Powerbreathe Plus im Test – Wie sinnvoll ist Atemtraining für Läufer?

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Der Powerbreathe Plus verspricht mehr Ausdauer durch starke Atemmuskeln. Ich habe mir angesehen, wie das im Training funktioniert und ob es sich wirklich lohnt.

Anzeige: Der Hersteller hat mir das Produkt für diesen Test auf meine Anfrage hin zur Verfügung gestellt. Dies hatte keinen Einfluss auf den Inhalt meines Testberichts. Der Beitrag ist frei verfasst und gibt ausschließlich meine persönlichen Erfahrungen wieder.


Was ist der Powerbreathe Plus?

Der Powerbreathe Plus ist ein mechanisches Atemtrainingsgerät, das gezielt die Inspirationsmuskulatur – also vor allem das Zwerchfell und die Zwischenrippenmuskulatur – trainiert. Das Prinzip ist einfach: beim Einatmen erzeugt ein verstellbarer Widerstand eine zusätzliche Belastung, ähnlich wie beim Krafttraining für andere Muskelgruppen.

Die „Plus“-Serie richtet sich von Freizeitsportlern bis hin zu ambitionierten Athleten. Daher gibt es drei Widerstandsklassen: leicht (Einsteiger), mittel (Amateure) und hoch (Profis). Der Widerstand lässt sich dann jeweils stufenweise einstellen (Level 1–10) und kann so an den individuellen Trainingsfortschritt angepasst werden. Laut Hersteller reichen zwei Einheiten täglich à 30 Atemzüge aus, um bereits nach wenigen Wochen messbare Verbesserungen der Lungenfunktion und Ausdauerleistung zu erzielen.

Atemtraining mit dem Powerbreathe im Lauftraining

Ich beschäftige mich nicht zum ersten Mal mit Atemtraining. Denn für mich scheint die Atmung teilweise ein limitierender Faktor zu sein: ich musste Intervalleinheiten schon häufig abbrechen, weil ich nicht genug Luft hatte, obwohl die Beine noch gekonnt hätten. Was liegt also näher, als an dieser Stelle anzusetzen?

Denn die Studienlage scheint diesen Ansatz zu befürworten: in dieser Studie (https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC7830231/) haben 800m-Läufer bereits nach vier Wochen Atemtraining eine deutliche Verbesserung ihrer Laufleistung erreicht. Benutzt wurde ein Gerät von Powerbreathe, das mit einem einfachen, mechanischen Widerstand arbeitet – genau wie der Powerbreathe Plus.

Nach der freundlichen und sachkundigen Beratung auf powerbreathe.de, habe ich mich für das mittlere Gerät entschieden. Was die Widerstandswerte angeht, gibt es große Überlappungen zwischen den Geräten (siehe Tabelle) und ich hatte als Sportler eher zu dem Profi-Gerät tendiert.

Gut, dass ich das nicht gemacht habe, denn ich musste beim mittleren Gerät auf der untersten Stufe anfangen… Und erst nach zwei Wochen Training konnte ich den Powerbreathe Plus um eine halbe (!) Stufe hoch schrauben.

Das Training ist eigentlich ganz einfach: man macht pro Trainingseinheit 30 tiefe Atemzüge mit dem Powerbreathe und das am besten gleich zwei Mal am Tag (mit einigen Stunden Abstand). Ich habe den Atemtrainer im mitgelieferten Transportbeutel im Auto liegen und kann das so auf der Pendelstrecke zur Arbeit erledigen.

Allerdings sollte man nicht glauben, dass man das so nebenbei macht: der Widerstand sollte so gewählt werden, dass man die 30 Atemzüge gerade so gut und sauber ausführen kann. Und das ist wirklich anstrengend!

Hat es denn etwas gebracht?

Die Trainingseffekte des Powerbreathe Plus stellen sich nicht von heute auf morgen ein. Es hat bei mir schon 2-3 Wochen gedauert, bevor ich einen Unterschied bemerkt habe. Zuerst ist mir das bei meinen Intervalleinheiten am Berg aufgefallen, wo ich plötzlich deutlich schnellere Zeiten laufen konnte (4:30 statt 4:45 min/km).

Bei meinen Wettkampfzeiten sind die Effekte durch den Atemtrainer nicht ganz so einfach zuzuschreiben, weil ich gleichzeitig auch mit Roter Beete experimentiert habe. Auch die führt dazu, dass man plötzlich mehr Luft hat – und das hat (im Zweifelsfall beides zusammen) in letzter Zeit zu mehreren neuen Bestzeiten geführt.

Fazit: Lohnt sich der Powerbreathe Plus für ambitionierte Läufer?

Der Powerbreathe Plus ist kein Wundermittel – aber ein sehr effektives Werkzeug zur Verbesserung der Atemeffizienz und Laufleistung. Besonders wer regelmäßig an seine anaerobe Schwelle geht oder bei längeren Belastungen mit der Atmung kämpft, kann von zusätzlichem Atemmuskeltraining profitieren.

Vorteile:

  • Simples und effektives Training ohne Technik
  • Spürbare Effekte nach wenigen Wochen
  • Hilfreich bei Tempoeinheiten und Wettkämpfen
  • Günstiger Preis im Vergleich zu Hightech-Tools

Nachteile:

Kurz gesagt: Für alle, die ihre Leistung auch jenseits von Puls und Watt verbessern wollen, ist der Powerbreathe Plus ein spannender Geheimtipp. Vor allem in der Wettkampfvorbereitung kann es ein echter Gamechanger sein.

Hier schreibt Thomas Pier über das Laufen und (deutlich mehr als nur die notwendige) Ausrüstung. Ich laufe weder besonders schnell noch weit. Aber ich teile gerne meine Erfahrungen, die ich als ambitionierter Freizeitläufer, neugieriger Early-Adopter und als mein eigener Trainer sammele.

Ich freue mich über jede digitale Kontaktaufnahme - noch mehr allerdings über jeden gemeinsam gelaufenen Kilometer.

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