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Mymo hilft bei der Suche nach dem richtigen Laufschuh. Für die Analyse braucht das englische Unternehmen nur zwei Barfußläufe mit dem Mymo-Sensor.
Anzeige: Mymo hat mir den Sensor für diesen Test auf meine Anfrage hin zur Verfügung gestellt. Dies hatte keinen Einfluss auf den Inhalt meines Testberichts. Der Beitrag ist frei verfasst und gibt ausschließlich meine persönlichen Erfahrungen wieder.
ProdukttestInhalt / Content
Mymo
Mymo
ca. 45 Euro
7 Wochen
Konzept
Nach Auffassung von Mymo ist es selbst in Lauf-Fachgeschäften schwierig, eine gute und unabhängige Beratung zu bekommen. Man weiß nie genau, wie gut das Personal für eine Analyse auf dem Laufband ausgebildet ist. Zudem basieren die Schuh-Empfehlungen natürlich auf der (eingeschränkten) Produktauswahl des Geschäftes.
Mit dem Mymo-Sensor ist es dagegen möglich, eigenständig eine Mini-Laufanalyse zu machen, um dann über die Mymo-App eine Auswertung und konkrete Empfehlungen für Laufschuh-Modelle zu erhalten. Diese Analyse kann man natürlich beliebig oft wiederholen und in eingeschränktem Maß daraus sogar noch weitere Hinweise zu seiner Lauftechnik ziehen.
Vorgehen
Das Mymo-System besteht aus einem kleinen Sensor und einer zugehörigen Neopren-Manschette für das Fußgelenk. Der kleine Footpod ist etwa daumengroß und wird von einer austauschbaren Knopfzelle gespeist. Über eine Druckfläche schaltet man ihn vor der Nutzung ein und verbindet ihn mit der Mymo-App.
Die knapp gehaltene Anleitung ist vollkommen ausreichend, um mit dem Testvorgang zu starten. Man steckt den Mymo-Sensor in die kleine Tasche der Manschette und zieht das Gespann über sein Fußgelenk.
Danach folgt man den Anweisungen der App und läuft eine kurze Strecke barfuß – zuerst mit dem einen, dann mit dem anderen Fuß.
Warum barfuß? Mymo möchte die natürliche Laufbewegung analysieren, um den richtigen Schuh empfehlen zu können. Es fühlt sich im ersten Moment komisch an, in Socken auf der Straße hin und her zu laufen. Aber: es geht! ;)
Auswertung
Direkt nachdem man die Straße einmal hoch und mit dem Sensor am anderen Fuß wieder runter gelaufen ist, steht das Ergebnis schon bereit.
Für jeden der beiden Füße wird vor allem die Pronation und der Fußaufsatz ausgewertet. Im kurzen Datenfeld unterhalb der erklärenden Grafik lässt sich die Pronation noch als Wert ablesen und es gibt zusätzlich eine Angabe zur Bodenkontaktzeit. Die wesentliche Aussage des Tests ist aber die Schuh-Empfehlung.
Entsprechend seines Ergebnisses wird die wirklich große Mymo-Schuhdatenbank nach z.B. Neutral- oder Stabilitätsschuhen gefiltert. Es gibt Preisangaben und einige Details zu allen Schuhmodellen. Man kann sich sogar Favoriten merken.
Was fehlt ist allerdings der Bestell-Knopf – und das aus gutem Grund. Mymo geht es wirklich nur um die Beratung und nicht um den Verkauf von Schuhen. Man kauft sein ausgewähltes Modell dann also einfach beim Onlinehändler seines Vertrauens. Oder geht mit der Vorinformation aus dem Mymo-Test zu einem Fachhändler.
Mymo Plus
Bezahlter Zusatz-Content geht bei Mymo in Richtung Prävention von Laufverletzungen. Es gibt bereits kostenlose Videos, um an vorhandenen Verletzungen zu arbeiten. Mit Mymo Plus bekommt man zusätzlich Zugriff auf Kurse zur Core-Stabilisierung, Pilates, Stretching und Mobilisation. Alles natürlich ausgelegt auf Läufer.
Ich kann mir gut vorstellen, dass hier zukünftig auch der Sensor noch eine Rolle bekommen wird. Das junge Unternehmen (Okt. 2020) ist sicher gerade erst dabei, sein Angebot zu entwickeln.
Meine Meinung
Leider waren bei mir die Ergebnisse nicht immer reproduzierbar. Ich habe bei direkt aufeinander folgenden Tests mal Neutral- und mal Stabilitätsschuhe empfohlen bekommen.
Ein weiterer Wermutstropfen: bisher ist Mymo nur in England zu bekommen. Ein internationaler Versand wird aber bestimmt bald folgen.