Spontane Entscheidungen sind ja oft die besten. Und so stand ich direkt nach dem Urlaub an der Startlinie des Halbmarathons beim Tiergartenlauf in Velen.
Inhalt / Content
Vorbereitungen
Da muss ich kurz überlegen… ne, gab es nicht. ;) Wir sind am Tag vorher gerade aus Dänemark zurück gekommen und es war überhaupt nicht klar, ob das mit dem Start in Velen organisatorisch klappen könnte. Ich hatte mir den Halbmarathon zwar im Kalender vorgemerkt, aber mehr aus Sentimentalität: im letzten Jahr bin ich hier meine Bestzeit von 1:44 h gelaufen.
Die einzige Vorabsprache war die mit meinem Laufkumpel Norbert: er wollte den Lauf doch auch als leichten Trainingslauf mitmachen. Pace so um die 5:30 min/km, Zielzeit irgendwo bei 1:55 h. Wie erwartet konnte ich mich erst sehr knapp auf den Weg nach Velen machen und stand vor dem gleichen Problem wie im letzten Jahr: ein Parkplatz war nur in einiger Entfernung zu finden und die Schlange an der Anmeldung war sehr lang… 15 Minuten vor Start hatte ich endlich meine Startnummer und wir konnten uns kurz warm laufen.
Start
Wir hatten uns relativ weit hinten im Starterfeld eingeordnet und so auf der Strecke durch den Wald einige Schwierigkeiten einen passenden Platz zu finden. Aber wie immer sortiert sich das Feld irgendwann und wir konnten unser Tempo laufen. Ich war ja der Meinung, wir könnten auch 5:20 min/km laufen – tendenziell waren wir aber streckenweise noch schneller unterwegs. Das war aber auch ok, denn wir haben uns fast durchgängig gut unterhalten können. Lockerer Trainingslauf eben. ;) Die erste Runde haben wir mit einem Schnitt von 5:26 min/km hinter uns gebracht.
Zweite Runde
Nach der für Velen typischen Wendeschleife am Start- und Zielbereich machten wir uns also auf die zweite Runde. Mittlerweile war der Wind ein wenig stärker geworden und kurzzeitig gab es auch Regen, der fast schon Hagel war. Das war zwar etwas unangenehm, weil es uns auf offener Strecke erwischt hat, aber auch nicht weiter schlimm.
Nach dem Wendepunkt, also etwa bei Kilometer 16, hatten wir immer noch lockere Sprüche auf den Lippen. Jetzt waren es ja nur noch ein paar Kilometer und Norbert war der Meinung, die gingen nur noch bergab… ;) Also steigerten wir so langsam das Tempo auf etwa 5:05 min/km. Ich hatte meine Suunto Ambit3 Run um, auf der eine App zur Zielzeitberechnung installiert ist. Von den 1:55 h waren wir längst weg und lange eher im Bereich von 1:49 h. Mit der Tempoverschärfung zählte die App aber schnell runter bis in die 1:48 h rein. Auf dem letzten Kilometer war klar: auch 1:47 h müssten möglich sein. Also spornte ich Norbert an: „Gib Gas! Wird ’ne gute Zeit!“ – „Du kommst aber mit?“ – „So gut ich kann…“ ;)
Ich habe für die letzten paar Hundertmeter zum Glück keine Pace-Anzeige auf der Uhr gehabt. In Movescount war nachher abzulesen, dass wir ziemlich gut bis ca. 3:50 min/km durchbeschleunigt haben. Die Bruttouhr und unsere Laufuhren zeigten 1:47:12 an, als wir über die Ziellinie schossen. Die offizielle Nettozeit war bei mir aber 1:47:23 h. Trotzdem: selbst 1:46 h wären in greifbarer Nähe gewesen. Wahnsinn…
Für Norbert war es der erste Halbmarathon-Wettkampf – auch wenn er die Distanz im Training schon ein paar Mal gelaufen ist. 1:47 h fürs Debüt ist glaube ich eine sehr beachtliche Zeit – vor allem für einen „leichten Trainingslauf“. ;) Anscheinend sind wir beide ganz gut in Training und können uns für den Halbmarathon in Köln Anfang Oktober gut was vornehmen. :)
Kleine Randnotiz: mein Trainingstagebuch Runalyze rechnet ja permanent den VDOT nach Jack Daniels mit. Dieser Wert gibt dann Rückschluss auf mögliche Wettkampfzeiten. Meine Prognose für den Wettkampftag in Velen: 1:47:18 h. Bei den 10k-Läufen ist die Prognose immer an der Grenze von dem, was ich wirklich leisten kann. Beim Halbmarathon scheine ich aber noch etwas Luft nach oben zu haben… :)
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von www.strava.com zu laden.
Ausklang
Die Veranstaltung in Velen ist immer gut besucht. Das liegt sicher auch an der attraktiven, flachen Strecke, den vielen angebotenen Wettkampflängen und dem Rahmenprogramm. So waren in diesem Jahr auch viele Läufer dabei, mit denen ich auf Strava befreundet bin. Leider bekommt man das immer erst im Nachhinein mit, so dass ich niemanden wirklich vor Ort getroffen habe. Daher fände ich gerade das besonders spannend!