Tredict – Trainingsplanung und Analyse für den Ausdauersport

Zuletzt aktualisiert:

Tredict ist das Herzensprojekt eines laufenden Programmierers (oder eines programmierenden Läufers?). Er hat seine eigene Software zur Trainingsanalyse und -planung geschrieben, weil er an allen vorhandenen Plattformen etwas auszusetzen hatte und es besser machen wollte.

Seit gut einem Jahr ist sein Tool „fertig“ und man kann sich dort registrieren – was ich auch direkt gemacht hatte. Aber Felix Gertz, der Kopf hinter Tredict, ist noch lange nicht fertig mit dem Programmieren und ergänzt laufend neue Funktionen und Verbesserungen. Das Ergebnis ist beachtlich und hat sehr viele gute Lösungen zu bieten.

Ich will gar nicht erst versuchen, die umfangreiche Plattform komplett vorzustellen. Aber es gibt doch so einige Punkte, die mir besonders positiv aufgefallen sind. Um die soll es hier gehen.

Anzeige: Felix Gertz war so nett, mir einen kostenlosen Testzugang zur Verfügung zu stellen. Dies hatte keinen Einfluss auf den Inhalt meines Testberichts. Der Beitrag ist frei verfasst und gibt ausschließlich meine persönlichen Erfahrungen wieder.

Produkttest

Tredict

Link
Tredict
Preis
39 Euro pro Jahr
Registriert seit
Juli 2020

Training

So ein schönes User-Interface hätte ich ehrlich gesagt bei so einem Ein-Mann-Projekt nicht erwartet. Allein schon grafisch gefällt mir die Oberfläche sehr gut. Aber es geht ganz klar nicht nur um Optik: Felix hat durchgängig sehr darauf geachtet, dass man die wichtigsten Informationen immer übersichtlich im Blick hat.

Neben den Daten, die man auch von anderen Plattformen so kennt, fällt die Intensitätsverteilung sofort auf. Man kann in Tredict jedes beliebiges Zonenmodell verwenden, aber für die Darstellung in den Ampel-Farben wird es immer zurückgeführt auf niedrige, moderate oder hohe Intensität. Ich bin ehrlich gesagt schon lange weg von Modellen, die mit mehr als diesen drei Zonen arbeiten, und habe mich daher in Tredict sofort zuhause gefühlt.

Die Darstellung und die zugrunde liegende Metrik für die Intensitätsverteilung lässt sich jederzeit anpassen. Hier habe ich mal von Leistung auf Pace umgestellt und gleichzeitig noch die Darstellung der einzelnen Läufe geändert. Wer erkennt auf den ersten Blick, an welchen Tagen ich welche Art von Intervallen gemacht habe?! Einfach genial die Darstellung! :)

Auch die Detailseite eines Laufs ist sehr aufgeräumt dargestellt. Man hat wirklich alles sofort im Blick. Mir gefällt besonders der „Verlauf“ von Leistung, Pace und Herzfrequenz sehr gut. Die führende Metrik kann man frei bestimmen und auch jederzeit wechseln.

Ein einzigartiges Feature ist hier die Möglichkeit, die Kurven zu editieren. Mit dem Stift-Werkzeug „malt“ man einfach den neuen Verlauf der Kurve und kann so Peaks und andere Fehlmessungen sehr einfach korrigieren.

Davon abgesehen sollte man sich in einer ruhigen Minute mal nur mit der linken Spalte unterhalb der Karte beschäftigen… Ich sage nur „verdichtetes Wissen„. Aber keine Sorge: man wird bei Tredict nicht damit allein gelassen. Fast alle Funktionen sind mit umfangreichen (und guten!) Erklärungen versehen, die nur einen Mausklick entfernt sind.

An so vielen Stellen merkt man auch deutlich, dass da ein Läufer am Werk ist, der mitdenkt. ;) Während die Wochen- und Monatsdarstellung des Trainings noch recht ähnlich ist, wechselt die Jahresansicht in ein anderes Layout.

Trainingsplanung

Durch einen Klick auf das Plus-Symbol im Kalender hat man auch die Möglichkeit, neue Trainingseinheiten in Tredict zu planen. Dazu gehören auch strukturierte Trainings nach Watt! Zudem hat man auch die Auswirkungen auf die Form-Kurve immer sofort im Blick.

Vorgaben und Abschnitte lassen sich wirklich im Handumdrehen anlegen. Man kann grob nach Zonen oder fein nach z.B. Prozent des aktuellen FTP planen. Und wer mit einer Garmin läuft, bekommt dieses Training dann auch direkt in den Garmin-Kalender und auf seine Uhr synchronisiert.

