Ich habe den Peregrine 6 beim Saucony-Bloggertreffen in München kurz kennengelernt und konnte dort leider keine Trails mit ihm laufen. Aber er fühlte sich auf den Schotterwegen schon so gut an, dass ich in unbedingt genauer unter die Lupe nehmen wollte.
ProdukttestSaucony Peregrine 6
Saucony Peregrine 6
ab ca. 100 Euro
5 Monate
Erster Eindruck
Der Peregrine in München war blau, daher war ich einigermaßen überrascht, als ich das grün-orangene Modell im Karton vorfand. Wow! So muss ein Trailschuh aussehen! Eine Mischung aus Bundeswehr-Grün und Jäger-Orange. ;) Das hat mir direkt gefallen.
Neben den Farben fällt sofort auch die schlanke Passform auf und die sehr weit nach vorne reichende Schnürung auf. Die Schnürsenkel sind grob geflochten und versprechen einen kernigen Halt. Zu sehen ist auch schon der obligatorische Zehenschutz und die weiche Polsterung der Ferse.
Am Komfort hat Saucony definitv nicht gespart. Der Schuh legt sich sehr angenehm um den Fuß und gibt guten Halt. Ein weiteres Plus ist für mich auch die vergleichsweise geringe Sprengung von nur 4 Millimetern. Damit sollte ich gut zurecht kommen.
Wofür der Schuh gedacht ist, sieht man spätestens bei der Laufsohle: eine Vielzahl kleiner Stollen sind sicher nicht für schnelle Läufe auf der Straße gedacht. ;) Sie wollen sich in weichen Untergrund graben und spielen sicher gerne im Dreck.
Dabei unterstützt den Peregrine 6 auch die seitliche Abdichtung des Schuh durch aufgeklebte FlexFilm-Elemente, die vor allem gegen Wasser schützen sollen. Auch das sonstige Mesh der Aussenhaut sieht so aus, als könne es etwas aushalten.
Das geht natürlich alles auf’s Gewicht. Klar, ein Leichtgewicht erwartet man für die Läufe in unwegsamen Gelänge auch nicht. Aber der Peregrine hält sich zumindest noch im Halbschwergewicht und ist damit nicht schwerer als so mancher Allrounder für die Straße.
Erfahrungen beim Laufen
Wie gesagt: schon beim ersten Lauf im Park hatte der Saucony eine gute Figur gemacht. Aber was sagt das schon über einen Trailschuh aus? Also war ich gespannt, wie er sich im Gelände schlägt.
Und so habe ich den Peregrine so einige Kilometer durch die Heide gejagt. Das war sicher keine große Herausforderung für ihn, denn große Teile bestehen aus relativ festgelaufenen Wegen und Grasnarben. Aber genau so gibt es sehr lockeren Sand, Up- und Downhill-Passagen mit und ohne Wurzeln, matschige Mountainbike-Strecken und viele Pfützen. Ist das wirklich schon Trail? ;)
Egal, solange es Spaß macht dort zu laufen. Und den hatte ich mit dem Schuh auf jeden Fall. Vor allem, weil er sich nicht wie ein Trail-Schuh anfühlt – sobald man abseits der befestigten Wege läuft. Die Sohle ist sicher deutlicher steifer als beim Kinvara oder anderen. Aber in der Bewegung fühlt sich das überhaupt nicht so an. Auch vom Gewicht merkt man nicht viel. Der Schuh macht sich eigentlich erst bemerkbar, wenn man auf ein „Hindernis“ zu läuft, kurz überlegt, ob man es umlaufen sollte – und dann einfach durchballert. ;)
[alert type=white ]Meine Meinung
Der Saucony Peregrine 6 ist ein wunderbarer Allrounder – gerade jetzt wo die Temperaturen ansteigen. Er besitzt genügend Dämpfung für lange Strecken, vermittelt aber auch auf kurzen Strecken unheimlich viel Spaß dank seines direkten Laufgefühls. Dank der ausgezeichneten Sohle kann man den Schuh in jedem Gelände verwenden. Wer mit wenig Schuhen auskommen möchte (z. B. im Urlaub), trifft mit dem Saucony Peregrine eine gute Wahl.
Trailrunnersdog [4.3/5]
Dank der geringen Sprengung von nur 4 mm ist der Saucony Peregrine 6 wie dafür gemacht schnell zu laufen oder sich zumindest schnell zu fühlen. Sehr dynamisch und direkt beschreibt den Schuh meiner Meinung nach ziemlich gut, dabei haben die Entwickler allerdings nicht die Prise Komfort vergessen die nötig wird wenn man auch auf langen Strecken Spaß an und mit einem Schuh haben will.
Das Profil ist griffig und zupackend, lässt einen kurze Asphaltpassagen allerdings nicht direkt büßen. Das Profil vieler anderer Trailschuhe bohrt sich ja auf Asphalt förmlich in den Fuß. Wie langlebig die groben Stollen abseits der Trails kann und will ich auch ehrlich gesagt nicht beantworten denn der Schuh gehört da absolut nicht hin.
Nasse, schlammige Streckenabschnitte meistert der Peregrine ebenfalls sehr gut, man darf allerdings keine Wunder erwarten.
Great for: grip, mountain racing, cornering, technical trails, varied terrain trails.
Not-so-great for: extreme maximalist or minimalist runners. Otherwise, these are good for all.