Puma Deviate Nitro

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Moment, Puma macht Laufschuhe? Lange war es ruhig um den traditionsreichen, deutschen Hersteller aus Herzogenaurach. Jetzt hat Puma gleich fünf neue Modelle auf Grundlage der neuen Nitro-Dämpfung vorgestellt.

Anzeige: Puma hat mir den Schuh für diesen Test auf meine Anfrage hin zur Verfügung gestellt. Dies hatte keinen Einfluss auf den Inhalt meines Testberichts. Der Beitrag ist frei verfasst und gibt ausschließlich meine persönlichen Erfahrungen wieder.

Puma NITRO

Puma setzt bei der NITRO-Kollektion auf ein „neues“ Dämpfungsmaterial, das besonders leicht, trotzdem reaktionsfähig und sehr federnd ist. Der superkritische EVA-Schaum wird bei der Herstellung mit Nitrogen (Stickstoff) angereichert und erhält so seine besonderen Eigenschaften. Ähnlich entsteht Skechers‘ Hyperburst Material, das mir in verschiedenen Schuhen immer sehr gut gefallen hat. Von daher war ich auf die neue Puma-Kollektion wirklich sehr gespannt.

Zum neuen Lineup gehören der Deviate, Deviate Elite, Velocity, Liberate und Eternity. Damit ist die komplette Palette vom schnellen Kurzstrecken-Racer bis zum komfortablen Langstrecken-Carbonschuh abgedeckt. Der Puma Deviate Nitro gehört also ans obere Ende der Dämpfungsskala und ist (wenn man so will) das Top-Produkt der Kollektion.

Produkttest

Puma Deviate Nitro

Herstellerlink
Puma Deviate Nitro
Preis
ca. 160 Euro
Aktiv getestet
4 Wochen
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Erster Eindruck

Das knallige Orange zieht sich durch die ganze Kollektion und steht auch dem Deviate Nitro richtig gut. Gegen die gelbe oder gar schwarze Version hätte ich allerdings auch nichts gehabt.

Für einen Schuh mit maximaler Dämpfung sieht die Zwischensohle relativ dünn aus. Das liegt vor allem am Design, das einen Teil der Dämpfung optisch verschwinden lässt. Man darf sich aber nicht täuschen lassen: unter der Ferse sind es 32 mm des neuen NITRO-Foam und unter dem Ballen immerhin noch 24 mm. Die resultierende Sprengung von 8 mm wird durch den Sock Liner allerdings nochmal 2 mm größer.

Die Besonderheit im Aufbau des Schuhs ist natürlich die „Innoplate“ – eine Kohlefaserplatte, die zwischen zwei Schichten Nitro-Foam liegt. Wie bei allen aktuellen Karbonschuhen soll diese einen Teil der Aufprallenergie speichern und beim Fußabdruck wieder zurück geben.

Um die Kraft auch auf die Straße zu bringen, besteht die Laufsohle aus dem hauseigenen Gummi-Gemisch „Puma Grip“. Das soll laut Hersteller optimalen Grip auf allen Oberflächen bieten.

Das Obermaterial ist ein recht dünnes Mesh, durch das man fast hindurch gucken kann. Gemeinsam mit der optimierten Leistenform soll es für einen guten Halt des Fußes auf der Zwischensohle sorgen.

Auch der Fersenbereich ist recht minimal ausgeführt und nur dort gepolstert, wo es für einen guten Sitz wirklich notwendig ist. Hier ragt aus der Dämpfung auch ein TPU-Fersenelement heraus, das für mehr Stabilität sorgen soll.

Mit 606 Gramm für beide Schuh in meiner Größe fällt der Puma Deviate Nitro so gerade nicht mehr ins Leichtgewicht, wo er aber sicher eigentlich hin gehört und auch gut aufgehoben ist.

Erfahrungen beim Laufen

Schon beim ersten Anprobieren ist mir die sehr gute Passform aufgefallen. Der Deviate Nitro sitzt wie eine zweite Haut am Fuß! Durch die breite Schnürung ist er dort optimal zu fixieren und danach direkt vergessen. Selbst die Zehen haben ausreichend Platz. Ich habe bisher noch keinen Schuh mit Karbonplatte getragen, bei dem ich eine so ideale Verbindung zur Zwischensohle hatte.

Trotz des stabilisierenden TPU-Elements an der Ferse, fühlt sich der Puma bei den ersten Schritten im Haus ziemlich weich an der Ferse an. Das Schicksal teilen aber alle Max-Cushioning-Schuhe. Zum Glück ändert sich das Bild beim Laufen aber direkt. Schon im Grundlagentempo macht es Spaß mit dem Deviate zu laufen. Die Dämpfungscharakteristik kommt mir sehr bekannt vor. ;) Der Schaum ist deutlich federnd, ohne sich dabei zu weich anzufühlen. Allerdings ist auch ganz klar zu spüren, dass er nicht zum Bummeln gemacht ist.

