Unverzichtbare Grundausstattung: 6 Dinge, die jeder Läufer braucht

Ja, ich gebe es zu: ich habe zu viel Equipment. Viel zu viel. Deutlich mehr, als man zum Laufen braucht. Es macht mir einfach großen Spaß neue Produkte zu entdecken, sie im Training zu erproben und meine eigenen Erfahrungen damit zu sammeln. Nennen wir es mal einen erwachsenen Spieltrieb, den ich hier ausleben darf. ;)

Auf diese Weise lerne ich, auf was ich wirklich nicht mehr verzichten will, was sich als sinnvolle Ergänzung der Laufausrüstung eignet und was purer Luxus ist. Was meiner Meinung nach in diese drei Kategorien gehört, findest Du in dieser kleinen Artikelserie.

Die Grundausstattung

Gerade als Einsteiger ist es leicht sich verrückt machen zu lassen: viele Laufzeitschriften, Internetforen und andere Läufer scheinen zu suggerieren, dass man erstmal ein Jahresgehalt in das Sportgeschäft seiner Wahl tragen muss, bevor man überhaupt den ersten Schritt machen kann. Dabei könntest Du jederzeit mit dem Laufen anfangen, denn mehr als zwei Füße, die Dich ein paar hundert Meter die Straße rauf und wieder runter tragen, braucht es dafür nicht – schon bist Du ein Läufer. ;)

Um dauerhaft am Laufen Spaß zu haben, sind zumindest ein paar ganz grundlegende Anschaffungen sinnvoll.

Laufschuhe

Für Deine ersten Läufe hast Du wahrscheinlich ein Paar alte Sportschuhe benutzt. Für die wöchentliche Runde um den Block mag das gehen. Sobald Du aber häufiger und länger läufst, solltest Du in ordentliche Laufschuhe investieren. Du findest bestimmt jemanden, der Dir ein Sportgeschäft mit guter Beratung in Deiner Nähe empfehlen kann. Denn bis Du selbst genug Erfahrung gesammelt hast, solltest Du Dich bei der Wahl beraten lassen. Entscheide Dich nur für einen Schuh, der sich richtig gut an Deinem Fuß anfühlt.

Mein Tipp: frage nach Vorjahresmodellen. Die sind meist deutlich günstiger, aber nicht schlechter.

Laufsocken

Klar gehen auch erstmal die Tennissocken – so lange Du damit gut laufen kannst. Aber Du wirst den Sitz von Sportsocken schnell zu schätzen lernen, wenn Du ein paar Euro investierst. Das kann ein Dreierpack vom Discounter sein oder ein Angebot aus dem Sportgeschäft. Hauptsache sie passen wirklich gut.

Mein Tipp: der Griff zu Markenware lohnt sich. Die etwas höheren Kosten machen sich durch einen besseren Sitz und längere Haltbarkeit schnell bezahlt.

Kurze Laufhose

Für den Sommer brauchst Du mindestens zwei kurze Hosen. Eine davon sollte bis kurz über das Knie reichen. So vermeidest Du das Aufscheuern der Haut an der Innenseite der Oberschenkel an heißen Tagen (verursacht durch getrockneten Schweiß). Das muss nicht unbedingt eine „echte Laufhose“ sein, so lange Du nur gut damit Deine Runden drehen kannst.

Mein Tipp: es kann ganz nützlich sein, wenn die Hose eine Schlüsseltasche mit Reißverschluss hat.

Kurzes Laufshirt

Das kann ein ganz normales T-Shirt sein. Von mir aus auch aus Baumwolle, falls Du nicht übermäßig schwitzt. Spätestens dann lohnt sich aber ein „Funktionsshirt“, das den Schweiß besser von der Haut ableitet. Und tendenziell brauchst Du mehr Shirts als Hosen. Das heißt: zwei bis drei dürfen es schon sein für den Anfang. Auch hier kannst Du ruhig nach Angeboten beim Discounter oder dem Sportshop um die Ecke gucken.

Mein Tipp: die Shirts sollten gut und eher etwas zu weit sitzen, damit sie beim Laufen nicht reiben. Anprobieren kann sich lohnen.

So, damit wärst Du eigentlich schon ganz gut ausgestattet – wenn Du im Sommer läufst. Oft fängt man mit dem Laufen ja auch an, wenn das Wetter gut ist. Doch spätestens wenn die Sonne nicht mehr wärmt, sind ein paar Ergänzungen in der Garderobe notwendig.

Lange Laufhose

Für die kältere Jahreszeit reicht eigentlich eine lange Laufhose. Das kann die Hose vom Trainingsanzug sein oder etwas Ähnliches. Vielleicht fühlst Du Dich aber auch in einer langen Lauftight wohler. Hauptsache sie hält die Beine warm und Du kannst damit laufen.

