten Schritten im Haus macht sich die hohe, weiche Dämpfung durch einen leicht schwammigen Auftritt bemerkbar. Aber beim Laufen ist das natürlich verschwunden. Oder nein: eigentlich verwandelt sich der gleiche weiche Schaum in ein angenehmes „Trampolin“. :)

Im Gegensatz zu anderen „Superschuhen“ fand ich den Asics Metaspeed Sky auch schon im Bummeltempo gut laufbar. Man profitiert vom „FF Blast Turbo“, ohne dass die Karbonplatte in die Laufbewegung eingreifen würde. Allerdings ist es wirklich schwierig mit dem Schuh im unteren Drehzahlbereich zu bleiben… Ungewollt und mühelos ist man in einem etwas ambitionierterem Tempo unterwegs. :)

Bei schnellen Intervallen zahlt sich der perfekte Sitz aus, denn man fühlt sich immer gut mit dem Paket aus Dämpfungsschaum und Karbonplatte verbunden. Die Kohlefasern verrichten ihr Werk nahezu unbemerkt: der Schritt fühlt sich irgendwie kraftvoller an und ich konnte meine Tempoziele wirklich gut halten.

Spaßfaktoren / Eignung

Nicht jeder Schuh eignet sich für jede Art von Training oder Wettkampf. Das ist (neben dem Schuh an sich) abhängig von Lauferfahrung, Leistungsstand, Gewicht und persönlichen Vorlieben. Meinen Spaß mit dem Schuh würde ich für folgende Kategorien so einschätzen:

Gemütliche Hausrunde
60%
Tempolauf
100%
Intervalle
100%
10k-Wettkampf
100%
Halbmarathon
100%
Langer Lauf
60%

Meine Meinung

Asics Metaspeed Sky
Neues Top-Modell
Der Asics Metaspeed Sky ist ganz klar ein Top-Modell. Die Formel aus Dämpfung, Gewicht und Sitz geht für mich voll auf.

Ich hoffe allerdings, dass uns Asics zum Launch des Metaspeed Edge eine einfache Daumenregel an die Hand gibt, um auch den richtigen Schuh auswählen zu können.
Qualität
Funktion
Begeisterung
Preis / Leistung
3.9
Bewertung
  1. Hallo Harlerunner,

    wie bei allen Modellen, die das Marketing jährlich hervorzaubert, geht es nie um den Fuß, immer aber um den Schuh.
    Ich möchte an dieser Stelle anmerken, dass sich Läufer besser um ihre Füße Gedanken machen, denn eines Tages wird kein Schuh mehr helfen, wenn man sich die Füße (oder Knie) mit solchen Tretern, die eine natürliche Biomechanik verhindern, kaputtgemacht hat.
    Ich weiß, ich bin jetzt Kassandra – aber Gott straft bekanntlich große Sünden etwas später. Und ich habe meine Lektion gelernt – übrigens auch mit Asics: dem legendären DS Trainer, den ich ungefähr 12 Jahre trug, dann nie wieder. Der verrottet nun im Keller und dient als Anschauungsobjekt, wenn ich darüber erzähle, was man mit Schuhen für Fehler machen kann und dass hinter dem Problem eine eingefahrene, gut geschmierte, milliardenschwere Industrie steckt, die sich einen Sche*** um die Füße ihrer willigen, zahlungskräftigen Klientel schert.

    Also Leute, legt euer Geld für immer neue Wunderschuhe hin und vergesst nie, dass die Märchen um den Laufschuh schon vor 30 Jahren erzählt wurden und auch noch in den nächsten 30 Jahren erzählt werden.
    Das Problem: Wer träumt, wacht eines Tages mit einem Achillessehnenproblem oder einer Metatarsalgie auf – oder irgend einem von den anderen schönen Dingen rund um Füße und Knie, die das Läuferleben (manchmal für immer) ruinieren.
    Und: Glaubt bloß nicht, Profis sind doof. Die werben für solche Schuhe, der Rest ihres Sportlerlebens ist nicht bekannt. Eines dürfte aber klar sein: Die werden sich hüten, blind ihre Gesundheit mit Laufschuhen zu ruinieren. ;-)

    Viel Glück!

