Mit der High-Tech-Sonnenbrille von Engo wird man zwar nicht direkt zum Cyborg. Aber man ist schon ziemlich nah dran…
Anzeige: Der Hersteller hat mir das Produkt für diesen Test auf meine Anfrage hin vergünstigt zum Kauf angeboten. Dies hatte keinen Einfluss auf den Inhalt meines Testberichts. Der Beitrag ist frei verfasst und gibt ausschließlich meine persönlichen Erfahrungen wieder.
Inhalt / Content
Engo 2 Photochromic
Erster Eindruck
Bei der Engo 2 handelt es sich erstmal um eine ganz normale Sonnenbrille, die man zum Laufen oder Radfahren tragen kann. Es gibt sie in zwei Schirmgrößen und dann jeweils noch mit fester oder variabler Verdunklung. Ich habe mich für das photochromatische Modell mit dem kleineren Glas entschieden, das auch für Läufer empfohlen wird.
Dass die Engo 2 aber mehr ist als nur eine Sonnenbrille, wird beim Auspacken deutlich: es ist ein USB-Ladekabel dabei und drei Reinigungspads. Ansonsten kommt die Brille mit einem harten Case, einer weichen Tasche, einem Putztuch und einem Nackenband, das man an den flexiblen Brillenbügeln befestigen kann.
Das Highlight der Engo 2 verbirgt sich am Nasenbügel, denn hier ist eine Miniatur-Projektionseinheit untergebracht. Links von der Nase befindet sich ein Akku, während rechts ein kleines Display angebracht ist. Dies wird mittels Spiegel ins Brillenglas projiziert.
Von vorne ist ein weiterer Sensor zu erkennen, denn man steuert die Anzeige per Handbewegung und kann so die Displayseiten umschalten oder die Anzeige auch ausschalten.
Einen richtigen Power-Knopf gibt es natürlich auch: er befindet sich in der Mitte oben. Darunter sind die magnetischen Ladepunkte angebracht, mit denen sich das Ladekabel verbindet.
Die Daten für das Display liefert eine Laufuhr, die derzeit unbedingt von Garmin stammen muss, weil ein ConnectIQ-Datenfeld für die Übertragung genutzt wird.
Zunächst wird die Uhr mit einer App auf dem Handy verbunden und dort konfiguriert. Man kann mehrere Datenseiten mit bis zu drei Metriken füllen, ist allerdings auf native Felder beschränkt.
Die Anzeige wird vor dem rechten Auge an der Innenseite projiziert und erscheint dadurch letztendlich mittig im Blickfeld. Der Blick bleibt also frei und es braucht ggf. eine kleine Augenbewegung, um die Werte abzulesen.
Pluspunkte
Gute Sportbrille
Es lohnt sich zu erwähnen, dass die Engo 2 als Sonnenbrille ziemlich gut funktioniert – auch abseits des integrierten Displays. Sie ist natürlich etwas schwerer als normale Modelle, aber sie läßt sich über die Bügel und Nasenpads sehr gut einstellen und sitzt dann auch bequem und sicher.
Auch der kleinere Schirm der beiden Modellvarianten ist sicher immer noch recht groß, aber das fand ich beim Laufen sehr angenehm. Die Version mit dem photochromatischen Glas hat den großen Vorteil, dass die Brille (und damit das Display) nicht nur bei Sonnenschein zu nutzen ist.
Daten immer direkt im Blick
Natürlich kann man alle Daten jederzeit schnell auf seiner Laufuhr ablesen – auch wenn das bei den aktuellen AMOLED-Displays manchmal auch eine halbe Sekunde dauert. Aber man guckt halt auch nicht ständig drauf. Das Display in der Brille hat man dagegen immer im Blick.
Das kann im Wettkampf ein Vorteil sein, weil man wirklich sofort sieht, ob man die Zielpace oder -leistung gerade über- oder unterschreitet. Ich laufe ja zum Beispiel immer nach Watt und habe eine sehr genaue Vorstellung davon, welche Leistung ich über die Wettkampfdistanz durchhalten kann. Mit der Brille ließ sich das durch die Anzahl der „Kontrollpunkte“ ziemlich optimieren.
Neutral
Display
Es hat schon ein wenig gebraucht, bis ich mich an das Display gewöhnt habe. Es bedarf ein wenig Feinjustage, um es wirklich scharf zu bekommen. Dazu ist es noch relativ klein und man muss schon hinsehen, um es abzulesen. Das hatte ich mir etwas „integrierter“ vorgestellt.
Aufladen
Der Akku hält zwar eigentlich ziemlich lange (der Hersteller gibt 12 Stunden an), aber trotzdem denkt man bei einer Sonnenbrille nicht unbedingt daran, vor Benutzung den Ladestand zu kontrollieren…
Minuspunkte
Preis / Leistung
Auch wenn der Preis durch die Technik gerechtfertigt scheint, bekommt man dafür alternativ gleich zwei sehr gute Sonnenbrillen. Die permanente Anzeige im Sichtbereich ist zwar für echte Daten-Freaks hilfreich, läßt sich aber auch durch einen häufigeren Blick auf die Laufuhr kompensieren.