So sehr ich mich nach dem Winter auf das Laufen bei Sonnenschein freue, so sehr kann mir das eine schlecht sitzende Sonnebrille vermiesen. Daher habe ich auch schon viele Modelle ausprobiert, ohne bei „meinem Modell“ angekommen zu sein. Das scheint sich jetzt geändert zu haben.
Anzeige: Edel-Optics hat mir die Sonnenbrillen für diesen Test auf meine Anfrage hin zur Verfügung gestellt. Dies hatte keinen Einfluss auf den Inhalt meines Testberichts. Der Beitrag ist frei verfasst und gibt ausschließlich meine persönlichen Erfahrungen wieder.
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Die Qual der Wahl
In meinem ersten Sportlerleben habe ich quasi ausschließlich eine Oakley Pro M-Frame getragen. Die Brille besitze ich immer noch, allerdings ist das Glas nicht mehr nutzbar. Ich war sehr gespannt, ob aktuelle Oakley-Modelle an meine Begeisterung von damals anschließen können.
Ich war aber nicht darauf vorbereitet, dass es sooo viele verschiedene Modelle gibt! Von den Gläsern mal ganz abgesehen… Nach etwas Recherche war mir aber schnell klar, dass ich auf jeden Fall ein Oakley PRIZM Glas probieren wollte. Bei den Rahmen kamen viele Modelle in Frage, die mir auf den Abbildungen gefielen. Nur passt halt nicht jede Brille in jedes Gesicht.
Auswahl im Online-Shop
Zum Glück gibt es dafür mittlerweile eine Lösung: die virtuelle Online-Anprobe! Man kann sich also in Ruhe eine Brille im Shop aussuchen und diese dann mittels Webcam (3D) oder Photo (2D) anprobieren. Das funktioniert wirklich hervorragend! Bei meinem Laptop mit eingebauter Webcam wurde mir die Sonnenbrille direkt virtuell auf die Nase gesetzt und machte sogar alle Kopfbewegungen live mit! Wer sich um seine Datensicherheit Sorgen macht, kann auch einfach ein Bild für die Anprobe hochladen. Es geht sogar ein altes Passfoto – wie bei mir. ;) Durch die virtuelle Anprobe waren viele Modelle und Glasformen ganz schnell auszuschließen, weil sie einfach nicht gut in mein Gesicht passten – oder mir dort nicht gefielen.
Noch am gleichen Abend konnte ich meine Favoriten auf zwei beschränken: die „klassische“ Oakley Radar EV mit einem Prizm-Road-Glas und alternativ die Oakley EVZero mit einem Standard-Glas. Beide Sonnenbrillen konnte ich beim Laufen testen, um mir ein gutes Bild von deren Qualitäten machen zu können.
ProdukttestOakley Radar EV Path
Erster Eindruck
Die Oakley Radar EV kommt mit einem Hartschalen-Etui und einem weichen Beutel zur Aufbewahrung. Damit kann man auch die Gläser säubern, was ziemlich praktisch ist.
Den Rahmen gibt es in bestimmt 30 verschiedenen Styles. Die von mir gewählte Farbe „Retina Burn“ ist ein grelles Gelb und gefällt mir live richtig gut. :) Sieht schon von weitem sehr sportlich aus, oder?
Der Nasensteg und die Bügel sind aus einem angenehm weichen Gummi, das bei meinem Modell grau ist. Es setzt bereits am Gelenk an und führt bis nahezu zum Bügelende. Oakley bietet beide Elemente auch als Zubehör in verschiedenen Farben an, so dass man hier sogar gestalterisch eingreifen kann. :)
Ansonsten ist der Rahmen interessant geformt und hat zum Beispiel über der Nasenwurzel eine kleine Ausbuchtung. Direkt darunter sieht man auch die Belüftungslöcher des Glases, das sich übrigens mit wenigen Handgriffen austauschen ließe.
Beim Glas hatte ich mich für das Prizm Road entschieden. Oakley bietet mit der Prizm-Technologie spezialisierte Gläser für einige Sportarten an. Eigentlich gibt es mit dem „Prizm Trail“ ein echtes Läufer-Glas, doch da das auch auf die etwas dunkleren Lichtverhältnisse im Wald ausgelegt ist, habe ich mich für die Rennrad-Variante entschieden.
Das Prizm Road dunkelt etwas mehr ab und hebt die Kontraste auf Apshalt besonders hervor. Das kann man beim Strassenlauf also genau so gut brauchen. Es läßt noch 20 % Licht durch, hat wie gesagt einen erhöhten Kontrast und ist von der Glastönung her Rosa.
Erfahrungen beim Laufen
Beim Laufen merkt man direkt, dass die Oakley Radar EV für den Sport gemacht ist: da wackelt und hüpft nichts. Egal bei welcher Bewegung oder wie sehr ich es darauf anlege. Und es gibt auch bei längeren Läufen keinen Grund nachzukorrigieren. Der Sitz ist einfach genial. Dabei helfen natürlich die gummierten Bügel, deren „Druck“ anfangs durchaus wahrnehmbar war. Daraus hat sich aber kein störendes Gefühl entwickelt.