Mein Tipp: bei Tights lohnt es sich ein wenig mehr Geld auszugeben, damit der Sitz auch wirklich gut ist.

Langes Laufshirt

Im Winter ist das Zwiebelprinzip angesagt – heutzutage „Layer“ genannt. Je nach Temperatur kannst Du also Dein kurzes Laufshirt drunter tragen und ein langes darüber. Als dritte Schicht kann dann ruhig wieder ein sportlicher Pullover oder eine dünne Fleece-Jacke kommen. Aber die ersten Schichten sollte aus einem Material bestehen, das die Feuchtigkeit schnell von der Haut ableitet, damit Dir nicht kalt wird.

Mein Tipp: Du kannst das lange Shirt etwas enger kaufen und dann das T-Shirt darüber tragen – ganz wie Du Dich am wohlsten fühlst.

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„Fehlt da nicht noch etwas? Was ist denn mit einer Pulsuhr?“ Es geht ja noch weiter. ;) Sinnvolle Ergänzungen gibt es im nächsten Artikel. Aber mit dieser Grundausstattung sollte jeder Laufanfänger erstmal gut starten können und seine eigenen Erfahrungen sammeln.


  1. Toller Artikel für Laufeinsteiger und auch zur Rückbesinnung :). Laufen kann ein günstiger Sport sein, aber es geht auch anders. Besonders dann, wenn man sich in dem Premiumsegmenten umsieht, aber das muss nicht sein. Mittlerweile lege ich aber eher mehr Geld aus und kaufe weniger Produkte. Ich schaue dann gezielt nach Produkten im SALE oder verwende Gutscheine.

    So nun noch mein Senf ;):

    Zu den Socken: Da bin ich gespalten. Ich liebe meine verschiedenen (Kompressions-)Socken. Ich habe teure und „billig“ Socken – allerdings sagt das wenig über das Laufen darin aus. Ich bekomme in 20 Euro Socken ab und an Blasen, aber auch in 3 Euro Socken. Da muss man (viel) probieren. Meinen ersten Marathon bin ich mit CEP Sleeves und meinen Lieblingssocken von LIDL gelaufen. Keine Blasen usw.

    Zum Laufshirt: Baumwolle geht bei mir gar nicht. Man schwitzt ja immer irgendwie und da saugt sich das Shirt so schnell voll und klebt dann schön an der Haut. Meine Meinung zu billigen Laufshirts ändert sich auch. Ich habe einige günstige Shirts von einem großen Discounter für Sportartikel ;) – die saugen sich ebenfalls voll und trocknen total schlecht. Da würde ich 20-25 Euro in die Hand nehmen und beispielsweise in Basics von Craft oder Newline investieren.

    Zur kurzen Hose: Vollkommene Zustimmung. Am besten sollte die Tasche auch einen Reisverschluss haben und nicht nur zum umstülpen sein. Gute Hosen haben auch mittlerweile zwei Taschen (z.B. Nike Phenom Short). Finde ich prima. So kann man einen Schlüssel mitnehmen und noch eine Münze und es klappert nichts.

    Ergänzungen: Laufunterwäsche macht eine Menge aus und leitet Feuchtigkeit von potenziell scheuernden Stellen gut ab.

    Grüße
    Sebastian

    1. Hi Sebastian,

      danke für Deinen ausführlichen Senf. ;) Ich laufe natürlich auch nicht mehr in Baumwoll-Shirts – obwohl ich meine ersten Laufkilometer überhaupt (damals im Studium) damit ganz gut bewältigt habe. Mittlerweile gibt es nicht nur genug günstige Alternativen, sondern auch Mischgewebe mit Baumwoll-Anteil. Sehr angenehm zu tragen.

      Laufunterwäsche gehört für mich zu den sinnvollen Ergänzungen. Meine normalen Synthetik-Unterhosen waren (bis auf die Mittelnaht hinten…) ganz gut zum Laufen geeignet. Bei dem Überangebot an Laufequipment finde ich es ganz wichtig „von unten“ zu kommen und durch eigene Erfahrung selbst zu wissen, was man wirklich braucht – und warum!

      Herzlich

      Thomas

  2. Pingback: 30 KW – Laufbahn1

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Ich bin der Harlerunner

Hier schreibt Thomas Pier über das Laufen und (deutlich mehr als nur die notwendige) Ausrüstung. Ich laufe weder besonders schnell noch weit. Aber ich teile gerne meine Erfahrungen, die ich als ambitionierter Freizeitläufer, neugieriger Early-Adopter und als mein eigener Trainer sammele.

Ich freue mich über jede digitale Kontaktaufnahme - noch mehr allerdings über jeden gemeinsam gelaufenen Kilometer.

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Thomas (der Harlerunner)