Soar Nano Jacket

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Die neue Nano Jacket stellt wohl den derzeitigen Höhepunkt der Entwicklung bei Soar da. Und überragt gleichzeitig alle anderen Regenjacken, die ich jemals in der Hand hatte.

Anzeige: Ich konnte die Jacke vergünstigt bei Soar kaufen. Dies hatte keinen Einfluss auf den Inhalt meines Testberichts. Der Beitrag ist frei verfasst und gibt ausschließlich meine persönlichen Erfahrungen wieder.

Produkttest

Soar Nano Jacket

Herstellerlink
Soar Nano Jacket
Preis
343 Euro
Aktiv getestet
4 Wochen
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Erster Eindruck

Beginnen wir mit dem Offensichtlichen: die Nano Jacket ist das erste Soar-Kleidungsstück mit einer Kaputze. Allein das ist schon ein deutliches Zeichen, dass die Jacke wirklich für das Laufen in lang anhaltenem Regen gemacht ist.

In der hier gezeigten Farbvariante „Browns“ sieht man den Ansatz der Kaputze besonders deutlich. Der Reißverschluss der Jacke schließt bis dicht unter das Kinn.

Allein in die Entwicklung der Kaputze muss viel Zeit geflossen sein, denn sie ist optimal ergonomisch vorgeformt, so daß sie in der Bewegung möglichst wenig stört. Der Sitz ist am Hinterkopf außerdem mit einem elastischen Band einstellbar.

Es gibt einen kleinen Schirm, der zusätzlich schützt. Ein Druckknopf sorgt für das sichere Verstauen, so lange man die Kaputze nicht braucht.

Die Ärmelbündchen sorgen dafür, dass die Jacke bequem abschließt und möglichst wenig Wind unter das Material fassen kann. Ein Tunnelzug am unteren Abschluss der Nano Jacket kann hier zusätzlich die Belüftung steuern.

Es gibt eine großzügige Reißverschlusstasche am Rücken, in der man zusätzliche Ausrüstung verstauen kann: Handschuhe, ein Schlauchtuch oder sein Handy.

Material

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Als wenn Soar nicht schon längst sehr gut funktionierende Regenjacken im Programm hätte, wurde die Nano Jacket komplett neu entwickelt. Wie Tim im Video gut erklärt, gab es kein Material am Markt, dass seinen Ansprüchen an die Funktionalität der Jacke entsprochen hätte. Also hat Soar kurzerhand ein eigenes entwickelt.

Diese Entwicklung baut auf die Erfahrung mit vorhandenen Produkten auf. Schon mit der Ultra Rain Jacket hatte man vor drei Jahren eine Regenjacke mit Membran im Programm. Und auch damals schon schlug das Material alle Konkurrenzprodukte um Längen.

Das Material der Soar Nano Jacket zeichnet sich durch eine besonders hohe Dampfdiffusion aus, kombiniert mit einem sehr niedrigen RET-Wert. Dieser gibt den Widerstand an, den die Luftfeuchtigkeit erstmal überwinden muss, um durch das Material gelangen zu können. Werte unterhalb von 6 gelten als sehr gut – die Nano Jacket liegt bei 2,7! Unterm Strich kann also sehr viel Waserdampf sehr leicht durch das Gewebe gelangen, was ein optimales Innenklima auch unter schlechtesten Bedingungen verspricht.

Zusätzlich soll der Regen natürlich draussen bleiben. Auch hier baut Soar auf einer bewährten Technologie auf, nämlich der doppelten DWR-Behandlung der All Weather Jacket. Das Aussenmaterial wird also schon als Garn mit einer wasserabweisenden Schicht versehen, dann zu einem Stoff verarbeitet und anschließend mit einer zweiten DWR-Schicht ausgestattet.

Doch damit nicht genug: die Soar Nano Jacket gehört auch in die neue UTR-Reihe und soll damit auch den Ansprüchen von Trail-Runnern genügen. Eine Anforderung war daher das Tragen eines Laufrucksacks bzw. einer Laufweste. Deren Abrieb sind normalerweise der Tod für jede Regenmembran. Die Nano Jacket hat ein sehr strapazierfähiges Aussenmaterial und ist speziell für die Verwendung mit einem Rucksack vorgesehen.