    Frank_BN

  2. Hallo Thomas, hallo Frank,

    deiner grundsätzlichen Aussage, Frank, stimme ich durchaus zu und befürchte, dass sich manche Carbon- (Stabil-, …-) -schuhe und deren Einfluss auf die Bewegungsabläufe mittel- und langfristig negativ auf den Körper (besonders eines nicht-professionellen Sportlers) auswirken können.
    Anderer Meinung bin ich aber bzgl. deines Satzes „Profis […] werden sich hüten, blind ihre Gesundheit mit Laufschuhen zu ruinieren.“
    Eine professionelle Sportkarriere ist zeitlich extrem begrenzt und viele oder sogar die meisten Profisportler versuchen, aus dieser begrenzten Dauer alles an Erfolg, Geld und / oder Ruhm herauszupressen.
    Warum lässt sich der Fußballer bei jeder noch so kleinen Entzündung Cortison, das seine Bänder degeneriert, spritzen?
    Warum nimmt der Radsportler leistungssteigernde Mittel, die langfristig sein Herz-Kreislaufsystem angreifen?
    Warum geht der Eishockey-Spieler mit einer nicht-auskurierten Gehirnerschütterung auf das Eis oder rennen Football-Spieler mit dem Kopf nach unten in Blocks, auch wenn die Gefahr von irreversiblen Hirnschäden besteht?
    Erzähle einem Profi-Marathonläufer, dass er in Carbonschuhen zwei Minuten schneller ist, und ihn interessiert die Gefahr einer zerstörten Achillessehne nicht mehr als uns der Beipackzettel von Aspirin.

    Mit sportlichen Grüßen

    Michi

  3. Hallo Michi,

    tatsächlich treibt mich Dein Gedanke auch schon lange um:
    Zitat:
    „Anderer Meinung bin ich aber bzgl. deines Satzes „Profis […] werden sich hüten, blind ihre Gesundheit mit Laufschuhen zu ruinieren.“
    Eine professionelle Sportkarriere ist zeitlich extrem begrenzt und viele oder sogar die meisten Profisportler versuchen, aus dieser begrenzten Dauer alles an Erfolg, Geld und / oder Ruhm herauszupressen.“

    Ja, der Zweck heiligt die Mittel – und ja, etliche Profis machen sich bewusst kaputt.
    Ich vermute aber auch, dass es in dieser destruktiven Leistungsphase einige gibt, die versuchen, den Schaden aktiv zu begrenzen. Darum mein Argument. Es ist ja (glaube ich) auch so: Nicht alle Profis sind so stumpf, wie man meinen könnte. Also ich bin davon überzeugt.

    Am Ende bleibt eine Menge Spekulation (was Profis so treiben und was die einschlägige Presse nicht veröffentlicht) und die Gewissheit, dass das ganze System „Sportschuh“ ein abgezocktes, gut geschmiertes System ist, auf das jeden Tag viele Amateure hereinfallen.
    Und wie zum Hohn bekommt ein Sportschuh-Geschädigter dann noch eine sogenannte Einlage in seine Schuh-Gurke, womit das Desaster nochmal verschärft wird. – Ach, lassen wir das, das führt viel zu weit … ;-)

    Sportliche Grüße
    Frank_BN

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Ich bin der Harlerunner

Hier schreibt Thomas Pier über das Laufen und (deutlich mehr als nur die notwendige) Ausrüstung. Ich laufe weder besonders schnell noch weit. Aber ich teile gerne meine Erfahrungen, die ich als ambitionierter Freizeitläufer, neugieriger Early-Adopter und als mein eigener Trainer sammele.

Ich freue mich über jede digitale Kontaktaufnahme - noch mehr allerdings über jeden gemeinsam gelaufenen Kilometer.

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Thomas (der Harlerunner)