Venloop 2022 – 10 km Lauf

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Der Venloop ist eine riesige Laufparty. Hier muss man einfach mal gestartet sein. Nach dem Halbmarathon 2017, konnte ich dieses Jahr einen Startplatz für die 10 Kilometer übernehmen.

Vorbereitung

Wie bereitet man sich auf einen Wettkampf vor, von dem man erst drei Tage vorher erfährt?! ;) Schwager Tobi hatte kurzfristig seinen Startplatz zu vergeben und da habe ich natürlich nicht Nein gesagt.

Mein enduco-Trainingsplan hatte als nächstes Event den Johannes-Lauf in Lette auf dem Plan, daher war ich natürlich so halbwegs im Training. Ich habe den Venloop als Vorbereitungswettkampf eingefügt und bekam zumindest noch zwei angepasste Trainingseinheiten serviert.

Mit den beiden Vorbelastungen bin ich natürlich nicht unbedingt erholt nach Venlo gefahren, aber das war ja auch gar nicht das Ziel. Bei strahlendem Sonnenschein und gut 25°C beim Start um 12 Uhr mittags, ging es auch sicher nicht um Bestleistungen. Nichtsdestotrotz hatte ich mir vorgenommen unter 50 Minuten zu bleiben. Ein bisschen Hitze hatte ich ja schon trainiert. ;)

Bleibt noch das Thema Anreise: der Startbereich liegt in direkter Bahnhofsnähe. Aber die Zugverbindung hätte von uns aus mehr als drei Stunden gedauert und wäre unverschämt teuer gewesen. Daher blieb die Anreise mit dem Auto (ca. 90 Minuten für mich) und der Shuttle-Transfer von einem der großen Teilnehmerparkplätze.

Ich war ca. zwei Stunden vor dem Start in Venlo, habe problemlos einen Parkplatz an der Kaserne bekommen, saß 5 Minuten später im Bus und war weitere 10 Minuten später am Startbereich. Das lief also alles perfekt. Genau genommen hätte ich also auch eine Stunde länger schlafen können. ;) Aber so hatte ich genug Zeit, mich auf dem Gelände umzusehen.

Vor dem Start

Als ich ankam starteten gerade die Kinderläufe. Es war also schon gut was im Startbereich. Es wäre auch kein Problem gewesen, in Ruhe die Startnummer abzuholen oder sich nachzumelden. Im Zelt hätte ich direkt zur Ausgabe durchlaufen können.

Wie immer gilt: wer sich mit anderen verabreden will, sollte einen exakten Treffpunkt ausmachen. Ab mittags ist so viel los, dass man sich sonst verpasst. Ich wusste, dass Axel (Rennsandale Podcast) auch starten würde und habe ihn sogar ohne Verabredung getroffen. ;)

Es war schön, mit ihm mal live zu plaudern. Ist ja auch schon eine ganze Zeit her, dass ich beim ihm im Podcast war. Er ist mit seiner Frau an den 10-km-Start gegangen – natürlich in Sandalen. ;)

Ich habe mich danach kurz umgezogen und meinen Rucksack abgegeben. Den durfte ich in einem geschützten Bereich mit einem dicken Kabelbinder an einem Zaun sichern. Das System war mir neu, klappte aber ganz wunderbar.

Trotz der Hitze habe ich mich sogar warm gelaufen – zumindest ein wenig. Zum Glück dauerte es nicht mehr lange, bis es dann endlich los ging.

Start

Meine „geerbte“ Startnummer qualifizierte mich für den Startblock „45-55 min“, passte also perfekt zu meiner Selbsteinschätzung. Wie ich in der Startaufstellung feststellte, stand ich direkt hinter den Zug- und Bremsläufern für eine Zielzeit von 50 Minuten.


Im Startfeld der insgesamt fast 3.000 Teilnehmer für die 10 Kilometer stand ich damit sogar recht weit vorne, was auf dem teils engen Innenstadtkurs sicher nicht von Nachteil ist.

Mit dem Startschuss ging die Party richtig los. Es dauerte natürlich, bis sich alle wirklich in Bewegung setzen konnten. Aber da der Kurs direkt durch die Venloer Innenstadt führt, war von Beginn an richtig Stimmung an der Strecke.


