Suunto Ambit 2 R - Wristshot
Suunto Ambit 2 R - Wristshot

Suunto Ambit 2 R im Test

In der amerikanischen Trail-Running-Szene sind Suunto-Pulsuhren weit verbreitet. Hier bei uns sehe ich sie eher selten bei Laufveranstaltungen. Woran liegt das? Ich habe mir die Suunto Ambit 2 R mal angesehen.

Produkttest

Suunto Ambit 2 R

Herstellerlink
Suunto Ambit 2 R
Preis
ab ca. 230 Euro
Aktiv getestet
ca. 37 km
Anzeige: Die PR-Agentur von Suunto hat mir die Ambit 2 R für diesen Test auf meine Anfrage hin zur Verfügung gestellt. Dies hatte keinen Einfluss auf den Inhalt meines Testberichts. Der Beitrag ist frei verfasst und gibt ausschließlich meine persönlichen Erfahrungen im Training wieder. Was sich für mich als nützlich erweist, ist hoffentlich auch für andere Freizeitläufer interessant.
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Um es gleich vorweg zu nehmen: die Ambit 2 R ist nicht das aktuellste Modell bei Suunto. Sie wird zwar immer noch verkauft, ist allerdings technisch in Teilen mittlerweile überholt. Dies betrifft vor allem die Kopplung mit Handys oder andere Möglichkeiten die aufgezeichneten Daten kabellos zu übertragen. Das Konzept der Plattform ist aber grundsätzlich unverändert, so dass sich die wesentlichen Aussagen hier auch auf die aktuellen Modelle übertragen lassen.

Erster Eindruck

Suunto Ambit 2 R - Wristshot
Suunto Ambit 2 R – Wristshot

Bei Suunto bekommt man wirklich viel Uhr für sein Geld: mit einem Durchmesser von ca. 50mm ist die Ambit 2 R nicht gerade klein und dadurch ein ziemlicher Hingucker. Sie sieht auch sehr nach Outdoor-Uhr aus, auch wenn sich die Ambit 2 R(un) auf die Funktionen für Läufer beschränkt.

Ähnlich der TomTom Runner Cardio befindet sich der GPS-Sensor in einer Gehäuseerweiterung, die sich bei 6 Uhr in das Armband integriert. Diese Bauform sitzt an meinem Handgelenk sehr gut und auch über längere Zeit bequem.

Suunto Ambit 2 R - GPS-Modul
Suunto Ambit 2 R – GPS-Modul

Bedienung

Die Pulsuhr wird über fünf Knöpfe bedient, deren Funktionen auf dem Uhrenglas aufgedruckt sind. Ich bin mit den Drückern nicht richtig warm geworden. Sie haben einen ziemlich langen Hub und keinen deutlich spürbaren Druckpunkt. Nichtsdestotrotz ist damit ist eine halbwegs intuitive Bedienung möglich, zumal die auswählbaren Funktionen überschaubar sind.

Das Hauptmenü enthält nur die Punkte Timer, Trainieren und Logbuch. Will man ein Training starten, kann man im nächsten Schritt noch den Sportmodus auswählen. Das sind Profile, in denen man die Anzeige, GPS-Genauigkeit und viele andere Einstellungen der Uhr vordefinieren kann. So kann man für ein Indoor-Training das GPS ausschalten und stattdessen nach einem Footpod suchen lassen. Oder man stellt für Tempoeinheiten die GPS-Aufzeichnung auf ein Intervall von einer Sekunde, für lange Läufe aber nur auf fünf oder gar 60 Sekunden. So kann man auch die Akkulaufzeit aktiv beeinflussen.

Anzeige

Die Suunto Ambit 2 R hat eine „klassische“ LCD-Anzeige. Also schwarze Schrift auf silbrigem Hintergrund. Allerdings läßt sich diese Anzeige auch per Knopfdruck invertieren. Die Anzeige ist insgesamt ok, wirkt auf mich aber nicht sonderlich hochwertig. Gegenüber den Produktabbildungen fällt die Realität leider deutlich ab.

Suunto Ambit 2 R - Bildschirmkonfiguration
Suunto Ambit 2 R – Bildschirmkonfiguration

Dafür lassen sich die bis zu acht (!) Bildschirme sehr frei konfigurieren. Bis zu drei Daten lassen sich gleichzeitig darstellen. Für die Herzfrequenz ist sogar eine grafische Darstellung möglich.

Die von mir im Training bevorzugte Konfiguration von zwei Bildschirmen (“Aktuell” mit Herzfrequenz, Durchschnittstempo der aktuellen Runde, aktuelle Pace und “Gesamt” mit Durchschnittstempo gesamt, Zeit, Distanz) läßt sich also problemlos umsetzen.