Das „Prizm Road“-Glas ist leicht Rosa getönt, was die Umgebung gleich etwas freundlicher aussehen läßt. ;) Allerdings ist der Effekt längst nicht so stark, dass man das Sichtfeld als „gefärbt“ wahrnehmen würde. Eigentlich wirkt alles so wie vorher und man wundert sich erst, wenn man die Brille wieder absetzt.
Das Gestell ist – auch durch seine auffällige Farbe – am obersten Rand des Sichtfeldes wahrnehmbar. Allerdings nur, wenn man gerade darauf achtet. Ansonsten schirmt das Glas wirklich das komplette Sehfeld ab. Selbst die hoch stehende Mittagssonne hat keinen Weg daran vorbei gefunden.
Ich hatte aber erwartet, dass Schweiss ein Problem werden könnte. Denn der läuft bei mir gerne in Strömen von der Stirn. Meine alte Pro-M-Frame lag oft an den Augenbrauen zu dicht an, so dass sich „Tropfnasen“ auf dem Glas bildeten, die sehr störend waren. Doch der Rahmen der Radar EV löst das sehr geschickt: durch seine Form könnte er nur genau zwischen den Brauen anliegen, was er in der Praxis aber nicht gemacht hat. Geschwitzt habe ich trotzdem, aber jetzt eben ohne störende Streifen. :)
ProdukttestOakley EVZero Path
Erster Eindruck
Auch die Oakley EVZero kommt mit umfangreicher Ausstattung und bringt – wie die andere Sonnenbrille auch – sowohl das Sport Soft Vault Case mit als auch ein Ersatzgummi für den Nasenbügel.
Was bei diesem Modell als Unterschied sofort auffällt: das Glas ist komplett rahmenlos. Natürlich bis auf die beiden minimalen Punkte, an denen die Bügel befestigt sind.
Auch insgesamt ist die Oakley EVZero sehr minimal. Die Bügel sind wesentlich filigraner als bei der Radar EV ausgeführt und haben auch nur im hinteren Teil eine Gummierung.
Das bedeutet allerdings keineswegs, dass sich die Brille irgendwie instabiler oder zerbrechlicher anfühlen würde! Nein, das hat Oakley schon wirklich gut hinbekommen bei der Konstruktion.
Das Glas heisst „Positive Red Iridium“ und ist ein Standard-Glas. Also… ein Oakley-Standard-Glas, was mit „durchschnittlich“ nicht viel zu tun hat. ;) Denn auch dieses Glas ist verzerrungs- und brechungsfrei im kompletten Blickfeld. Und alle Oakley-Gläser blockieren natürlich 100% der UVA-, UVB- und UVC-Strahlen. Das „Positive Red Iridium“ läßt sowieso nur 16% des Lichts durch, hat einen erhöhten Kontrast und die Basis-Gläserfarbe ist rosa.
Erfahrungen beim Laufen
Die Oakley EVZero ist wahnsinnig leicht! Direkt nach dem Aufsetzen hat man sie schon wieder vergessen. Ziemlich cool… Nicht, dass die Radar EV schwer wäre, aber im direkten Vergleich hat die EVZero die Nase einfach vorn. A propos: die Nase bzw. die Nasenbügel sind auch das Einzige, was man von der Brille sieht, wenn man damit unterwegs ist. Denn einen Rahmen gibt es ja nicht und das Glas ist so groß, dass es den kompletten Sichtbereich abdeckt. Auch deshalb vergisst man sehr schnell, dass man eine Sonnenbrille trägt. :)
Die Bügel greifen nicht so spürbar zu wie bei der Radar EV, aber der Sitz ist dadurch nicht weniger sicher. Auch die Oakley EVZero hüpft und wackelt kein bisschen beim Sport. Auch liegt das Glas nicht zu nah am Kopf an, so dass kein Schweiss auf’s Glas gelangen konnte. Insgesamt bietet die Brille ein echt geniales Laufgefühl.
Das Glas der EVZero ist etwas dunkler – das ist im direkten Vergleich deutlich. Auch wenn das sonst wohl kaum auffallen würde. Die Basis-Fabe des Glases macht sich weniger deutlich bemerkbar als bei der Oakley Radar EV und wirkt eher „grau“ (also neutral). Im Kontrast ist aber schon ein Unterschied zu sehen: das Prizm Road zeichnet immer ein ziemlich knackiges Bild der Umgebung. Alles erscheint ein Stückchen schärfer als es in Wirklichkeit ist. Das ist beim Glas der Oakley EVZero nicht so ausgeprägt – auch wenn ich überhaupt nichts an dessen Kontrast auszusetzen habe.