Spontan vor dem Lauf noch schnell ein Intervall-Training zusammenklicken und dann direkt loslaufen? Mit Tredict kein Problem! Geplante Trainingseinheiten kann man natürlich als Vorlage speichern und sie später wieder verwenden.

Auswertung

Auch im Bereich Auswertung weiß Tredict uns Läufer zu begeistern. In sechs unterschiedlichen Abschnitten kann man sich seine Auswertungen größtenteils selbst zusammenstellen.

Die Aggregationsdiagramme sind noch recht einfach zu verstehen, denn sie summieren die Werte im ausgewählten Zeitraum im eingestellten Detailgrad (wöchentlich oder monatlich). Man kann jederzeit ein neues Diagramm hinzufügen, alte verschieben oder die aktuelle Konfiguration speichern.

Möchte man zwei (oder mehr) Metriken miteinander in Beziehung setzen, wählt man ein Relationsdiagramm. Hier sehe ich zum Beispiel, ob es eine Abhängigkeit zwischen Pace und Bodenkontaktzeit bei mir gibt.

Die Zonenverteilung gibt Aufschluss darüber, wie viel Zeit ich in welchem Intensitätsbereich verbracht habe – wieder reduziert auf drei Intensitätsbereiche. Hier kann man wieder zwischen Leistung, Pace und Herzfrequenz umschalten. Scheinbar war ich in den letzten zwei Jahren relativ gut in der Verteilung 80/20 (so grob…) unterwegs.

Die Formkurve ist ein zentrales Steuerungs- und Auswertungsinstrument bei Tredict. Daher gehört sie natürlich auch in den Bereich Auswertung. Das zugrunde liegende Rechenmodell findet sich so oder sehr ähnlich eigentlich auf allen Trainingsplattformen wieder.

Die Übersicht der Rekorde finde ich auch sehr gut gelungen. Es gibt eine „Power-Duration-Curve“ bzw. das Äquivalent für die Auswertung nach Pace oder Herzfrequenz. Dazu die im ausgewählten Zeitraum besten Leistungen über definierte Zeiten oder Streckenlängen.

Die Übersicht der Wettkämpfe wäre ausserhalb der Coronazeit sicherlich spannender… Aber auch hier hat Tredict bzw. Felix wirklich an alles gedacht, um zu einer guten, übersichtlichen Darstellung zu kommen. Die auszuwertenden Spalten kann man natürlich selbst aus dem Katalog der zur Verfügung stehenden Metriken auswählen.

Zonen und Kapazität

Hier stoßen wir ins zentrale Kontrollzentrum von Tredict vor. Wie schon erwähnt kann man hier mit jedem beliebigen Zonenmodell arbeiten, ordnet jeder Zone dann aber noch einen Intensitätsbereich zu (für die Ampelfarben-Darstellung).

Eine absolute Besonderheit ist hier das Revisions-Modell von Tredict. Zonen- und Kapazitätswerte werden nämlich zeitbezogen in Revisionen hinterlegt. Hat man nach einem Leistungstest neue Zonengrenzwerte ermittelt, legt man in Tredict eine neue Revision mit dem entsprechenden Datum an, die ab dann für alle zukünftigen Trainingsbewertungen gültig ist. So ist gewährleistet, dass Tredict jede Trainingseinheit immer nach dem zu ihrem Zeitpunkt gültigen Modell bewertet.

Verbindungen

Die Verwaltung von Körperdaten und Ausrüstungsgegenständen habe ich jetzt mal übersprungen, um zu den „Verbindungen“ zu kommen. Damit sind Trainer-Athleten-Beziehungen gemeint, denn bei Tredict kann man anderen Users bzw. seinem Trainer Zugriff auf seine Daten geben.

Dieser kann sich so die Auswertungen ansehen und auch geplante Trainingseinheiten in den eigenen Kalender eintragen. So eine Funktion gibt es sonst nur bei den wirklich großen und etablierten Plattformen!

Einstellungen

Auch die sonst so langweiligen Einstellungen enthalten den ein oder anderen „Schatz“. So kann man in Tredict einstellen, nach welcher Metrik der Aufwand einer Einheit bevorzugt berechnet werden soll. Wie man sieht hängen alle anderen Metriken als Kaskade dahinter, sollte eine Metrik mal nicht verfügbar sein. Aber diesen Freiheitsgrad der Einstellung habe ich sonst noch nirgendwo gesehen.

Für so einen Newcomer wie Tredict ist es auch absolut beachtlich, mit welchen Diensten alles eine Synchronisation möglich ist: Garmin, Polar, Suunto, Coros, Wahoo, … Da bleiben wahrscheinlich selten Wünsche offen.


Und für die Freaks unter euch: hier kann man auch benutzerdefinierte Felder erstellen. Einige hat Felix schon angelegt, wie den Vergleich der Distanz aus den GPS-Werten mit der Distanz aus den Pace-Werten (z.B. Stryd).

