Hoka One One entwickelt sich weiter. Neben den extremen Dämpfungsschuhen, die in der Ultra-Runner-Szene nach wie vor sehr beliebt sind, kommen langsam auch etwas gemäßigtere Modelle ins Programm. Eines davon ist der Clayton.
ProdukttestHoka One One Clayton
Hoka One One Clayton
ab ca. 130 Euro
10 Wochen
Erster Eindruck
Auf den ersten Blick scheint der Clayton schon irgendwie „kleiner“ zu sein. Die Sohle ist immer noch das dominierende Element, aber insgesamt scheint Hoka an Masse gespart zu haben.
Durch das relativ tief liegende Fussbett täuscht die Dicke der Sohle von aussen allerdings etwas… Das Obermaterial ist dagegen besonders dünn ausgefallen. Man kann geradezu hindurch sehen. ;)
Das betrifft auch den Fersenbereich und die Zunge des Clayton. Alles ist auf ein geringes Gesamtgewicht getrimmt.
Und das macht sich auch auf der Waage bemerkbar: mit 544 Gramm (in meiner Größe) gehört er immer noch zu den Leichtgewichten und qualifiziert sich somit für die eher schnelleren Einheiten.
Erfahrungen beim Laufen
Und genau auf denen macht er auch wirklich am meisten Spaß! Trabt man mit dem Clayton langsam vor sich hin, bemerkt man schon eine gewisse Behäbigkeit. Man tendiert eher zum Fersenlauf, weil man in der dafür typischen Abrollbewegung vom Schuh sehr gut unterstützt wird. Man rollt so vor sich hin… ;)
Drückt man allerdings auf die Tube, wandelt sich das Bild des Clayton. Ähnlich wie beim Clifton 1 habe ich immer wieder das Gefühl gehabt, geradezu vom Schuh nach vorne geschoben zu werden. Beim Abdruck mit dem Fußballen macht sich ein deutlicher Energy-Return bemerkbar. Es wäre jetzt übertrieben von Sprungfedern unter den Füßen zu sprechen, aber so in die Richtung geht das schon.
Hoka hat mit dem Clayton also eine ganze Menge richtig gemacht. Er vermittelt den Laufspaß des „Markenbotschafters Clifton“, aber auf einem deutlich höheren Niveau was Sohle und Paßform angeht. An der Stelle habe ich aber auch meinen einzigen wirklichen Kritikpunkt: der Clayton ist für einen Hoka ungewöhnlich schmal geschnitten. Die Zehen haben zwar genug Raum, doch dahinter wird es schon eng. Der Mittelfußbereich ist für meinen leichten Senkfuß zu schmal und führt auf kürzeren Strecken zu Hotspots, auf längeren auch mal zu einer Blase…
[alert type=white ]Meine Meinung
Der Hoka One One Clayton hat sich mit seinem starken Auftritt sofort in mein Herz gespielt. Es gibt für mich keinen Kritikpunkt und keinen Verbesserungsvorschlag. Natürlich ist sowohl das Design, als auch die hokatypische Dämpfung nicht jedermanns Sache. Aber dies soll ein subjektiver Erfahrungsbericht sein und mir gefallen gerade diese Attribute. Der Clayton wird bei mir seine Einsatzzeiten im Bereich der Kurz-und Mitteldistanzen bekommen, d.h. bei Läufen bis zur Halbmarathondistanz. Wie schon erwähnt würde ich ihm aber auch längere Distanzen zutrauen.
Patrick Salm [8.9/10]
[divider]Bewertung[/divider]Mich persönlich konnte Hoka mit dem Clayton wieder einmal überzeugen und überraschen. Auch wenn ich am Anfang selbst sehr skeptisch war, muss ich sagen, der Clayton ist sowohl Lightweight Trainer für Paces unter 4min/km als auch ein komfortabler Schuh für die langen gemütlichen Läufe. Egal bei welcher Geschwindigkeit man den Schuh läuft, man hat nie das Gefühl der Schuh würde sich nicht wohlfühlen. Der Komfort ist dabei nicht mit Schuhen anderer Hersteller zu vergleichen ohne Agilität vermissen zu lassen. Wem der Clayton noch nicht leicht und direkt genug ist, für den bietet Hoka den noch wettkampforientierteren Tracer an.
Allen vorurteilbelasteten Läufern kann ich nur raten Hoka bzw. die Hoka Schuhe nicht einfach nur zu belächeln, sondern einfach mal den Einen oder Anderen Probe zu laufen wenn sich die Gelegenheit ergibt.