Erfahrungen beim Laufen

Ich war fast enttäuscht als ich meine ersten Probeläufe nur bei Nieselregen machen konnte. ;) Aber auch da bewies die Jacke schon ihre Dampfdurchlässigkeit. Selbst auf langen Tempopassagen hatte ich nie das Bedürfnis, den Reißverschluss zu öffnen, um das Innenklima zu regulieren. Mit verstauter Kaputze war die Jacke überhaupt kaum als solche wahrnehmbar und sehr angenehm zu tragen. Sogar das sonst übliche Rascheln des Stoffes ist nicht vorhanden.

Zum Glück gab es aber auch genügend Gelegenheiten, um bei starkem Regen und Sturm Laufen zu gehen. Dabei hatte ich eigentlich immer nur mit dem Wind zu kämpfen, denn der Regen konnte mir dank der Jacke komplett egal sein. Selbst nach über einer Stunde im strömenden Regen war ich innen noch komplett trocken (bis auf den Schweiß). Die Kaputze hat dabei auch gute Dienste geleistet, obwohl ich sonst gerne darauf verzichte. Doch im Fall der Nano Jacket ist die einfach so perfekt geformt, dass sie mich überhaupt nicht gestört hat. Das Sichtfeld ist nicht eingeschränkt – auch nicht, wenn man stark den Kopf bewegt. Das Gummiband in der Kaputze legt sich wie bei einer Mütze um den Kopf, was grundsätzlich sehr gut funktioniert hat. Nur in Kombination mit einer Cap hatte das seine Grenzen – aber das hat man ja selbst in der Hand.

Meine Meinung

Soar Nano Jacket
Die ultimative Regenjacke
Wer nach der perfekten Regenjacke für Läufer sucht, findet mit der Soar Nano Jacket die richtige Antwort. Sie überzeugt in allen Bereichen und hat meine Erwartungen sogar übertroffen. Alle technischen Eigenschaften sind überragend - und dazu kommt ja noch der Soar-typische gute Sitz und das gute Design. Dass man über der Jacke auch noch seine Laufweste tragen darf, setzt dem ganzen die Krone auf.
Qualität
Funktion
Begeisterung
Preis / Leistung
5
Bewertung
  1. Hi Thomas!

    Die Soar Produkte scheinen ja echt top zu sein. Ich bin schon länger am überlegen ob ich mir eine dieser so hoch angepriesenen Regenjacken kaufen sollte :)
    Allerdings war ich immer etwas skeptisch bzgl. der Dauerhaltbarkeit des Regenschutzes. Vor allem wenn man die Laufklamotten nach einer verschwitzten Trainingseinheit in die Waschmaschine packt.
    Hast Du da Erfahrungswerte?
    Wenn man nicht trailt und keinen Rucksack beim Lauf trägt, lohnt sich dann die Nano Rain Jacket trotzdem oder tut es dann auch die All Weather oder die Ultra Jacket?

    Danke & Grüße
    Sebastian

    1. Hi Sebastian!

      Ja, Soar ist wirklich top. ;) Aber Du hast schon recht: es ist manchmal nicht so ganz einfach, das richtige Produkt auszuwählen. Dazu kommt bald auch ein Artikel von mir.

      Für einige Jacken wie der All Weather Jacket liefert Soar direkt das richtige Waschmittel mit, dass den Regenschutz schont (Grangers). Grundsätzlich rät Tim Soar dazu, so wenig wie möglich zu waschen. Die Sachen von Soar kann man locker 3-4 Mal nur durchspülen (mit unter die Dusche nehmen!), bevor sie in die Waschmaschine müssten. Meine Soar-Jacken haben ehrlich gesagt noch nie die Waschmaschine gesehen.

      Bei der ersten All Weather Jacket habe ich das noch anders gehandhabt und musste sie nach knapp zwei Jahren regelmäßiger Nutzung nachimprägnieren. Das war einfach zu machen und hat den Schutz vollständig wieder hergestellt.

