Ich hatte mich gefragt, ob man als Läufer auf dem Laufband sinnvoll trainieren kann. Um das heraus zu finden, habe ich für einige Wochen ein Laufband zuhause, das ich kurz vorstellen möchte.
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Cardiostrong TX50
Anzeige: Sport-Tiedje hat mir das Laufband für diesen Test auf meine Anfrage hin zur Verfügung gestellt. Dies hatte keinen Einfluss auf den Inhalt meines Testberichts. Der Beitrag ist frei verfasst und gibt ausschließlich meine persönlichen Erfahrungen wieder. [php snippet=1]Lieferung und Montage
Bei einem Gewicht von 150 kg ist ein Laufband kein Artikel, den man im Shop mal eben mit nimmt. ;) Das Cardiostrong TX50 wurde von Sport-Tiedje angeliefert, montiert und in Betrieb genommen. Dazu brauchte es zwei starke, nette Herren, die nach einer guten halben Stunde den großen Karton in ein funktionierendes Laufband verwandelt hatten.
Die Montage war eigentlich nicht weiter schwierig und ist auch in der Anleitung des Laufbandes beschrieben. Aber allein das Gewicht wäre ohne diese Unterstützung nur schwer zu handhaben gewesen. Zudem kommt man so in den Genuss einer ersten Einführung in die Bedienung des TX50.
Bedienung
Das Cardiostrong TX50 lässt sich über die Schaltflächen im Cockpit komplett bedienen. In der Mitte gibt es ein großes LCD-Display, das übersichtlich alle notwendigen Informationen zeigt. Daneben befinden sich die Tasten für Geschwindigkeit, Steigung, Programmwahl und natürlich der Start-Knopf. Direkt darunter ist auch der Safety Key angeordnet.
Die Haltegriffe enthalten weitere Bedienelemente. Links lässt sich über einen Wipptaster die Steigung in 1%-Schritten verändern, während rechts die Geschwindigkeit angepasst werden kann. Darunter befinden sich die Handsensoren für die Pulsmessung. Besser ist natürlich die Verwendung eines Brustgurtes, der seine Daten per Funk überträgt – was das Cardiostrong TX50 auch unterstützt.
Mehr ist zur Bedienung eigentlich nicht zu sagen und man könnte direkt loslaufen – wenn der Safety Key eingesteckt ist. Dieser Magnetschalter wird über ein Band und eine Klemme an der Kleidung befestigt, um das Laufband im Notfall sofort stoppen zu können. Sollte also die normale Laufposition aus welchem Grund auch immer verlassen werden, wird der Safety Key aus seiner Position gezogen und das TX50 stoppt sofort. Das ist gleichzeitig auch eine Sicherung gegen ungewollte Nutzung des Laufbandes (zum Beispiel durch Kinder), denn ohne den Key lässt es sich natürlich nicht starten.
Funktionen
Manuelles Programm
Mit einem Druck auf die Start-Taste kann man nach dem Einschalten des Laufbandes sofort los legen. Es startet dann mit der kleinstmöglichen Geschwindigkeit und setzt den Timer auf Null. Alternativ lässt sich auch vorher die gewünschte Dauer einstellen und die Zeit läuft dann rückwärts. Die Geschwindigkeit regelt man manuell über das Cockpit oder die Haltegriffe in 0.1-km/h-Schritten. Auch die Steigung wird so gesteuert.
Voreingestellte Programme
Das Cardiostrong TX50 verfügt auch über 10 voreingestellte Programme, bei denen die Geschwindigkeit bzw. die Steigung automatisch eingestellt werden. Dazu wählt man zunächst eine Programmvorgabe und dann für dieses Programm auch noch eine von fünf Belastungsstufen. Die Programmlänge lässt sich von 12-99 Minuten in 1-Minuten-Schritten einstellen.
Während das Programm läuft kann man weiterhin manuell Geschwindigkeit und Steigung verstellen. Allerdings gilt das dann immer nur bis zum nächsten Programmschritt. Die Programmstrukturen sind auf dem Cockpit dargestellt und werden auch im Display gezeigt, während man ein voreingestelltes Programm benutzt.
Herzfrequenz-gesteuerte Programme
Neben Geschwindigkeit und Steigung kann man auch die eigene Herzfrequenz zur Steuerung der Belastung verwenden. Dazu wird über die Eingabe des Alters eine Ziel-Herzfrequenz bestimmt, welche das Laufband versucht zu halten. Steigung und Geschwindigkeit werden dann automatisch so angepasst, dass man über die eingestellte Dauer immer bei diesem Wert bleibt.
Alternativ kann man auch eine Ober- und Untergrenzen einstellen und Intervalle laufen, die immer zwischen diesen Werten wechseln. Jeweils vorgeschaltet ist eine 3-minütige Aufwärmphase.
