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Vorbereitung
Nach dem letzten, gescheiterten Versuch einen BSXinsight Endurance Test auf der Straße durchzuführen, war ich diesmal besser vorbereitet. Alle Geräte waren voll aufgeladen und ich war bereit im Zweifelsfall zum Auto zu sprinten, um das Handy an den Strom zu hängen.
Nachdem ich Freitag bereits einen Lauf hinter mit hatte, hat mir der Vital-Monitor am Samstagmorgen nicht gerade beste Erholung bescheinigt. Doch mittags sah die Welt schon besser aus und so machte ich mich auf den Weg zu meinem Testgelände.
Zwischenzeitlich hatte es für App und Gerät ein Update gegeben, was sich aber vor allem auf die detaillierte Darstellung bei den Daily Workouts auswirken sollte. Ob das auch einen Unterschied bei dem Test machen würde, konnte ich vorher nicht sagen. Aber probieren geht ja über studieren…
Der Test auf der Straße
Nach ein, zwei Runden Warmlaufen hatte sich meine Ambit3 an die Satelliten und den Footpod gewöhnt – dachte ich zumindest. Denn die vorgegebene Pace von 12:26 min/km war mit der Uhr nicht einzuhalten: die Anzeige zeigte einfach nur 0:00 min/km… Also marschierte ich nach Gefühl drei Minuten lang im Kreis. Ob ich wenigstens halbwegs konstant in der Geschwindigkeit war, ließ sich auch über die zusätzlich mitgeführte Forerunner 235 nicht feststellen. Die kämpfte mit der Kinderkrankheit den Garmin Footpod nicht automatisch kalibrieren zu können und zeigte Mondwerte an…
Ab der ersten richtigen Stufe war die Suunto-Uhr aber eine verläßliche Geschwindigkeitsanzeige. Wieder habe ich die Vorgaben ziemlich gut einhalten können. Zumindest soweit ich den Messungen der Ambit3 trauen kann. Aber im Rahmen der Testbedingungen war ich gut unterwegs und sehr zuversichtlich den Test diesmal erfolgreich abschließen zu können.
Diesmal war es die Stufe 10 mit einer Pace von 4:40 min/km nach der ich den Test beendet habe. Es dauerte eine halbe Ewigkeit (etwa 3-4 Minuten), bis sich auf dem Display außer dem grauen Übertragungsbalken etwas zeigte. Und was sich zeigte, war ein gültiges Testergebnis!!!


BSXAthletics gibt an, dass erst gar kein Ergebnis ermittelt wird, wenn die aufgezeichneten Werte zu stark variieren, also die Geschwindigkeit zu sehr schwankte oder sich nicht linear entwickelt hat. Um sicher zu gehen, dass der Parameter Pace wirklich brauchbar war, habe ich nachträglich die Durchschnittswerte der einzelnen Stufen in Runalyze ermittelt und kam auf Abweichungen zu den Vorgaben von unter 1 Prozent – in den hohen Stufen auch bis zu 2 Prozent. Damit kann ich vollkommen leben. Zumal ich nicht sagen könnte, ob ein Laufband nicht auch solche Abweichungen zeigt.
Auswertung des Straßentests
Seit dem ersten Endurance Test auf dem Laufband sind zwei Trainingswochen mit knapp 30 Kilometern pro Woche vergangen. Grundsätzlich habe ich also eine leicht höhere Schwellenpace erwartet und eine niedrigere Herzfrequenz. Beides ist eingetreten. Vielleicht sogar etwas deutlicher als ich erwartet hätte. Wobei da die Frage offen bleibt, wie vergleichbar ein Test auf der Straße mit einem auf dem Laufband ist. Stichwort: Kühlung des Körpers. Bei 4°C Aussentemperatur muss der Körper nicht so viel Energie aufwenden, um seine 37°C zu halten. Auf dem Laufband bei knapp 20°C Innentemperatur sieht das schon anders aus – was ich deutlich an der Schweißproduktion gemerkt hatte.
Aber erstmal bleibt festzuhalten: ein BSXinsight-Test läßt sich auch auf der Straße durchführen.
Schon während der Auswertung kam der starke Wunsch auf, den Test möglichst schnell auf dem Laufband zu wiederholen. Es war unsicher, ob sich der Straßentest mit dem vorherigen Laufbandtest überhaupt vergleichen läßt, weil zwischenzeitlich die Firmware erneuert wurde. Ausserdem gibt es natürlich den Unterschied in der Fitness. Langer Rede kurzer Sinn: ich habe am Tag darauf den Test auf dem Laufband wiederholt – ausgeschlafen und gut erholt nach einem ruhigen Tag.
Test auf dem Laufband