Überall wurde gerufen, geklatscht, gebimmelt und laute Musik gespielt. Da flogen die ersten Meter nur so dahin. Gleichzeitig musste ich ein wenig auf die anderen Läufer aufpassen, da sich schnellere und langsamere Teilnehmer auf den engen Strassen doch teilweise ins Gehege kamen.

Aber es dauerte nicht lange und die Strecke wurde breiter. Ich konnte zwar gut an den 50-Minuten-Pacern dran bleiben, hatte aber stark das Gefühl, dass die zu schnell unterwegs waren. Die Durchgangszeiten auf den ersten Kilometern lagen eher bei einer Pace von 4:50 min/km.


Dafür war die Stimmung an der Strecke aber durchgängig wirklich überragend! Besonders hat mich das Engagement der Anwohner gefreut, die ihre Rasensprenger an die Strecke gestellt hatten. Der erste Wasserstand lies doch sehr auf sich warten und überhaupt war jede mögliche Abkühlung nahezu Überlebens notwendig. ;)

Aber ich hatte mich an den Pacern festgebissen und bin irgendwie dran geblieben. Etwas mehr als einen Kilometer vor dem Ziel fiel ihnen wohl auf, dass wir noch gut 7 Minuten bis zu einer 50er-Durchgangszeit hatten – und nahmen den Gang raus. Ich war zuversichtlich auf dem letzten Kilometer durch die Anfeuerung der Zuschauer noch etwas Zeit gutmachen zu können – aber genau das Gegenteil war der Fall.

Der Akku war absolut leer und ich hatte deutlich das Gefühl, es nicht mehr bis zur Ziellinie zu schaffen, wenn ich es übertreibe. Die letzten 250 Meter waren soooo lang…

Irgendwie habe ich mich aber doch noch unter den angepeilten 50 Minuten ins Ziel gerettet. Offiziell waren es netto 49:35 min – oder alterskorrigiert (#gettingoldergettingfaster) 44:26 min. ;) Egal wie: mehr war an dem Tag wirklich nicht drin.

Nach dem Rennen

Auf dem Weg in die schattige Auslaufzone bekamen alle ihre Medaille umgehängt. Danach gab es vor allem Wasser, Wasser, Wasser. Also innerlich und äußerlich. ;) Es hat ganz schön lange gedauert bis ich wieder halbwegs im Normalzustand war und mir an der nächsten Station ein „Sportbier“ abholen konnte.

Für die ganz Hartgesottenen gab es auch noch kleine Wasserbeutel in „essbarer Verpackung“, wenn ich es richtig verstanden habe. Ich habe mich da nicht ran gewagt und viele Beutel sind direkt unbenutzt im Müll gelandet. Da hat das mit der Müllvermeidung nicht so gut funktioniert…

Zusammenfassung

Ich muss den Venloop loben: das ist eine spitzenmäßig organisierte Veranstaltung, die gerade bei der Stimmung an der Strecke ihresgleichen sucht. Die Streckenführung des 10ers war etwas verwinkelt, aber gut laufbar. Nichts für Bestzeiten, aber darum geht es in Venlo glaube ich gar nicht. Eigentlich fährt man dahin für die große, bunte Läuferparty. :)

  1. Ich wollte gerade ein wenig nörgeln, dass so eine Malle-ähnliche Veranstaltung nicht meins sei. Da fiel mir ein: Hey, der Rennsteig am Samstag dürfte ähnlich sein. :D

    Nun, ich werde sicherlich berichten…

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Ich bin der Harlerunner

Hier schreibt Thomas Pier über das Laufen und (deutlich mehr als nur die notwendige) Ausrüstung. Ich laufe weder besonders schnell noch weit. Aber ich teile gerne meine Erfahrungen, die ich als ambitionierter Freizeitläufer, neugieriger Early-Adopter und als mein eigener Trainer sammele.

Ich freue mich über jede digitale Kontaktaufnahme - noch mehr allerdings über jeden gemeinsam gelaufenen Kilometer.

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