Zu meinem großen Vergleichstest verschiedener HRV-Systeme war der neue CorSense-Sensor von EliteHRV leider noch nicht fertig. Das Kickstarter-Projekt wurde aber bereits lange vom Hersteller der empfehlenswerten HRV-App beworben und so war ich sehr gespannt, wie sich das Gerät im Alltag schlägt.
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Der CorSense-Sensor
Warum entwickelt ein App-Anbieter plötzlich Hardware? Vermutlich aus Überzeugung dadurch die HRV-Messung noch einfacher zu machen. Bisher war es bereits möglich Bluetooth-Brustgurte mit dem Handy und damit der EliteHRV-App für die HRV-Messung zu verbinden. Natürlich liefert nicht jeder Gurt die gleiche Qualität an Daten, weswegen es eindeutige Empfehlungen gibt z.B. den Polar H7-Sensor zu verwenden. Mit einer eigenen Mess-Hardware hat EliteHRV nun den kompletten Prozess in der eigenen Hand und kann dadurch einige Fehlerquellen oder Qualitätsmängel ausschließen.
Der CorSense ist ein optischer Sensor, der den Puls über eine Messung an der Fingerkuppe ermittelt. Dazu schiebt man seinen Finger in die vorgesehene Öffnung bis man an eine kleine Erhöhung stößt. Jetzt sollte die Kuppe genau über dem eigentlichen Sensor liegen und bereits den Puls messen. Per Bluetooth ist der CorSense dann mit der EliteHRV-App auf dem Handy verbunden, wo die ganz normale Morgenmessung gestartet werden kann. Allerdings gibt es eine kleine zusätzliche Unterstützung, um die Messung nicht zu früh zu starten.
Denn der CorSense braucht im Gegensatz zu einem Brustgurt ein wenig Zeit, um sich einzupendeln und einen sauberen Puls zu übermitteln. Dazu ist es auch ganz wichtig, dass die Hand und der Finger während der Messung nicht bewegt werden. Selbst kleine Zuckungen können hier schon einen Fehler produzieren und den Vorgang dadurch unbrauchbar machen. Es gilt also eine geeignete Messposition zu finden. Dann stellt das kein Problem mehr dar.
Die Genauigkeit
Wie bereits beim HRV-Vergleichstest, habe ich den CorSense über fast zwei Monate parallel zum Vitalmonitor (meiner HRV-Referenz) betrieben. Verglichen habe ich dann die aus den Messungen abgeleitete Trainingsempfehlung (Pause, Grundlage oder Intensität). Denn die direkten Messergebnisse wie Herzfrequenzvariabilität und Ruhepuls weichen teilweise zwischen den Systemen doch deutlich ab.
Ergebnis: die Trainingsempfehlungen sind in 56% der Fälle exakt gleich. Das entspricht fast genau dem Ergebnis der EliteHRV-App gekoppelt mit dem Polar H10-Sensor. Allerdings gab es auch insgesamt drei Messungen, bei denen EliteHRV zu genau gegenteiligen Empfehlung kam. Die sind allerdings alle innerhalb einer Woche aufgetaucht (ganz am Anfang) und danach nicht mehr. Es ist nicht auszuschließen, dass ich da doch noch nicht die passende Handhaltung gefunden hatte und somit die CorSense-Messungen eventuell nicht ganz sauber waren.