GPS

Die GPS-A-Daten werden bei jeder Synchronisation mit dem PC aktualisiert. Sind aktuelle Daten vorhanden, geht der GPS-Fix ziemlich schnell. Sind diese Daten veraltet, weil die Uhr einige Tage nicht per USB angeschlossen war, kann es einen Moment dauern. Bei meinen Läufen mit der Ambit 2 R ging es immer schnell, aber bei weiteren Tests musste ich bis zu 30 Sekunden warten. Das ist aber nur ein Mal vorgekommen – vielleicht war es nur ein schlechter Tag…

Bei den Läufen reagierte die Suunto sehr schnell auf Tempowechsel – dank „FusedSpeed“, also der hauseigenen Methode aus dem GPS-Signal und den Bewegungssensoren in der Uhr die (wahrscheinliche) Pace zu berechnen.

Suunto Ambit 2 R - Pace-Vergleich
Suunto Ambit 2 R – Pace-Vergleich

Im Vergleich mit der Garmin Forerunner 220 zeigte die Suunto häufig Geschwindigkeiten an, die nicht ganz schlüssig waren – vor allem bei schnellen Tempowechseln. In den aufgezeichneten Daten ist das aber nicht nachzuvollziehen.

Suunto Ambit 2 R - Speed-Vergleich
Suunto Ambit 2 R – Speed-Vergleich

Konnektivität

Bei Suunto dreht sich alles um Movescount. Nach dem grundsätzlichen Setup der Uhr (siehe Video), gilt es also die Uhr mit der Internet-Plattform zu verbinden. Dazu bietet die Ambit 2 R nur eine Möglichkeit an: USB. Bluetooth-Verbindungen mit den Smartphone sind erst ab der Ambit 3 möglich, daher konnte ich die für iOS und Android verfügbare App leider nicht benutzen. Wie gesagt: die Ambit 2 R ist was das angeht technisch überholt

Die PC-Software „Moveslink“ war aber schnell installiert und übernimmt die Synchronisation zuverlässig. Es waren Trainingsdaten hochgeladen und GPS-Aktualisierungen sowie die bei Movescount erstellte Konfiguration für die Uhr herunter geladen. Über alle Vorgänge hält einen das kleine Programm gut auf dem Laufenden.

Was nicht so problemlos funktionierte, war die Kopplung der Uhr mit meinen Herzfrequenz-Sensoren. Trotz ANT+-Technik in der Uhr, war weder das Scosche Rhythmn+ Armband zu verbinden, noch der Garmin Premium Brustgurt. Das scheint ein bekanntes Problem zu sein, denn es gibt viele Foreneinträge zu dem Thema. Angeblich soll es helfen Uhr und Sensor bei der Kopplung direkt aneinander zu halten, aber das machte bei mir keinen Unterschied. Da tröstete auch nicht die Aussage, dass es nach (einmalig) erfolgreicher Verbindung später wohl keine Probleme mehr gibt. Ich musste also zwangsläufig den mitgelieferten (gebrauchten…) Brustgurt der Testuhr benutzen. Das klappte dann zumindest problemlos.

Das Übertragen eines Trainingslaufes dauert allerdings ziemlich lange. Also nicht nur Sekunden, sondern eher in der Größenordnung von einer Minute. Meine Vermutung war, dass es vielleicht an meinem USB-Anschluss liegt. Aber es wurde weder an anderen Ports noch an einem zweiten PC schneller.

Was mich persönlich stört: die Daten lassen sich von der Uhr nur zur eigenen Plattform Movescount hochladen. Eine automatische Synchronisierung zu Strava, Runtastic oder anderen Plattformen z.B. per Tapiriik ist nicht möglich. Die Android-App „SyncMyTracks“ scheint aber trotzdem an die Daten heran zu kommen und bietet so einen manuellen Sync. Ansonsten bleibt nur der Weg die Daten erst zu Movescount hochzuladen, dort zu exportieren und auf der Festplatte zu speichern, um sie dann wieder in eine andere Plattform zu importieren. Nicht besonders attraktiv…

Navigation

Eine Besonderheit der Uhr ist die Möglichkeit der Navigation. Ich kann bei Movescount eine Strecke erstellen, diese auf die Uhr übertragen und mir dann den Weg zeigen lassen. Das funktioniert so weit ganz gut, allerdings hat die Suunto Ambit 2 R natürlich nur einen Bilddschirm… Das heißt: entweder läßt man sich die Navigation anzeigen, oder einen der vorkonfigurierten Bildschirme. Oder man springt ständig zwischen diesen hin und her…

Für eine Outdoor-Uhr auf Wanderungen ist das natürlich eine sehr überzeugende Funktion. Als Läufer muss ich mir bei neuen Laufstrecken allerdings überlegen, ob ich mir den Track nicht doch lieber auf dem Handy ansehen will, oder auf die ständige Kontrolle von Pace und Herzfrequenz auch mal verzichten kann.