Kosten

Tredict ist nicht kostenlos – dafür bekommt man aber wirklich eine Menge geboten. Zum Beispiel nach der Registrierung erstmal drei kostenlose Monate, damit man sich in Ruhe mit dem System vertraut machen kann.

Entschließt man sich danach, nicht für Tredict zu bezahlen, erhält man weiterhin (zeitlich uneingeschränkt) lesenden Zugriff auf seine Daten. Man kann sich also noch alles ansehen, nur nichts mehr verändern. Für den schreibenden Zugriff werden dann 39 Euro fällig – im Voraus für ein Jahr. Das ist also ein Pre-Paid- und kein Abo-Modell.

Zudem kann man weitere freie Monate durch das Einladen neuer Mitglieder erhalten – wovon übrigens auch der Geworbene profitiert. Wer also gerne sechs statt drei kostenlose Monate für den Start hätte, darf gerne meinen Werbungslink für Tredict * benutzen. ;)

Meine Meinung

Es ist kaum zu glauben, dass so ein umfangreiches Auswertungs- und Planungstool nicht viel bekannter ist. Trotz der Detailtiefe und den vielen Möglichkeiten bleibt Tredict stets übersichtlich und intuitiv bedienbar.

Ich habe hier viele Funktionen ja nur anreißen können. Wer sich genauer mit dem Programm beschäftigt wird feststellen, wie viele gut durchdachte und clevere Detailpunkte es hier gibt. Und darin steckt dann nicht nur ein detailverliebter Programmierer, sondern immer auch der Läufer Felix, der die praktische Anwendung der Funktionen im Blick hat.

Felix war kürzlich auch Gast im Was-läuft-Podcast. Martin und Volker haben sich zwei Stunden lang mit ihm unterhalten. Wer noch mehr zu den Hintergründen von Tredict erfahren möchte, sollte hier unbedingt reinhören.

  1. Tredict ist wirklich super!
    Durch den Podcast „Was läuft“ bin ich aufmerksam darauf geworden und hatte in wenigen Augenblicken alle meine Daten aus Trainingspeak in Tredict importiert:-)
    Wirklich einfach zu bedienen und sehr performant!
    Wenn man jetzt noch die geplanten Trainings auf eine Coros Uhr übertragen könnte wäre es perfekt.
    Aber Felix arbeitet ja ständig weiter an dem System ;-)

    1. Hi Tom,

      bei Coros sitzen wir im gleichen Boot. Das wäre für mich auch kritisch. Aber wenn ich Felix richtig verstanden habe, bietet im Moment nur Garmin die Möglichkeit, Trainings an die Uhr zu schicken. Bei Coros ist es ja wohl so, dass sie aktiv die geplanten Trainings von TrainingPeaks holen.

      1. Hallo,

        hier Felix aus der Zukunft! :-D

        Seit ca. 2 Monaten ist es nun endlich möglich seine in Tredict geplanten Trainings automatisch mit einem Coros-Trainingsplan, sprich Kalender, zu synchronisieren und so die geplanten Trainings automatisch auf die Coros-Uhr zu bekommen.

        Klammheimlich hat Coros diese Funktionalität in ihrer API hinzugefügt. :)

        Felix – Tredict

      1. Hallo Frank,
        in TP bei Deinen Einstellungen gibt es einen Punkt „Export“.
        Dort kannst Du deine Daten als fit File exportieren.
        Ciao!
        Tom Eric

  2. Hallo Harlerunner,

    „Tredict“ wirkt auf mich – hier bei Dir beim schnellen Überfliegen des Lesestoffs – wie ein modifiziertes Polar Flow. Garmin-Benutzer werden mglw. sowas Ähnliches aus Garmin-Sicht sagen … ;-)
    Eine der für mich wichtigsten Funktionen, die Polar vor Jahren mal besaß (als sie noch innovativ und sportlerorientiert dachten – nicht wie heute konsumentenorientiert), die visuell markierbare Monatsübersicht mit frei ausfüllbaren Kommentarfeldern, hat wohl aber auch Tredict nicht?

    Alles in allem scheint mir Tredict von Leuten angesetzt, die es einfach richtig gut und besser machen wollen als die bekannten Hersteller es sich leisten *wollen (*Die Betonung liegt auf „wollen“.). Ich spiele hier konkret auf Polar Flow an: Gäbe es die Funktionalität wie damals bei PPT5, wäre ein Extra-Programm für Polar-Uhren überhaupt kein Thema.