      Was die Auswahl angeht: die Ultra Jacket ist eine sehr leichte und dünne Jacke für Regenschauer im Herbst. Die All Weather Jacket ist deutlich dicker und wärmer. Je nachdem was man drunter oder auch noch drüber trägt, kommt man damit sehr gut durch den Winter, kann sie aber auch gut im Herbst und bis in den Frühling tragen. Sie ist sicher die universellste Jacke. Die Nano Rain Jacket ist die Jacke für Läufe im strömenden Regen. Während die Ultra Jacket oder auch die All Weather Jacket irgendwann durchnässen würden, hält die Nano auch dauerhaft dem Regen stand.

      Hilft Dir das weiter?

          1. Hi Thomas,

            mal wieder ein toller Testbericht und ich kann deine Aussagen nur bestätigen. Ich habe lange gezweifelt, ob ich das Geld für die Jacke in die Hand nehme. Sie hat mich aber vollends überzeugt und ich bin mit sicher, dass sie ein fester Bestandteil meines „Kerngarderobe“ wird, obwohl ich Regenjacken eher selten trage. Sie kann einfach so viel mehr und man fühlt sie echt kaum.
            VG Richard

          2. Hi Richard, das Geld ist definitiv ein großes Argument dagegen. Aber wenn man genau das braucht, was die Jacke liefern kann, wird man kaum ein anderes Produkt finden und der Preis relativiert sich etwas.

      1. Ach, jetzt kommen mir doch nochmal Fragen in den Sinn :)
        Ich nehme an die Nano ist absolut Windundurchlässig?
        Wie schauts mit der Wärmeleistung aus? Ist die Nano tatsächlich nur als hauchdünne Regenschutzschicht gedacht?
        Und lässt sich die Jacke auch gut auf ein enges Maß packen?
        Danke schonmal!!

        1. Immer raus damit. ;) Durch die Nano pfeifft kein Wind. War gerade noch damit im Sturm übern „Berg“ hier: da merkt man nichts. Dadruch bringt sie natürlich auch eine gewisse Isolation und Wärmeleistung mit. Insbesondere weil sie sich unten auch durch einen Tunnelzug enger stellen lässt. Sie ist ganz sicher mehr als eine hachdünne Schutzschicht. Ist schon eine richtige Jacke. Wenn es auf das Packmass ankommt, würde ich eher zur Ultra Jacket tendieren. Die ist aber im Zweifel halt nicht so wasserfest wie die Nano.

  2. Während ich hier lese, regnet es draußen Bindfäden. Hätte ich nun diese Jacke, wäre ich wohl schon damit unterwegs, um in der Praxis zu erleben, was ich hier erfahren habe. Sehr cool.

    Künftig werde ich dann sicherlich auf Dampfdiffusion einen niedrigen RET-Wert achten. Beide Begriffe hab ich hier und heute zum ersten mal gelesen. Also wieder watt jelernt beim Harlerunner: Danke Dir!

    1. Hi Eddy! So gut wie in Tims Video habe ich das auch noch nie erklärt bekommen. Leider geben nicht alle Hersteller solche Werte an. Die Soar-Jacken würde übrigens auch durchaus beim Wandern funktionieren. ;) Und natürlich auch beim Paddeln. :D

  3. How comfortable is the nano jacket next to skin and compared to the other soar jackets such as the ultra and all weather? Is the nano jacket less breathable than the other soar jackets? Also how does the nano jacket compare to other waterproof membranes on the market such as Gore Tex Shakedry and North face futurelight?

    1. To me the All Weather Jacket is the most comfortable next to skin. It wears like a thicker running top. Ultra and Nano come shortly after and are very similar. The Nano has a slightly roughened surface and is quite comfortable to wear.

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Ich bin der Harlerunner

Hier schreibt Thomas Pier über das Laufen und (deutlich mehr als nur die notwendige) Ausrüstung. Ich laufe weder besonders schnell noch weit. Aber ich teile gerne meine Erfahrungen, die ich als ambitionierter Freizeitläufer, neugieriger Early-Adopter und als mein eigener Trainer sammele.

Ich freue mich über jede digitale Kontaktaufnahme - noch mehr allerdings über jeden gemeinsam gelaufenen Kilometer.

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Thomas (der Harlerunner)