Tiergartenlauf Velen 2024

Einen Halbmarathon spontan aus dem Training zu laufen kann man machen – muss man aber nicht. Der hier war auf jeden Fall eine Gruppenleistung.

Vorbereitung

Als Vorbereitung auf den nächsten 10er hat Enduco mir im Moment immer zwei lange Läufe am Wochenende eingeplant. Dauerlauf. Zone 2. Da habe ich mich spontan entschieden, an diesem Wochenende einen Halbmarathon daraus zu machen. Beim Tiergartenlauf in Velen stand ich seit 8 Jahren nicht mehr am Start, aber es ist eine der wenigen Veranstaltungen in der Region, die einen Halbmarathon anbieten.

Vor dem Start

Ich hatte ganz vergessen, was für ein Fest die Velener aus dem Volkslauf machen. Es gab Live-Musik, eine Hüpfburg, Essensbuden und viel Programm für die Kleinen. Als ich ankam, liefen gerade Dinos durch die Wendeschleife.

Natürlich bin ich da Abu in die Arme gelaufen, der mit Daniel auch beim Halbmarathon starten wollte. Es war nicht mehr viel Zeit zum Warmlaufen, also machten wir uns auf den Weg. Bei meinem Lauftempo wäre das vielleicht nicht unbedingt notwendig gewesen. Aber die Jungs haben Zielzeiten von 90 Minuten und schneller… 😮

Daher standen sie in der sehr übersichtlichen Startaufstellung auch ganz vorne, während ich mich eher in die zweite Hälfte einsortiert habe. Grobe Zielzeit: vielleicht irgendwo knapp unter 1:50h.

Start

Pünktlich um 14:30 Uhr ging es auf die zwei Runden für den Halbmarathon. Die Strecke führt zuerst durch den Wald am Sportschloss Velen, der an einigen Stellen noch ziemlich matschig war.

Der Tag war sehr windig und mir war klar, dass wir im ersten Teil der Runde direkten Gegenwind haben werden. Daher habe ich versucht, eine Gruppe zu finden – was aber eher schwierig war.

Nach dem Durchlaufen der alten Mühle (ein kleines Highlight der Strecke), habe ich mich Läufer für Läufer nach vorne gearbeitet. Auf dem ersten Stück mit ordentlich Gegenwind war ich komplett allein unterwegs und habe einen kleinen „Spurt“ hingelegt, um an den Läufer vor mir heranzukommen.

Brust an Brust bin ich dann sehr lange mit Matze gemeinsam gelaufen. Wir konnten uns gegenseitig immer wieder ein wenig Windschatten geben und auch für den Kopf war das sehr hilfreich.

Auf dem Weg zurück zum Schloss hat uns nicht nur der Rückenwind geschoben: es geht auch noch leicht bergab. Ich war auf der ersten Runde sowieso schon zu schnell unterwegs, aber mein schnellster Kilometer auf dem Stück hätte deutlich besser in einen guten 10er gepasst.

Jedenfalls hatte ich Matze verloren und habe an der Verpflegungsstelle nach der Mühle auch bewusst eine Gehpause gemacht, weil ich einfach zu flott unterwegs war. Allerdings stand ja wieder der Gegenwindabschnitt an und so war ich sehr froh, als ein D-Zug an mir vorbeirauschte.

Dustin hatte drei Läufer im Gepäck, die er (offensichtlich selbst ganz locker) auf unter 1:45h ziehen wollte. Obwohl das für mich eigentlich zu schnell war, habe ich zuerst im Windschatten etwas Luft holen können, um dann mit neuer Kraft vorne ein wenig die Brust in den Wind zu halten. Das bedeutete aber leider, dass ich bei Kilometer 16 abreißen lassen musste…

Zumindest ein kurzes Abklatschen am Wendepunkt war noch drin. 😀 Mir mir ging es dann aber steil bergab. Selbst der Rückenwind auf den letzten Kilometern konnte mir nicht mehr aus dem Loch helfen und es war sogar eine Gehpause notwendig. Ein Halbmarathon ist eben kein Kindergeburtstag – erst recht nicht ohne lange Läufe im Training…

Aber dann war Matze wieder da und hat mir echt den Arsch gerettet! 😉 Oder wahrscheinlich wir uns gegenseitig… Für den Kopf war es auf jeden Fall unglaublich wertvoll, ihn an der Seite zu haben. Sonst wäre ich niemals in dem Tempo bis ins Ziel gekommen.

Nach dem Rennen

Natürlich haben wir im Ziel abgeklatscht und festgestellt, dass es für uns beide wirklich hart war. Er lief dann noch kurz aus, während ich mich eher Richtung Umkleiden orientiert habe.

Dort habe ich noch Oliver getroffen – einen „Münsterländer Kilometerfresser“, der kurz nach mir ins Ziel gekommen ist. Nach einem kurzen Plausch musste ich aber wieder los. Mir wird nach so einem Lauf immer ziemlich schnell kalt.

Zusammenfassung

Der Tiergartenlauf in Velen war definitiv eine Reise wert. Es wäre zwar sehr sinnvoll gewesen, den Halbmarathon nicht so flott anzugehen. Aber andererseits: trotz Gehpausen war ich mit 1:47:28 eine halbe Minute schneller als in Enschede! Damit war der Tiergartenlauf altersangepasst mein drittschnellster Halbmarathon überhaupt.

Und was noch verrückter ist: scheinbar bin ich sogar 3. in meiner Alterklasse geworden. Also… wenn ich bei der Nachmeldung mein Geburtsdatum angegeben hätte. 😉 So bin ich nämlich unter M40 geführt. Alles in allem also ein sehr erfolgreicher Tag.

  1. Die Tier-Frage habe ich mir auch gestellt, sie aber über die Bilder von der sehr schönen Strecke gleich wieder vergessen ;-)
    Glückwunsch zur wirklich tollen Zeit!

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Ich bin der Harlerunner

Hier schreibt Thomas Pier über das Laufen und (deutlich mehr als nur die notwendige) Ausrüstung. Ich laufe weder besonders schnell noch weit. Aber ich teile gerne meine Erfahrungen, die ich als ambitionierter Freizeitläufer, neugieriger Early-Adopter und als mein eigener Trainer sammele.

Ich freue mich über jede digitale Kontaktaufnahme - noch mehr allerdings über jeden gemeinsam gelaufenen Kilometer.

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