    Tredict will – natürlich – Geld. Klar, das ist die Triebfeder. Und ich habe auch nichts dagegen.
    Komisch dass eine Weltfirma (*huuust*) wie Polar nicht auf so eine Idee kommt. Okay, wer soll da auch Ideen haben – und wenn, dann sind’s oft dumme.
    Allerdings sehe ich das alte Problem: Man hat eine Uhr und man hat ein dazu gehörendes Auswertungsprogramm. Das ist schlechter oder weniger schlechter. Man ärgert sich auf jeden Fall. Doch ein weiteres Programm neben dem herstellereigenen Programm ist eben noch ein Tool dazu. Und das zieht auch Daten auf sich. Man hat zwei Portale (Polar Flow, das darf man nicht vergessen, bekommt man zwangsweise dazu – man kann es sich nicht aussuchen!) – schön ist das nicht. Und Zeit dafür ist im wahren Leben (offline) auch nicht wirklich.

    So schlecht wie Polar Flow (kein schreibender/korrigierender/anpassender Datenzugriff) ist, so überflüssig für mich 90 Prozent des Dargebotenen sind und so sehr sinnvolle Datenzugriffsmöglichkeiten (inzwischen) fehlen – am Ende kommt hier doch alles aus einer Hand. Ich muss mich nicht mit noch mehr Datenverarbeitern befassen und noch mehr Technik, die mir nicht wirklich was bringt. Und es kostet mich nicht noch mehr.
    Wenn ich mir vorstelle, wie vollgepackt mein Tag ist und wie wenig Zeit ich habe, Trainingsdaten zu erfassen, zu analysieren bzw. Trainings mit Kommentaren zu versehen …
    Ich ärgere mich schon, dass die Polar-Uhr Synchronisationszeiten hat, die mir das Gefühl geben, ich müsste mich anschließend nochmals rasieren.

    Man sollte es nicht vergessen (Manche merken das erst später.): Praktisches Training ist 99 Prozent, der Rest ist Datenverarbeitung und Kontrolle. Daten-Voodoo funktioniert nicht, auch wenn man heutzutage allerorten davon besessen scheint, durch ständiges Datenangucken irgendwie besser zu werden. Meist hapert es doch eh am Laufstil, an falschen Schuhen oder/und an trainingstheoretischer Ahnung.

    Sportliche Grüße
    Frank_BN

    1. Hi Frank!

      Dein Schlussabsatz bringt es auf den Punkt.
      Wer nicht trainiert und nicht raus geht, dem hilft eine Plattform auch nicht weiter, um besser zu werden. :)

      Des Weiteren kann ich Deiner Argumentation, alles aus einer Hand zu haben, gut folgen. Deswegen gibt es ja herstellerunabhängige Plattformen wie Tredict.
      Mir ist es z.B. wichtig, daß ich auch mal die Uhr wechseln kann. Ich möchte mich nicht ein Leben lang an Polar binden müssen. Sondern auch mal mit der Coros Pace 2 laufen und vielleicht mal mit einer neuen Garmin. Weil es mir Spaß macht neue Dinge auszuprobieren. Mit einer herstellerunabhängigen Plattform hast Du so weiter alles in einer Hand.

      Das sind natürlich alles persönliche Geschmäcker. Ich kenne vom Wettkampf-Startblock Einige, die haben um das Handgelenk keine Garmin, sondern eine Casio aus den 80igern mit simpler Stoppfunktion. Geht auch! :)

      Mir persönlich hilft eine Trainingsplattform aber bei vielen Dingen. Die Daten machen es möglich mich im nachhinein persönlich besser einzuschätzen und einem Plan zu folgen.
      Das ersetzt nicht das direkte Körpergefühl und den Flow beim Sport und das soll es auch gar nicht.

      Einen wunderschönen Tag!
      Felix

  3. Grüß Dich Felix,

    freut mich, mal direkt mit der Quelle sprechen zu dürfen! ;-)

    Zitat:
    „Mir ist es z.B. wichtig, dass ich auch mal die Uhr wechseln kann. Ich möchte mich nicht ein Leben lang an Polar binden müssen.“

    Nun, der „Wechsel“ ist ein sehr allgemeines Argument, weil der Begriff gerade in der heutigen, extrem nervösen Zeit überwiegend positiv konnotiert ist. Wer fragt sich, wie sinnvoll „Wechsel“ eigentlich ist? Das ist dann nämlich erst der zweite Gedanke.
    „Wechsel“ nützt vor allem immer denen, die davon monetär profitieren.