Trainings- und Wettkampfunterstützung

Suunto geht einen sehr eigenen Weg, um Funktionen wie Intervalltraining oder ganze Trainingspläne auf die Uhr zu bringen: Apps. Das ist grundsätzlich ein sehr flexibles System, um die Ambit-Uhren mit neuen Funktionen auszustatten. Und was es in der „App-Zone“ alles gibt, ist schon sehr interessant. Man kann sich zum Beispiel während eines Marathons seine Zielzeit berechnen lassen – basierend auf der bisher zurückgelegten Strecke und z.B. der Durchschnittspace der letzten zwei Kilometer. Ich wüsste nicht, mit welcher Uhr das sonst geht.

Was sich prima anhört (und für viele Anwendungen wahrscheinlich sogar prima ist), macht in der Praxis nicht viel Spass. Ich halte mich für sehr technik-affin, aber bei dem Versuch ein vorgegebenes Intervalltraining auf der Suunto Ambit 2 R abzubilden, habe ich irgendwann aufgegeben. Es wäre natürlich machbar, aber ich hatte keine Lust nach einer umfangreichen Suche nach einer passenden App diese dann auch noch so anpassen zu müssen, dass sie macht was ich will. Und für jede Änderung im Trainingsplan müsste ich da wieder ran.

Für meine Zwecke als Freizeitläufer scheint mir dieser Ansatz nicht praktikabel zu sein. Auch wenn ich die potentiellen Möglichkeiten sehr verlockend finde. Ich will doch einfach nur laufen…

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Meine Meinung

Ich gebe die Suunto Ambit 2 R gerne wieder her und würde mir nach meinen Erfahrungen auch die neueren Modelle nicht ansehen wollen – die zumindest die Synchronisation per Handy ermöglichen würden. Denn selbst wenn einzelne Probleme behoben wären: mich überzeugt Movescount als geschlossene Plattform nicht. Ich möchte meine Daten frei zu anderen Diensten synchronisieren können und mich nicht mit komplizierten Apps herumschlagen.
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Wer eine hochwertige GPS-Uhr sucht, die für Laufen, Wandern und eigentlich so ziemlich alle Sportarten perfekt geeignet ist, und wer außerdem gewillt ist, dafür ein bisschen in die Tasche zu greifen, der bekommt mit der Suunto Ambit2 R eine hervorragende GPS-Uhr. Sicherlich sind 250 Euro (bzw. 300 Euro im Paket mit dem Brustgurt) nicht ganz billig, aber die Uhr ist es allemal wert. Zusätzlich bekommt man mit Movescount eine tolle und einfach zu bedienende Plattform, die einem die Möglichkeit bietet, Auswertung und Einstellungen bequem am PC vorzunehmen.

Running Zuschi

Mit der Ambit2 R hat Suunto LäuferInnen eine große Freude bereitet. Sie sind auf die speziellen Wünsche dieser Zielgruppe eingegangen und haben sie in ein schönes Design verpackt.

DC Rainmaker

The Suunto2 R aims to bring down the cost barrier of entry for Suunto’s line of GPS watches. And to that end, it definitely succeeds, simply because it’s cheaper. They kept the two core navigational functions (waypoints/routes) as well as the ability to load apps and the ability to load custom sport profiles. Two major benefits not seen on other units in this price range, and ones that offer massive customization potential – in many ways far beyond what is even offered at the top-end price range on competitive units.

Shop-Empfehlungen

Wenn Du auf der Suche nach einem passenden Shop bist, kann ich Dir aus eigener Erfahrung folgende Anbieter empfehlen:

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Suunto Ambit2 R Black (HR)

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  1. Hallo,
    auch wenn der Artikel schon etwas älter ist möchte ich folgendes anmerken:
    Ein automatischer Upload zu Strava ist problemlos möglich. Allerdings ist die Einstellung in Movescount etwas versteckt. Unter Einstellungen – sonstige Sportarten läßt sich die Verbindung u.a. zu Strava herstellen und auswählen welche Moves übertragen werden sollen. Gilt also nicht nur für das hier besprochene Modell, sondern für alle Suuntos.

    1. Hi Mathias, mit den Ambit3 und der Spartan mache ich das mittlerweile auch problemlos. Überhaupt hat sich auf der Plattform so Einiges seit meinem Artikel getan. Wird vielleicht Zeit mal wieder etwas zu Suunto zu schreiben. :)

      Sportliche Grüße

      Thomas

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Ich bin der Harlerunner

Hier schreibt Thomas Pier über das Laufen und (deutlich mehr als nur die notwendige) Ausrüstung. Ich laufe weder besonders schnell noch weit. Aber ich teile gerne meine Erfahrungen, die ich als ambitionierter Freizeitläufer, neugieriger Early-Adopter und als mein eigener Trainer sammele.

Ich freue mich über jede digitale Kontaktaufnahme - noch mehr allerdings über jeden gemeinsam gelaufenen Kilometer.

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