Ehrlich gesagt war ich nicht sonderlich interessiert, als AfterShokz den neuen Aeropex ankündigte. Klar, der Trekz Air ist schon echt gut. Aber was soll sich groß an so einem Produkt verbessern, wenn das technische Prinzip der Schallübertragung über den Knochen so seine Limitierungen hat.
So überzeugend es auch ist, dass die Ohren beim Hören frei bleiben – ein Hörgenuss ist sicher etwas anderes. Vom Aeropex habe ich mir zumindest eine Gewichtsersparnis und längere Akkulaufzeit erhofft.
Anzeige: AfterShokz hat mir den Kopfhörer für diesen Test zur Verfügung gestellt. Dies hatte keinen Einfluss auf den Inhalt meines Testberichts. Der Beitrag ist frei verfasst und gibt ausschließlich meine persönlichen Erfahrungen wieder.
ProdukttestAfterShokz Aeropex
AfterShokz Aeropex
ab ca. 168 Euro
5 Wochen
Erster Eindruck
Der Inhalt des Pakets ist nahezu identisch mit dem Trekz Air: neben dem Kopfhörer ist noch eine Transporttasche dabei, ein paar Ohrenstöpsel (falls man sich beim Musikhören doch mal akustisch abschirmen will) und ein Ladekabel. Nein, halt: beim Aeropex sind es sogar gleich zwei! Und es sind auch keine Standard-USB-Kabel mehr. AfterShokz hat Kabel und Kopfhörer Magnetkontakte spendiert, was das Aufladen deutlich weniger fummelig macht.
Die Form des Kopfhörers ist grundsätzlich gleich geblieben: es gibt zwei „Knubbel“ vor den Ohren, einen Bügel darüber und etwas breiteres Stück dahinter – verbunden durch einen dünnen, flexiblen Bügel. Am rechten Ohr befinden sich die beiden Bedientasten (On/off, Lautstärke), am linken „Knubbel“ gibt es eine weitere Taste (Play/Pause, Telefongespräche annehmen).
Die „Knubbel“ aka Transducers sind allerdings deutlich schlanker geworden. Das fällt vor allem im direkten Vergleich mit dem Trekz Air auf.
Technisch setzt AfterShokz beim Aeropex jetzt auf Bluetooth 5.0 und hat die Spielzeit von sechs auf acht Stunden erhöht. Gleichzeitig wurde die IPX-Klasse von spritzwassergeschützt (IP55) auf wasserdicht (IP67) erhöht.
Erfahrungen beim Laufen
So weit, so gut. Aber die eigentlich wesentliche Veränderung ist bisher noch nicht zur Sprache gekommen: die Soundqualität. Beim Trekz Air war sie ok und fürs Laufen sicher vollkommen ausreichend. Der Vorteil, alle Umgebungsgeräusche weiterhin wahrnehmen zu können, war schon das überzeugendere Argument für den Kopfhörer. Beim Aeropex ist die Qualität von Musik und Sprache aber so gut, dass ich sie sicher auf einem Niveau mit anderen Sportkopfhörern (InEar oder OverEar) sehen würde.
Der Klang hat jetzt auch eine echte Bühne: man kann Instrumente räumlich gut verorten. Gleichzeitig ist es auch möglich deutlich lauter zu hören, ohne dass die Transducer sofort anfangen unangenehm zu vibrieren. Das passiert jetzt nur noch im Grenzbereich und bei sehr deutlichem Bass.
Die Tragequalität ist weiterhin sehr gut: der dünne Bügel über dem Ohr stört selbst dann nicht, wenn man Mütze und Sonnenbrille trägt. Der Aeropex ist so leicht, dass er sich beim Laufen auch kaum bemerkbar macht. Ich habe ihn auch schon bei Läufen durchgehend getragen, obwohl ich dann doch keine Musik gehört habe.
Mir hat der AfterShokz Aeropex besonders im Zusammenspiel mit dem Mighty Vibe gefallen. Natürlich läßt sich der Bluetooth-Kopfhörer genau so gut mit einer Garmin-Uhr (mit Musikfunktion) koppeln. Aber beim Mighty Vibe kann man bei Bedarf die Musikqualität nach oben schrauben, was mit dem Aeropex hörbar ist – wenn auch nicht beim Laufen. Allerdings benutze ich den Kopfhörer auch bei anderen Gelegenheiten: zum Beispiel bei der Hausarbeit, wenn ich Musik oder Podcasts hören möchte, trotzdem aber ein Ohr für die Kinder brauche.