    Frage ich mal nach: Ist der Wechsel einer Sportuhr relevant? Meine Antwort gebe ich gleich mit: Eher nicht. Es sei denn, man hat sehr große Probleme mit der Uhr. Dies stellt man aber i.a. aber schnell fest.
    Man muss wissen, was eine Sportuhr in praxi genau bringt und wie man sich als ernsthafter Sportler (Ich benutze hier mal aus sprachlichen Vereinfachungsgründen das generische Maskulinum.) an eine Sportuhr gewöhnt bzw. an ein Konzept eines bestimmten Herstellers.
    Es ist nämlich gerade anders herum: Im Laufe der Zeit neigt man immer weniger zu einem möglichen Wechsel. Das hat viele Gründe, nicht nur technische, sondern auch organisatorische, emotionale und psychologische.
    Natürlich möchte uns allen das Marketing täglich weismachen, dass unser Glück in technischen Aspekten liegt. Darum ist der Weltmarkt ja auch voller Elektronikschrott, der teils zu Mondpreisen vertickt wird. Um Inhalte geht es nicht. Damit kann man keine Profite machen – ganz im Gegenteil (siehe Polar).

    Zitat: „Ich möchte mich nicht ein Leben lang an Polar binden …“

    Niemand muss sich beim Kauf einer Sportuhr ein Leben lang binden. Also zuerst schon mal gar nicht „ein Leben lang“ und eben auch nicht binden, denn wenn man auch eine Sportuhr kauft, die nur benutzbar ist, wenn man auch die Auswertungsplattform des Herstellers verwendet (Zwangsbindung bei Polar – bei Garmin weiß ich’s nicht.), so ist es nach wie vor eine persönliche Entscheidung (die jederzeit getroffen werden kann), ein Auswertungsportal oder eine weitere Software dazu zunehmen (Kauf oder kostenlos – wie man es bekommt). Auch bei Polar geht das bekanntlich.
    Der einzige Haken bei Polar ist, dass man also immer das Portal „Polar Flow“ mitkauft und es benutzen muss, weil die Daten der Uhr nur über den PF-Zugang einlaufen. Liegt die Präferenz aber auf einer anderen Auswertungssoftware, hat man zwangsläufig 2 Portale. Wenn man das nicht will, kann man entweder die Finger von Polar Flow lassen (Man guckt es eben nicht an.) oder man kauft grundsätzlich keine Polar-Uhr. Das aber ist doch eher unrealistisch. Zweifelsohne: Tredict würde sich freuen, wenn sich jemand nicht für eine Polar-Uhr, sondern für das Portal entscheiden würde. Klar. ;-) Bei der Firma Polar ist es genau anders herum.

    Du schreibst, dass es schön wäre, „auch mal mit einer anderen Uhr laufen zu können“ – ein Argument, das erst in zweiter Instanz, nämlich bei der Frage, wie sinnvoll es ist, so richtig klar wird.
    Also ich weiß nicht – ich mache Sport (da bin ich fokussiert und ausgelastet), statt immer wieder andere Uhren spazieren zu tragen. Das ist übrigens eine weitere Kostenfrage. Jede Uhr muss gekauft werden – außer man bekommt sie geschenkt. Zumal – siehe oben – hier ja ganz bestimmte Hintergründe bezüglich der vorzugsweisen dauerhaften Benutzung eines einzigen Modells vorliegen.
    Aber ich sage mal so: Jeder Mensch muss seine negativen Erfahrungen selbst machen. So wirklich bewahren kann man ihn nicht davor. Höchstens kann man ein paar Tipps an die Hand geben – vielleicht werden sie berücksichtigt?

    Zitat:
    „Weil es mir Spaß macht neue Dinge auszuprobieren.“

    Ja gut, „Spaß“ ist doch etwas sehr Relatives. Vor allem ist es ein Argument, wenn man ein Produkt verkaufen möchte und deshalb an die einfachen Reflexe der potenziellen Käufer appelliert. ;-)
    Und „neue Dinge“ ist eines der beliebtesten Kauf-Argumente. Doch auch hier der Haken: Neu ist nicht nur nicht immer besser, neu kann auch ein funktionierendes System ins Chaos stürzen. Das reißt dann auch Inhalte mit.
    Es ist kein Zufall, dass Leute eher bei einer Marke bleiben und dort auf etwas Neues hoffen, als System-Hopping zu betreiben und sich katastrophal zu verzetteln.

    Zitat:
    „Einige, die haben um das Handgelenk keine Garmin, sondern eine Casio aus den 80igern mit simpler Stoppfunktion. Geht auch! :)“

    Natürlich nicht. – Wovon reden wir?
    Hier muss man doch im Kontext bleiben und sich daran erinnern, was Training ist und wie Training sinnvoll und effizient gestaltet werden kann bzw. wie sowas in einem geschickt organisierten Wettkampf mündet.
    Mit einer Stoppuhr allein ist das nicht zu gestalten – es sei denn, man ignoriert sämtliche Ergebnisse der Trainingswissenschaft und macht irgendwas und nennt das dann „Laufen“ oder – allgemein – „Sport“. Ja, von mir aus. Das ist aber nicht das sachbezogene Thema. ;-)

    Ich hoffe sehr, dass Polar (Flow) sich bald wieder den seriöseren Sportlern zuwendet (wie einst in den besseren Tagen, als Design noch nicht an erster Stelle stand) und ein optionales Plattform-Hopping erst gar nicht in die Gedanken der Sportler kommen lässt.