Wieder bin ich ins FIT/S-Studio gefahren, um das selbe Laufband wie beim ersten Test benutzen zu können. Wieder war der Studio-Manger vor Ort und hat sich sehr interessiert nach dem Stand der Dinge erkundigt.
Auf dem Laufband war ich dann sehr schnell eingerichtet. Diesmal hatte ich an ein kleines Handtuch gedacht, um mir zwischendurch den Schweiß aus dem Gesicht wischen zu können. Das war auch ziemlich oft nötig, denn wieder ging der Test über 10 Stufen. Hatte ich die 4:40 min/km auf der Straße noch ganz gut geschafft, wurde es auf dem Laufband schon enger zum Schluß. Aber da ja 7 Stufen im Zweifelsfall für eine Auswertung reichen, war ich sowieso im grünen Bereich.
Auswertung des Laufbandtests
Was hatte ich für ein Ergebnis erwartet? Obwohl ich mir wieder einen sehr guten Regenerationsstatus habe bestätigen lassen, war das jetzt schon der dritte Lauftag in Folge. Grundsätzlich habe ich also mit schlechteren Ergebnissen als am Vortag gerechnet. Zum Einen wegen der Ermüdung, zum Anderen wegen der deutlich anderen (sprich: wärmeren) Randbedingungen. Was kam also raus?


Genau das, was ich erwartet hatte. :) Ich bin sehr zufrieden. Diesmal machte die nachträgliche Analyse von Geschwindigkeitsabweichungen natürlich keinen Sinn. Oder sagen wir mal so: ich gehe schon davon aus, dass ein Profi-Laufband die Geschwindigkeit genauer angeben kann als meine Pulsuhr samt Footpod. Aber eine andere Auswertung konnte ich bezogen auf dem beiden Leistungstest im Nachhinein machen.
Denn bei beiden Läufen hat meine Ambit3 die gelaufene Leistung in Watt per STRYD aufgezeichnet. Somit konnte ich in Runalyze wieder einen Durchschnittwert für die dreiminütigen Stufen ermitteln. Dann habe ich die Stufe ermittelt, zu der der jeweilige Schwellenwert des BSXinsight passt (bezogen auf Pace und Herzfrequenz). Und siehe da: obwohl es auf dem Laufband die Stufe 8 ist und auf der Straße die Stufe 9, ist der zugeordnete Leistungswert mit in beiden Fällen 373 Watt identisch!
Fazit
Aus zwei, drei Tests läßt sich natürlich nichts Ernsthaftes ableiten – zumindest nicht im „wissenschaftlichen“ Sinn. Aber ich bin sehr zufrieden damit, dass der Test auf der Straße funktioniert hat und wahrscheinlich sehr vergleichbare Werte wie der auf dem Laufband hervorbringen kann. Darüber hinaus beeindruckt mich, dass STRYD eine weitere Vergleichbarkeit der Leistungen gezeigt hat. Ich werde als Nächstes wohl den mittlerweile erneuerten Leistungstest mit STRYD machen müssen, um das Bild für mich zu vervollständigen. Aber ich habe im Moment das Gefühl, dass man mit beiden Tools sehr gut arbeiten kann.