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Ich muss schon zugeben: der Bushido II hatte mich echt überrascht. Vorher hatte ich die italienische Marke nicht auf dem Radar, aber jetzt bin ich natürlich gespannt, wie viel Spaß ein noch agileres Schuhmodell bringt.
Anzeige: La Sportiva hat mir den Trailschuh für diesen Test auf meine Anfrage hin zur Verfügung gestellt. Dies hatte keinen Einfluss auf den Inhalt meines Testberichts. Der Beitrag ist frei verfasst und gibt ausschließlich meine persönlichen Erfahrungen wieder.
ProdukttestLa Sportiva Kaptiva GTX
[php snippet=1]Erster Eindruck
Ich hatte Glück: von den drei verfügbaren Farben des Modells gefällt mir die Kombination „Opal / Poppy“ mit Abstand am besten. Obwohl es drei starke und kontrastreiche Farben sind, wirkt der Schuh trotzdem nicht grell oder überladen.
Im Profil sieht man schon, dass der Schuh relativ flach und sockenartig gebaut ist. Laut Hersteller ist es der Schuh für mittellange Distanzen – also wohl eher ein schnelleres Modell.
Die Laufsohle besteht aus relativ gleichmäßig über die Fläche verteilten „Stollen“, die aber relativ flach sind. Die „Frixion White“-Gummimischung verspricht guten Grip bei langer Haltbarkeit.
Um den Halt bei Schnee und Eis noch weiter zu erhöhen, sind einige der Noppen zur Aufnahme von nachträglich montierbaren Spikes ausgelegt. Dieses „A.T.Grip“-System kann wohl mehrmals montiert und demontiert werden.
Das Obermaterial ist – wie es der Name schon verrät – mit einer GoreTex-Membran ausgestattet. So wird der Fuß im Winter noch besser vor Feuchtigkeit und Kälte geschützt. Natürlich wurde an einen mechanischen Schutz der Füße gedacht und ein Rock-Guard in die Zwischensohle eingebaut.
Die sockenartige Konstruktion des Schuhs vermeidet Druck- und Scheuerstellen durch den Verzicht auf unnötige Nähte. Der elastische Kragen am Einsteig liegt eng an und verhindert so das Eindringen von Dreck und Steinen.
Mit 719 Gramm ist der La Sportiva Kaptiva GTX sicher nicht leicht, aber für den gebotenen Komfort und die Dämpfung in einer angemessenen Gewichtsklasse unterwegs.
Erfahrungen beim Laufen
Beim Laufen fühlt sich der Kaptiva sofort sehr agil an, was sicher an der engen Konstruktion liegt. Das Gewicht ist nahezu vergessen. Allerdings nicht die flache Bauform. Wo der Bushido 2 trotz flacher Zehenbox Ausweichmöglichkeiten in die Breite bietet, ist beim Kaptiva dort schnell Schluss. Das war allerdings eher ungewohnt als unangenehm und stellte bei Läufen bis 15 km kein Problem dar. Genau so wenig das Gefühl, auf einer relativ schmalen Sohle zu stehen, was sich besonders in Kurven oder bei Ausweichmanövern bemerkbar machte.
Die GoreTex-Ausstattung arbeitete bei meinen Testläufen wie erwartet: meine Füße blieben bei Läufen im Regen trocken und warm. Auch kleine Pfützen oder lang anhaltener Regen waren kein Problem. Bei knöcheltiefem Wasser schützt der elastische Kragen scheinbar ganz gut gegen eindringendes Wasser, aber damit sind die Grenzen des Systems natürlich erreicht.