    Sportliche Grüße!
    Viel Erfolg mit Tredict! (Meine ich ernst.)

    Frank_BN

  4. Vielfalt belebt den Markt, sich von anderen abzuheben ist dann die große Kunst. Tredict sieht sehr hübsch aus, aber (selbst als Zahlenfreak) kann ich keinen Mehrwert zu zb Runalyze erkennen. Sogar eher im Gegenteil, das Layout ist recht verschwenderisch bei der Flächenausnutzung, das störte mich sofort beim ersten Aufruf der Trainingsseiten.
    Die Aufmerksamkeit beim Datenschutz erfreut mich allerdings in der Tat.
    Erwähnenswert wäre auch noch: Uhrenwechsel ist das eine, ein guter Grund jedenfalls sich nicht an die Herstellerportale zu binden. Aber möchte ich mich in die Abhängigkeit eines (recht neuen) Portals begeben, mit dem Risiko dass es aus welchen Gründen auch immer überraschend wieder abgeschaltet (oder schlimmer: verkauft) werden könnte?
    Ob man, selbst als ambitionierter Hobbyläufer, überhaupt so ein Tool braucht, muss jeder selbst entscheiden. Zwischen ernsthafter Trainingssteuerung und reiner Dokumentation ist halt schon ein recht großer Unterschied.
    Da bin ich ganz bei Frank_BN, rausgehen und laufen muss man schon selbst, da hilft es auch nicht die endlosen Zahlenkolonnen hin und her auszuwerten. Und zur reinen Dokumentation reicht allemal eine Lokale Lösung (mit Backup-Sicherheit natürlich) auf dem heimischen Rechner. Meinen Testaccount hab ich wieder gelöscht, trotzdem vielen Dank für die Möglichkeit alles ausgiebig anzuschauen und viel Erfolg mit dem Projekt.

  5. Tredict ist platformunabhängig. Ich bin von Trainingpeaks zu Tredict gewechselt. Die Herstellerplatformen nehme ich eh schon lange nicht mehr ernst. Und ja. Die Marke zu wechseln macht Sinn. Speziell wenn z.B. eine leichte Uhr benötigt und mein Hersteller das nicht im Angebot hat. Manchmal benötige eine gute Batterieleistung. Manchmal manche Features.
    Klar. Manche Leute kapieren das nicht. Und denken sie haben die Weisheit mit Löffeln gefressen :D.
    Zurück zu Tredict: Ich habe selten einen so engagierten Entwickler gesehen. Die Features sind der Hammer. Das beginnt bei der Usability und hört bei dem Umfang auf. Ebenso ist der Preis unschlagbar.
    Weiter so!

  6. Hallo Valleri,

    schöner Werbetext! Etwas grob in der Sprache und gefühlt argumentfrei, aber dadurch auch sichtbar authentischer als jede Produktwerbung aus professioneller Quelle.
    Da freut sich Tredict bestimmt für diese wunderbare Unterstützung aus der Crowd. Oder kennt Ihr Euch gar? Kaum zu glauben.

    :-)

    Sport frei!
    Frank_BN

  7. Durch Harlerunner auf das Portal gestoßen und ich muss sagen ich bin extrem positiv
    überrascht. Aktuell bin ich im Probezeittaum aber ich denke das Portal wird Polar flow ersetzen

  8. Hab es mal getestet. Meine gelaufenen Marathons werden nicht mehr als Marathons anerkannt nur noch 41,.. km. Tredict verwendet hier eigene Entfernungsbemessungen. Die Erklärungen dafür mögen Sinn ergeben aber das im Umkehrschluss dann Garmin und Strava & Co falsch berechnet find ich schon etwas angriffslustig und nicht sonderlich kompatibel.
    Auf einmal sind nach mehrenen glücklichen Jahren all meine Messdaten ungenau und meine gelaufen Strecken kürzer.
    Auf Tredict habe ich urplözlich keine einzigen Marathon mehr als Rekord in meiner Liste und auch die Distanz und Recordpace stimmen nicht mehr mit den klassischen Portalen auf dem Markt überein.
    man muss sich völlig andere Ziele setzen.
    Wer einmal knapp die 39:59 min/10km geschafft hat, darf nun nochmal neu anfangen. ;)
    Für mich ein NoGo. Sorry.
    Ich würde gern übergreifend mit den gleichen Werten arbeiten.

    1. Hallo Thorsten,

      hier ist Felix von Tredict.

