Was war das für ein Wochenende! Ich bin immer noch total geplättet…
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Kurzer Rückblick
Der Köln Halbmarathon hatte in diesem Jahr eine besondere Bedeutung für mich, weil ich die Distanz lange nicht laufen konnte. Vor vier Jahren fingen meine Probleme rund um ISG und Piriformis an und damit eine lange Phase, in der ich teilweise überhaupt nicht schmerzfrei laufen konnte.
Erst im letzten Jahr bin ich das losgeworden und war auch für den Köln Halbmarathon angemeldet. Leider hat mich dann eine Trainingsverletzung vom Lauf abgehalten. Da war also noch eine Rechnung offen: mit dem Halbmarathon und mit Köln.
Bereits Anfang diesen Jahres bin ich den Beweis angetreten, dass ich wieder Halbmarathon laufen kann: der Enschede Halbmarathon lief schon ganz gut und in Velen konnte ich sogar ohne gezieltes Training noch Einen drauf legen. Das Highlight sollte aber eben Köln werden.
Vorbereitung
Wie immer hatte ich mich für die lokale Laufserie angemeldet und war auch gut im 10km-Training. Ein paar längere Läufe waren da auch schon dabei. Die richtige Vorbereitung auf Köln war dann aber sehr kompakt und nur ein paar intensive Wochen lang.
Den Plan dafür hat mir TRAIT geliefert. Die Intensität war anfangs etwas hoch gewählt, aber ich konnte von Woche zu Woche feststellen, dass es immer besser lief. Die Prognosen gingen sogar in Richtung 1:40 und drunter – was aber definitiv viel zu optimistisch war.
Running.EXPO
Der Ausflug nach Köln beginnt natürlich mit dem Besuch der Expo am Samstag. Ich habe die Startunterlagen abgeholt und mich bei den Ständen umgesehen.
Diesmal fand ich die Expo aber nicht so spannend – auch wenn wieder viele interessante Marken vertreten waren. Mein Highlight war ein persönliches Treffen mit Simon von feels.like, da wir bisher nur digital Kontakt hatten. Und auch über das Gespräch mit Raphael habe ich mich sehr gefreut.
Anschließend habe ich im Hotel eingecheckt, bin noch etwas Essen gegangen und habe meine Sachen für den nächsten Tag zurecht gelegt.
Vor dem Start
Da in Köln Start und Ziel nicht am gleichen Ort sind, gehört die morgendliche Wanderung über die Deutzer Brücke schon zum Ritual. Es war ganz schön kalt, daher hatte ich Armlinge und ein Opfershirt an. Viel geholfen hat das zunächst nicht.
Daher habe ich mich erstmal im Bahnhof untergestellt, bis es Zeit zum Warmlaufen war. Dafür habe ich mir dann viel Zeit gelassen, was auch bitter nötig war bei den Temperaturen.
Ich durfte aus dem ersten Block starten, der sich ziemlich schnell füllte. Mein Ziel war es ja, endlich mal wieder unter 1:45 zu laufen. Das würde dann altersbereinigt zu einer neuen Bestzeit reichen. Aber auch ohne Age-Grading war das ein lohnendes Ziel: meine letzte Sub-1:45 liegt sieben Jahre zurück!
Start
Klar: wenn’s vorne Peng macht, dauert es meist noch ein wenig bis man selbst loslaufen kann. Zumindest war das ab der Zeitmatte auch möglich.
Ich habe mich zunächst eng an die 1:45er-Pacer gehalten. Das war gar nicht so einfach, denn das wollten natürlich viele. Und da mir ständig Läufer vor die Füße gesprungen sind, habe ich mir dann irgendwann einen Platz daneben bzw. leicht davor gesucht.
Es hat nicht lange gedauert, da kam uns die Elite-Spitze entgegen. Besonders beim Team Pfeiffer gab es großen Jubel! Esther ist später als erste Frau ins Ziel gekommen (mit neuer PB!) und damit Deutsche Meisterin im Halbmarathon!
Bei mir lief es auch super. Zwischenzeitlich bin ich den Pacern nach vorne weggelaufen, hatte sie nach dem Trinken aber wieder an den Hacken. Letztendlich war ich also sauber auf Zielzeit-Kurs – wobei mir die Uhr immer wieder deutlich bessere Prognosen gab.
So schnell die ersten 12 Kilometer verflogen sind, so schwer wurde es im Anschluss. Mir war ja klar, dass ich so ungefähr zwischen Kilometer 14 und 17 meinen Tiefpunkt im Rennen habe. Auch wenn ich das diesmal ziemlich gut mit den Gels im Griff hatte. Aber die Beine wurden doch merklich schwerer und auch der Rücken zickte zwischendurch rum.

Ich würde sagen, dass ich bei Kilometer 18 noch im Bereich der 1:45-Pacer war – allerdings leicht vor ihnen. Nachdem ich mit Tunnelblick Richtung Dom getaumelt war und auf die Zielgerade einbog, war ich daher sehr über die angezeigte Bruttozeit überrascht. Damit sollte ich wohl unter 1:45 geblieben sein!
Nach dem Rennen
Kurz hinter dem Ziel habe ich erst realisiert, dass auf meiner Uhr sogar eine 1:43:51 stand! 1:43!! Das hat mir erstmal ein fettes Grinsen ins Gesicht gezaubert. Und kurz danach sogar Glückstränen… Diese Zeit und damit meine Leistung hat mich total überwältigt, weil ich damit wirklich überhaupt nicht gerechnet habe. Auf das Alter angepasst war das mein bisher bester Halbmarathon!
Zusammenfassung
Köln war einfach großartig! Was soll ich da auch anderes sagen?! Training, Race-Outfit und -Strategie sind voll aufgegangen. Das Wetter hat (ziemlich) perfekt mitgespielt. Ich hätte mir höchstens noch ein paar mehr persönliche Treffen erhofft. Meist sieht man ja erst nachher, wer noch alles da war. Aber auch so kann ich mich nicht beklagen und freue mich jetzt sehr auf den Coesfelder Citylauf in der nächsten Woche und dann auf die Saisonpause. :)