Bei höherem Tempo macht sich positiv bemerkbar, dass die Karbonplatte nicht so hart ausfällt wie bei anderen Vertretern dieser Gattung. Wahrscheinlich spielt auch der hervorragende Sitz dabei eine Rolle. Insgesamt ist der Schuh dadurch sehr gut laufbar, auch ohne ein Spitzenathlet sein zu müssen. ;)

Spaßfaktoren / Eignung

Nicht jeder Schuh eignet sich für jede Art von Training oder Wettkampf. Das ist (neben dem Schuh an sich) abhängig von Lauferfahrung, Leistungsstand, Gewicht und persönlichen Vorlieben. Meinen Spaß mit dem Schuh würde ich für folgende Kategorien so einschätzen:

Gemütliche Hausrunde
100%
Tempolauf
100%
Intervalle
100%
10k-Wettkampf
100%
Halbmarathon
100%
Langer Lauf
100%

Meine Meinung

Puma Deviate Nitro
Alltagstauglicher Karbonschuh
Mit dem Puma Deviate Nitro erhält man einen sehr alltagstauglichen, gut gedämpften Karbonschuh mit optimaler Passform. Puma hat hier wirklich sehr viel richtig gemacht - und das auch noch zu einem wirklich guten Preis! Wer sich bisher beim Thema Karbonschuhe zurück gehalten hat, sollte hier einen Blick wagen.
Qualität
Funktion
Begeisterung
Preis / Leistung
4.5
Bewertung

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  1. Hallo Thomas danke für den Artikel. Ich habe auch bock auf einen Karbonschuh, schrecke aber vor der kurzen Lebensdauer zurück. Hat Puma dazu Angaben gemacht?
    VG Jan

    1. Hallo Jan, eine offizielle Angabe von Puma kenne ich dazu auch nicht. Im Netz findet man zu einem der anderen Modelle „800 km“ als Laufleistung. Der Deviate ist ja kein reiner Wettkampfschuh und der Schaum hält in den Modellen von Skechers und Brooks auch „normal lange“. Ob das dann 600, 800 oder 1000 Kilometer sind, hängt natürlich auch vom Gewicht des Läufers, dem Laufstil und anderen Faktoren ab. Ich hätte zumindest keine Bauchschmerzen ihn als normalen Trainingsschuh zu kaufen und zu benutzen. Schon gar nicht bei dem Preis. Du kannst ihn Dir natürlich auch einfach mal bei mir ansehen… ;)

  2. Hi Thomas,
    wie empfindest du den Impact auf die Muskulatur bzw. Achillessehne? Gerade der Einsatz von Carbon im Trainingsschuh finde ich in der Verbindung immer speziell.

    Gruß Jan

    1. Hi Jan! Da könntest Du Dich doch mal an einen „Übersichts-Artikel“ setzen. ;) Karbonschuh ist ja nicht gleich Karbonschuh. Geht die Platte über die ganze Länge, oder liegt sie nur unter dem Vorderfuss? Wie viele Lagen Kohlefaser sind überhaupt verbaut? Dann gibt es auch noch Platte aus Nylon oder anderen Materialien… Aber alle Schuhe laufen einfach unter „Karbonschuh“, obwohl das alles einen ziemlichen Unterschied beim Laufen macht.

      Beim Deviate hat mir gefallen, dass ich die Platte überhaupt nicht als Eingriff in meine Laufbewegung empfunden habe. Da ist nicht der übliche „Widerstand“, gegen den sich Muskulatur und Sehnen stemmen müssten. Ist mit dem Endorphin Speed vergleichbar.

      1. Hi Thomas, ja das steht auf der Liste, aber die wird gefühlt täglich länger. ;)
        Den Vergleich finde ich gut und hilft mir den Schuh einzuordnen. Leider war bei Puma meine Größe nicht verfügbar.

        1. Vielleicht hast Du ja bei den anderen Modellen mehr Glück. Was den Schaum angeht, lohnt sich definitiv auch ein Blick zu Skechers Hyperburst.

        2. Habe mir den Schuh in Schwarz geholt. Bin damit schon 15 KM Strecken und schnelle 5KM Strecken gelaufen. Habe deinen Bericht über den Schuh erst nach den Läufen entdeckt und gelesen. Finde den Schuh super gelungen. Macht wirklich Spaß mit ihm zulaufen.

  3. Mich hat der Schuh so neugierig gemacht, dass ich nun glatt „mausgerutscht“ bin. ;-)
    Neugierig genau deswegen, wie Du ihn beschrieben hast: trainingstauglich, langlebiger, auch für Normalos laufbar.
    Ich bin gespannt auf meinen ersten Lauf. Die erste Anprobe fühlte sich aber schon sehr vielversprechend an.

    1. Hi Christian, gute Wahl. :) Hast ihn denn in einer der neuen, coolen Farben? Wenn die Passform für Dich stimmt, wird er Dir bestimmt viel Spaß machen.

  4. Hallo Thomas, ich suche einen geeigneten Trainingsschuh für Mittelstrecken von 800 bis 5000m. Das Training, Intervallläufe und die Mittelstreckenläufe erfolgen ausschließlich auf der Tartanbahn.

    Ist der von dir getestete Schuh geeignet oder zu dämpfend für die weichere Tartanbahn und meine kürzeren Strecken? Was meinst du?

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Ich bin der Harlerunner

Hier schreibt Thomas Pier über das Laufen und (deutlich mehr als nur die notwendige) Ausrüstung. Ich laufe weder besonders schnell noch weit. Aber ich teile gerne meine Erfahrungen, die ich als ambitionierter Freizeitläufer, neugieriger Early-Adopter und als mein eigener Trainer sammele.

Ich freue mich über jede digitale Kontaktaufnahme - noch mehr allerdings über jeden gemeinsam gelaufenen Kilometer.

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Thomas (der Harlerunner)
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