      Die „Bestzeitenberechnung nach Distanz“ ist schon im Todo aufgenommen, nur noch nicht umgesetzt!
      Tredict benutzt momentan die „Bestzeitenberechnung nach Geschwindigkeit“. Das sind zwei verschiedene Herangehensweisen, die eventuell, wie in Deinem Falle, zu verschiedenen Ergebnissen führen können.
      Keine davon sind richtig oder falsch und beides hat individuelle Vor- und Nachteile. Beide Datenbasen kommen auch von Garmin. Tredict hat hier nichts selber erfunden. Es ist für Dich natürlich ärgerlich, wenn Du auf einmal mit anderen Daten konfrontiert bist. Das kann ich verstehen.
      Den Umkehrschluss, den Du da ziehst, lasse ich aber nicht gelten.
      Aber wie gesagt, ich finde es auch gut, wenn man aus beiden Varianten wählen kann. Das ist in Planung.

      Bezüglich der Bestzeitenberechnung hatte ich mal eine Email verfasst, die so ging:
      Runalyze und Strava nehmen die Daten direkt aus der Sitzungsdatei, die Garmin bereit stellt, deswegen stimmen diese Daten logischerweise mit denen von Garmin überein.
      Das macht es natürlich so gesehen einfacher, sowohl für Runalyze/Strava und für Dich, da Du besser vergleichen kannst.

      Tredict berechnet die Bestzeiten aus der Geschwindigkeit, die sekündlichen von Garmin aufgezeichnet wurde.
      Das ist einfach eine andere Herangehensweise.

      Die Geschwindigkeit (lässt sich mit dem Faktor Zeit in Distanz umrechen) und die von Garmin aufgezeichnet Distanz können durchaus von einander abweichen.
      https://www.tredict.de/glossar/leistungswerte/#geschwindigkeit–und-distanzmessung-koennen-abweichen-a

      Unter Einstellungen -> Präferenzen kannst Du sogar die „Primäre Distanzquelle“ einstellen.
      Leider hat das noch keinen Effekt auf die Bestzeitenberechnung, diese wird momentan nur aus der Geschwindigkeit ermittelt.

      Ich werde das aber beherzigen und die „Bestzeitenberechnung nach Distanz“ in das Todo aufnehmen!
      Ich kann verstehen, wenn Du durch die mangelnde Vergleichbarkeit genervt bist.

      Da viele mit einem Stryd laufen, inkl. mir selber, ist die Berechnung nach Geschwindigkeit wirklich genauer, denn der Stryd zeichnet die Geschwindigkeit deutlich genauer auf, als es ein GPS kann.
      Deswegen habe ich mich primär für die Berechnung nach Geschwindigkeit entschieden.

      Felix

    2. Hi Thorsten.

      Möchte mal ein Update geben und zwar ist es nun seit ein paar Wochen möglich, die Rekorde aus beiden Distanzquellen anzuzeigen. Danke, auch Dir, für die Anregung. Dazu gibt es in der Rekordeansicht nun einen Schalter, um die gewünschte Distanzquelle auszuwählen.
      Standardmäßig ist jetzt ebenfalls die „Bestenzeitenberechnung aus der Distanz“ eingestellt, so wie man es von anderen Plattformen auch kennt. Deinen Marathon brauchst Du also nicht neu laufen. ;)

      Tredict ist meines Wissens nun die einzige Plattformen, mit der man ebenfalls die „Bestenzeitenberechnung aus der Geschwindigkeit“ anzeigen und so beide Varianten vergleichen kann.

      Die Abweichung aus Distanz und Geschwindigkeit sind auf jeden Fall mal einen eigenen Blogartikel wert. Wobei mir selber auch noch nicht alles klar ist, warum manchmal Abweichungen, in den Rohdaten wohlgemerkt, vorhanden sind.

      Felix

      1. Hi Felix,

        bei der Gelegenheit auch nochmal ein großes Lob von mir! Was Du immer wieder an Features umsetzt, ist schon klasse! Ich bin jedes Mal sehr gespannt, wenn Tredict mir wieder den Hinweis auf Neuerungen anzeigt.

  9. @Harlerunner
    Danke füs schnelle Feedback.
    Wo gibt es denn bei Starva solche Diskussionen über Distanzen?
    Auch bei Strava wie auch Garmin oder Runalyze sind meine Zeiten identisch.
    Und meine gelaufenen Marathons sind dort normal als solche absolviert und gespeichert. Alle zeiten sind identisch. Warum sollte es auch anders sein. :)
    Nur bei Tredict hab ich noch keinen Marathon absolviert. :(

    @Felix
    Danke füs schnelle Feedback.
    „Todo“ ist schon mal gut.

