Der Köln Halbmarathon war für mich nicht nur ein spannender Formtest nach intensiver Vorbereitung, sondern auch ein Wochenende voller Begegnungen, Stimmung und Laufleidenschaft – typisch Köln eben.
Vorbereitung
Der Halbmarathon in Köln war für mich ein Highlight in diesem Jahr, daher habe ich mich auch lange darauf vorbereitet – im Grunde seit August. Dabei habe ich mich weiterhin auf athletica.ai verlassen. Die Plattform hat mir regelmäßig Trainingswochen in der Größenordnung 50 km verschrieben und mich viele Qualitätseinheiten laufen lassen.
Gerade in den letzte harten Woche habe ich richtig gemerkt, wie das Training angeschlagen hat. Ich bin plötzlich nahezu Racepace mit einem Puls gelaufen, der eigentlich Zone 2 ist. Püntklich zu den beiden Tapering-Wochen hatte ich dann aber den Anflug einer Erkältung und musste pausieren. Sicherheitshalber. Von daher war die Vorbereitung schon ziemlich optimal, mit nur einem kleinen Dämpfer.
Running EXPO
Die Expo gehört für mich zum Erlebnis dazu. In diesem Jahr war die Ausgabe der Startnummer neu organisiert und ich hatte meinen Beutel schon nach wenigen Minuten in der Hand. Mehr Zeit, um über die Expo zu schlendern und sich zum Beispiel bei Puma umzusehen.
Ich bin dann direkt Tim in die Arme gelaufen, der schon beim MWRunning-Day den Brooks-Stand betreut hatte. Da ich die neuen Schuhmodelle daher schon kannte, blieb es beim lockeren Plaudern.
Gleich um die Ecke konnte ich bei True Motion den neuen Solo 2 in die Hand nehmen. Der ist noch so neu, dass er nichtmal im Handel angekommen ist. Im Harlerunner-Testlabor übrigens auch nicht, aber das ist hoffentlich nur eine Frage der Zeit. 😉 Ich bin jedenfalls schon sehr gespannt auf den Schuh. Machte in der Hand einen sehr guten Eindruck.
Ich war überrascht, wie groß der feels.like-Stand geworden ist! Mittlerweile gibt es sogar einen Spender für das Muscle Complex, so daß es jeder Mal ausprobieren kann. Ich war aber viel mehr gespannt auf das neue Activation Complex zum Vorbereiten der Muskulatur vor dem Training oder Wettkampf und konnte es direkt testen. Das muss ich unbedingt auch noch ausführlicher machen.
Am Stand von Incylence habe ich dann endlich mal Anni (@anni_runs) persönlich getroffen und mir ihr ein wenig plaudern können. Als Kölnmarathon-Botschafterin läuft sie natürlich auch mit – diesmal aber „nur“ den Halben.
Ein, zwei Mal habe ich auch Schmidti auf der Messe gesehen und später auf dem Weg zum Hotel auch noch Hendrik Pfeiffer – womit der 1rennt1hinterher-Podcast vollständig gewesen wäre. Für mich hieß es nach eine kohlenhydratreichen Mahlzeit ab ins Bett, um früh genug im Startbereich sein zu können.
Vor dem Start
Noch etwas verschlafen (die Nacht war irgendwie zu kurz…), bin ich dann bei der Kleiderbeutelabgabe Anni und ihrem Mann in die Arme gelaufen und wir haben uns den Weg über die Deutzer Brücke zum Start geteilt. Für die angesagten Wetterverhältnisse waren den Temperaturen eigentlich noch ganz ok, so daß wir zumindest nicht frieren mussten.
Wir sind eine gute halbe Stunde vor Start angekommen und so war noch genug Zeit, sich anständig warmzulaufen. Wobei… nach 10 Minuten hatte ich irgendwie schon genug und ich bin in den Startbereich gegangen.
Dort habe ich mich relativ weit vorne eingeordnet – zumindest vor den 1:45-Pacern. Denn ich wollte auf jeden Fall vor ihnen im Ziel sein.
Start
Nach „Eye of the Tiger“ und dem Countdown ging es dann endlich auf die Strecke. Mein Ziel für die ersten Kilometer: mit einer Pace von 5:00-4:50 min/km langsam reinfinden und sich freilaufen.
Aber wie das so ist: ich war immer wieder eher bei 4:45-4:40 min/km und habe versucht mich einzubremsen. Schließlich kommen ja noch so einige Kilometer…
Wie immer kam dann der spannende Punkt, an dem uns die Elite entgegen kam. Nach den schnellsten Männern natürlich auch die schnellst Frau, die an diesem Tag offensichtlich Esther Pfeiffer war (später mit neuer PB und Streckenrekord!). Mit Hendrik als Pacer sah sie nach knapp der Hälfte der Strecke (für sie…) noch recht entspannt auf. Ein gutes Stück dahinter tauchte dann auch Mocki auf, die sich auch viel vorgenommen hatte.
Für mich lief es eigentlich auch ganz gut. Bei der 10-km-Marke war ich nur unwesentlich langsamer als beim letzten 10er. Also… zu schnell? Ehrlich gesagt, habe ich bei Kilometer 12 oder 13 meine Beine schon mehr gespürt, als es hätte sein sollen. Aber ich war sehr stabil mit einer Pace von um die 4:45 min/km unterwegs.
Durch die harten Kilometer ab 16 hat mich vor allem die Stimmung an der Strecke getragen. Trotz Nieselwetter und Wind war so viel los wie immer in Köln! Auch die diversen Bands und Running Crews haben immer wieder für einen kleinen Boost gesorgt. Und da man ab 16 ja schon wieder runterzählen kann, habe ich mir auch zugetraut, die Pace zuende zu laufen.
Die letzten Kilometer sind aber echt zäh und man sollte sich ein paar Körner für die Hohe Straße aufsparen, damit man beim Kopfsteinpflaster nicht stolpert. Aber dann lockt ja auch schon der Dom mit dem Versprechen, dass es gleich geschafft ist.
Nach offiziell 1:42:54 kam dann nach dem roten Teppich auch der Zielstrich für mich.
Nach dem Rennen
Im Zielbereich konnte ich mich noch kurz mit Annis Mann austauschen – aber wegen der Kälte musste ich sehen, schnell zu meinem Auto zu kommen. Wie ich nachher festgestellt habe, habe ich dabei wohl jemanden übersehen… 😉
Denn ganz offensichtlich ist die Läuferin da hinter mir im Bild Maike Lea (@princessmaikelea), die zusammen mit Esther Pfeiffer den Glitzerflitzer-Podcast macht (den ich gerne höre). Schade: da hätte ich gerne mal kurz Hallo gesagt. 😃
Zusammenfassung
Ich bin ganz ehrlich: eine etwas bessere Zeit hatte ich mir nach der Form im Training schon erhofft. Vielleicht nicht eine 1:40, aber eine 1:41 hätte ich für realistisch gehalten. Aber ich will mich auch nicht beklagen: alterskorrigiert war das mein zweitbester Halbmarathon ever und in nackten Zahlen zumindest mein fünftschnellster.
Ausserdem waren die vielen Begegnungen in Köln ein eigenes Highlight und mir vielleicht sogar mehr wert, als die Zeit im Rennen.