Benutzerdefinierte Programme
Es stehen zwei benutzerdefinierte Programme zur Verfügung, die man selbst programmieren kann. Die gewünschte Trainingszeit wird dann in 12 gleich große Abschnitte unterteilt, für die man jeweils Geschwindigkeit und Steigung definieren kann. Das Gerät speichert die beiden Programme, so dass man jederzeit wieder darauf zugreifen kann.
Laufen auf dem Cardiostrong TX50
Na super… gerade neu, da muss ich schon fragen wann ich mal dran bin… 😉 #cardiostrong #tx50 #sporttiedje #running #instarun #runchat #time2run #seenonmyrun #laufen #joggen #fit #training #endurance #halfmarathon #marathon
Bei der Benutzung des Laufbandes musste ich mich erstmal hinten anstellen, denn meine Kinder waren sofort hellauf begeistert davon. ;) Und genau so kinderleicht ist es auch, die ersten Minuten auf dem Laufband zu laufen. Kaum hat man zwei Tasten gedrückt, geht es auch schon mit z.B. 10 km/h oder 6:00 min/km los. Allgemein wird empfohlen die Steigung immer auf 1% zu stellen, um den fehlenden Luftwiderstand auszugleichen und somit die Anstrengung bei gleicher Geschwindigkeit anzugleichen.
Der fehlende Wind ist es auch, der für mich das Laufen auf dem Laufband deutlich anstrengender macht – zumindest vom Gefühl her. Nachdem ich mich grundsätzlich an das Laufen auf der Stelle gewöhnt hatte (dauert nur ein paar Minuten), stellte sich schnell eine deutliche Schweißbildung ein. Ich schwitze sowieso schnell und viel, daher hatte ich zum Glück ein Handtuch bereit gelegt, um zumindest das Gesicht immer wieder abzutrocknen. Ein Ventilator wäre noch besser gewesen. ;)
Für die ersten Laufeinheiten habe ich nur das manuelle Programm benutzt, weil ich eine konstante Geschwindigkeit gelaufen bin. Beim Versuch eine Intervall-Trainingseinheit als benutzerdefiniertes Programm zu hinterlegen, bin ich leider daran gescheitert, dass die eingestellte Zeit immer in zwölf gleich große Abschnitte unterteilt wird. Bei einem 60-Minuten-Workout sind diese also 5 Minuten lang. Nun kann ich zwar drei davon für das Einlaufen auf gleiche Werte setzen, doch es ist nicht möglich im nächsten Abschnitt nur 2 Minuten lang ein höheres Tempo einzustellen. :(
Ich habe das Intervalltraining dann (wie draussen auch) nach Anleitung meiner Garmin-Uhr gemacht und die Geschwindigkeit manuell an die Vorgaben angepasst. Das fand ich sehr praktikabel. Denn so brauche ich kein weiteres Gerät zu programmieren und bin auch nicht auf zwei Programme begrenzt. Ausserdem sind auch größere Geschwindigkeitssprünge gut beim Cardiostrong TX50 einzustellen und es reagiert auch zügig genug auf diese Änderungen. Anstatt der benutzerdefinierten Programme, hätte ich mir dann lieber benutzerdefinierte Geschwindigkeitstasten gewünscht, um noch schneller zwischen den Tempi umzuschalten.
Bei den vorgegebenen Programmen musste ich schnell feststellen, dass selbst die schwersten Programme auf höchster Belastungsstufe für mich noch im unteren Grundlagenbereich liegen. Einige Belastungsspitzen gehen zwar bis 12 km/h oder 5:00 min/km hoch, aber für ein forderndes Training reichte das für mich nicht aus.
Andererseits waren die Programme für meine Frau aber sehr interessant und passend, denn sie hat das Laufband auch schnell für sich entdeckt. Als Laufanfängerin hat das Laufband viele Vorteile für sie. Sie kann ihr Training jederzeit abbrechen, wenn es ihr zu viel wird (und steht dann nicht irgendwo im Wald). Sie kann die Belastung sehr sicher über die Geschwindigkeiten des Laufbands steuern, denn als Anfänger sind weder Puls noch Belastungsempfinden eine große Hilfe. Gleichzeitig sieht sie ihre Fortschritte direkt, weil sie entweder etwas schneller oder weiter laufen konnte – beides hat sie im Display jederzeit vor Augen. Als Bonus kommt nach dazu, dass sie ihre unsicheren Laufanfänge in den eigenen vier Wänden machen kann, wo sie sich zur Not im Schlabberlook wohl fühlt und somit viel eher einfach mal für 20 Minuten aufs Band geht.
[divider]Bewertung[/divider][alert type=white ]Meine Meinung: Kommt darauf an
Trotzdem ist der Anschaffungspreis natürlich schon eine kleine Investition. Daher sollte man sehr genau prüfen, ob das Gerät alle Funktionen beherrscht, die einem wichtig sind, und ob man das Laufband wirklich so oft und sinnvoll in sein Training integrieren würde, dass sich diese Anschaffung lohnt. Diese Abwägung kann natürlich nur jeder für sich selbst machen.