    „Keine davon sind richtig oder falsch und beides hat individuelle Vor- und Nachteile.“
    Das mag ja sein aber dann bitte nicht der eine so der andere so.
    Warum musst Du Dich denn hier extra positionieren.
    Ich kann es nicht nachvollziehen, gerade als Läufer achtet man bei seinen eigenen Bestzeiten auf jede einzelne Sekunde bzw auf jeden Kilometer.
    Es steht Dir selbstverständlich frei aber deswegen nutze ich Tredict auch nicht aktiv.
    Und ja ich versteh den Hintergrund, es nützt mir aber überhaupt nichts.
    Zwei Suppen können exakt die selben Inhaltstoffe haben aber trotzdem unterschiedlich schmecken. (Angebrannt oder falsch zubereitet z.B. ;)

    „Da viele mit einem Stryd laufen, inkl. mir selber…“
    Ich nutze Stryd nicht und kenne auch niemanden. Aber ist das denn wirklich so, das wenn ich mit einer Garminuhr oder Polaruhr laufe und einen Strydpod dazu nutze wegen der Leistungsmessung, das ich am Ende zwei verschiedene Endzeiten bzw Endkilometer zur Auswertung habe?
    Ich wäre also mit der Uhr 10km gelaufen mit Stryd nur 9,95km…?
    Hab ich noch nie davon gehört bzw gelesen von so einem Problem.

    1. Hallo Thorsten,
      auch Dir danke für die schnelle Antwort. :)

      Nur um es nochmal kurz zu erwähnen, es geht hier ja nur um die Bestzeitentabelle. Nur dafür lässt sich die Distanzquelle noch nicht konfigurieren, was aber kommt.
      Dein Marathon wird aber in der normalen Trainingsliste und in der Trainingszusammenfassung mit der Distanz angezeigt, die Du gewohnt bist. Also über 42km. Außer Du hast in den Einstellung die Distanzquelle auf Geschwindigkeit umgestellt. Zusätzlich kannst Du bei Wettkämpfen noch die offizielle Distanz und Zeit mit angeben. Diese Werte findest Du in der Trainingstabelle und Auswerten also. Ganz normal, wie bei den Anderen auch.

      Tredict möchte sich hier mit der Bestzeitentabelle auch nicht extra positionieren.
      Ich habe einfach zuerst die „Bestezeiten aus der Geschwindigkeit“ implementiert.
      Weiß gar nicht mal mehr genau warum. Ich denke wegen der genaueren Geschwindigkeitsmessung vom Stryd (wenn er denn kalibriert ist). Manche andere Benutzer finden genau das auch gerade gut. :)
      Wie gesagt, das andere „aus der Distanz“ kommt auch noch.

      „Aber ist das denn wirklich so, das wenn ich mit einer Garminuhr oder Polaruhr laufe und einen Strydpod dazu nutze wegen der Leistungsmessung, das ich am Ende zwei verschiedene Endzeiten bzw Endkilometer zur Auswertung habe?“

      Zu Polar kann ich nichts sagen.
      Aber bei meinen Garmin Uhren ist es so, das beim Lauf die Geschwindigkeit des Stryds angezeigt wird. Später aber in der Zusammenfassung die Geschwindigkeit aus der GPS-Messung. Das finde ich nun erst recht verwirrend. :) Hat Garmin wohl nicht mit gerechnet, daß ich das herausfinde, haha.

      Zu Deiner Schlussfrage:
      „Ich wäre also mit der Uhr 10km gelaufen mit Stryd nur 9,95km…?“
      Lässt sich nicht beantworten. Das hängt von Deiner GPS-Genauigkeit (Distanz) ab und wie gut Dein Stryd kalibriert ist (Geschwindigkeit).
      Kann auch sein, daß die GPS-Messung der Uhr 9,5km hat und der Stryd schon 10,5km.
      Und jetzt kommt es, wenn der GPS-Empfang schlecht war und der Stryd schlecht kalibriert, dann ist sogar beides falsch, hehe.
      Das meine ich mit „Keine davon sind richtig oder falsch und beides hat individuelle Vor- und Nachteile.“

      Wünsche einen wunderbaren Abend.
      Felix

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Ich bin der Harlerunner

Hier schreibt Thomas Pier über das Laufen und (deutlich mehr als nur die notwendige) Ausrüstung. Ich laufe weder besonders schnell noch weit. Aber ich teile gerne meine Erfahrungen, die ich als ambitionierter Freizeitläufer, neugieriger Early-Adopter und als mein eigener Trainer sammele.

Ich freue mich über jede digitale Kontaktaufnahme - noch mehr allerdings über jeden gemeinsam gelaufenen Kilometer.

Strava Badge
Chat
1
Kann ich Dir helfen?
Scan the code
Hallo! :)

Wenn Du eine Frage hast, kannst Du mir hier gerne eine Nachricht per WhatsApp schicken.

Thomas (der Harlerunner)