Den S/LAB Phantasm 2 wollte ich schon im letzten Jahr unbedingt laufen, nachdem ich mit den anderen Straßenlaufschuhen von Salomon so gute Erfahrungen gemacht hatte. Jetzt konnte ich den Carbonracer endlich ins Testlabor bekommen.
Anzeige: Der Hersteller hat mir das Produkt für diesen Test auf meine Anfrage hin zur Verfügung gestellt. Dies hatte keinen Einfluss auf den Inhalt meines Testberichts. Der Beitrag ist frei verfasst und gibt ausschließlich meine persönlichen Erfahrungen wieder.
Inhalt / Content
S/LAB Phantasm 2
Erster Eindruck
Salomons bestes Material ist in der S/LAB-Kollektion zu finden und zeichnet sich klassischerweise durch die Farbkombination rot/weiss aus – so wie auch beim Phantasm 2. Schon das erste Modell war ein spannender Schuh, allerdings damals noch ohne Karboneinlage.
Natürlich verwendet Salomon seinen besten Schaum (Energy Foam +) für diese Rennmaschine und hat eben auch eine durchgängige Carbonfaserplatte verbaut.
Überall wurde sehr offensichtlich auf Gewicht optimiert, um den bestmöglichen Schuh zu realisieren. So zum Beispiel auch bei der Zunge, die wirklich nur im Bereich der Schnürsenkelkreuzungen etwas gepolstert ist.
Das einlagige Mesh des Obermaterials ist nicht nur hauchdünn, sondern gleichzeitig auch fast durchsichtig und sehr luftig. Trotzdem scheint mir das kein empfindliches Material zu sein, sondern ein sehr leistungsfähiges.
Natürlich wurde auch bei der Laufsohle gespart, aber nach meiner Ansicht nur dort, wo der Materialeinsatz auch wirklich verzichtbar ist. Ansonsten steht die Contagrip-Sohle für guten Halt und lange Lebenszeit.
Auch der Einstieg des Salomon S/LAB Phantasm 2 fällt sehr minimal aus, denn statt einem festen Abschluss gibt es eher eine dünne Lippe. Wobei die Ferse grundsätzlich aber ganz klassisch und damit fest aufgebaut ist.
Der wirklich gute Halt im Phantasm 2 kommt sicher auch durch den geschickten Einsatz von Polsterungen im Fersenbereich zustande. Hier legt sich ein angenehm weicher Kragen um die Ferse und sichert den Fuß im Schuh.
Mit 529 Gramm für beide Schuhe in meiner Größe fällt der S/LAB Phantasm 2 so gerade nicht mehr ins Federgewicht – nach meiner Einteilung. Grundsätzlich ist er dort als Wettkampfschuh aber ziemlich gut platziert.
Erfahrungen beim Laufen
Mal abgesehen vom wirklich gelungenen Look ist mir bei dem Schuh zuerst der Platz in der Zehenbox aufgefallen: es gibt spürbar mehr Platz in der Breite, was ich sonst bei keinem anderen Wettkampfschuh kenne. Erst recht nicht bei den Karbonschuhen.
Das führt aber nicht zu unnötigem Hin- und Herrutschen im Schuh, sondern zu dem angenehmen Gefühl, dass der Fuß den Boden spüren und darauf reagieren darf. Auch ist der Fersenbereich der Zwischensohle nicht so extrem schmal ausgeführt wie bei vergleichbaren Modellen. So ist im S/LAB Phantasm 2 auch ein ruhiges Dahingleiten mit leichtem Fersenaufsatz gut möglich.
Was in dem Schuh steckt, merkt man sehr schnell, wenn man das Tempo erhöht. Ich bin mit ihm einige Intervall- und Tempoeinheiten gelaufen und dabei hat er mir richtig Freude gemacht. Auch beim letzten Wettkampf über 10 Kilometer hatte ich ihn am Fuß und konnte so einen neuen, persönlichen Streckenrekord aufstellen.
Bei mir sitzt der Phantasm 2 einfach richtig gut und reagiert genau so, wie ich es mir von einem Wettkampfschuh wünsche. Dazu gehört natürlich auch, dass die Dämpfung weder zu hart noch zu weich ist und er einen spürbaren Energy-Return liefert. Dafür, dass Salomon sicherlich noch immer als Trailschuh-Marke wahrgenommen wird, ist ihnen schon wieder ein sehr, sehr guter Strassen-Wettkampfschuh gelungen.
Spaßfaktoren / Eignung
Nicht jeder Schuh eignet sich für jede Art von Training oder Wettkampf. Das ist (neben dem Schuh an sich) abhängig von Lauferfahrung, Leistungsstand, Gewicht und persönlichen Vorlieben. Meinen Spaß mit dem Schuh würde ich für folgende Kategorien so einschätzen: