Es fing alles so harmlos an: „Ich will mich für den Klippenlauf anmelden. Hättest Du auch Lust?“ – „Klar!“ – „Die große Runde?“ – Ähh…. „Klar!“. 25 Kilometer werden ja wohl zu schaffen sein. Dann fiel mir aber eine Angabe auf, der ich bisher noch nie Beachtung geschenkt habe: 500 Höhenmeter…
Als Münsterländer kenne ich nur „Berge“, deren Erhebung gerade so dreistellig angegeben wird. Da hören sich 500 Höhenmeter, verteilt auf neun Klippen, erstmal viel an. Vor allem, wenn man bisher nur flach gelaufen ist. Dazu kommt noch, dass diese Klippen auf der Website des Veranstalters ziemlich dramatisch beschrieben werden: „Nichts für Warmduscher“, „wie eine Wand“ oder „mutig, wer hier noch läuft“.
Streckencheck
Das musste natürlich vorher mal in Augenschein genommen worden. Neben meinem Laufbuddy Norbert waren noch Sara und Maike mit im Boot. Die laufen zwar den Klippenlauf nicht mit, waren aber neugierig auf die Strecke. So standen wir am Samstagmorgen auf dem agn-Parkplatz und machten uns auf in den Teutoburger Wald.
Trotz Originalstrecke auf zwei unterschiedlichen GPS-Uhren sind wir nicht immer auf dem richtigen Weg gewesen, aber im Großen und Ganzen schon. Die ersten beiden Klippen sind nicht zu verfehlen und bei der zweiten habe ich die erste Geh-Passage eingelegt – bei 24%-Steigung.
Wir waren uns aber alle relativ schnell einig, dass der Höhenverlauf nicht so dramatisch ist, wie er auf dem Bildschirm aussieht. Die Klippen sind zwar deutlich wahrnehmbar, aber eher locker eingestreut in einen ansonsten sehr machbaren Landschaftslauf.
Die Wege hatten aber auch ihre Tücken. Ich habe vorgelegt und mir schon im ersten Drittel eine Stelle gesucht, an der man eine schöne Rolle machen konnte… Es folgte noch ein weiterer, ordentlicher Stolperer. Netterweise hat Norbert mir das später nachgemacht. ;) Passiert ist zum Glück nichts.
Vielleicht lag es ja auch an unserem Sicherheitsbedürfnis, dass wir die Damen bergab fast aus den Augen verloren haben. Maike hat immer mal wieder den Turbo gezündet und hatte offensichtlich viel Spaß an der Strecke.
So haben wir alle die knapp 23 Kilometer in etwa zweieinhalb Stunden (größtenteils) munter quatschend hinter uns gebracht. Das ist auch ungefähr die Zeit, die ich mir (nur nach Papierlage) auf jeden Fall zugetraut hatte. Allerdings hatte ich gedacht, dass ich nach den vorangegangenen guten Trainingswochen deutlich besser über die Klippen komme. Ich habe es bei diesem Trainingslauf natürlich auch nicht drauf angelegt. Aber ich bezweifle, dass viel mehr drin gewesen wäre.
Unter dem Strich war es auf jeden Fall ein sehr gelungener Ausflug in den Teutoburger Wald, der allen viel Spaß gemacht hat. Norbert und ich wissen jetzt ganz gut, was uns in vier Wochen erwartet. Jetzt heisst es nur noch gesund bleiben und auf gutes Wetter hoffen.