Oldie but Goldie?! Zeit sich das Rhythm+ Armband noch einmal genauer anzusehen.
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Scosche Rhythm+
Scosche Rhythm+
ab ca. 82 Euro
sicher mehr als 700 km
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Hintergrund: Optische Herzfrequenzmessung
Mittlerweile setzt sich die Idee durch, dass man zur Messung der Herzfrequenz beim Sport nicht unbedingt einen Brustgurt tragen muss. Über optische Sensoren lassen sich die Schwankungen im Blutfluss auch messen und dadurch auf die Herzfrequenz schließen. Das ist genau genommen das Messen des Pulses und nicht der Herzfrequenz und damit ein wesentlicher Unterschied zur Standard-Messmethode per Brustgurt.
Der Unterschied ist deshalb wesentlich, weil er nicht mehr auf einer EKG-artigen Messung basiert. Wer sich schon mal ein EKG angesehen hat weiß, dass die Aufzeichnung viel mehr zeigt, als nur ganz klare Ausschläge, die als Herzfrequenz interpretiert werden können. Nun können die Brustgurte, die man mit einer Laufuhr verwendet, kein echtes EKG aufzeichnen. Aber viele Hersteller versuchen doch so viele Informationen aus den Messdaten zu gewinnen, wie es dem Sportler nützen könnte.
Herzfrequenzvariabilität (HRV)
Dazu gehört zum Beispiel auch die Herzfrequenzvariabilität oder Herzratenvariabilität. Also die Messung der von Schlag zu Schlag minimal unterschiedlich langen Pausen zwischen den Herzschlägen. Daraus läßt sich der Anspannungszustand des Nervensystems ableiten und damit unter anderem auf den Erholungszustand des Läufers schliessen.
Warum ich so weit aushole? Genau diese Messungen sind mit einem optischen Sensor nicht möglich. Und das schließt auch weitere Berechnungen aus, die moderne Laufuhren liefern können. Neben dem Erholungszustand kann das zum Beispiel auch die Berechnung der verbrauchten Kalorien betreffen. Mittlerweile werden optische Sensoren aber direkt in die Laufuhren integriert (Garmin Forerunner 225 und 235, TomTom Runner Cardio, Fitbit Surge) und die Hersteller haben die Möglichkeit sich auf die geänderte Messmethode einzustellen.
Bei dem Scosche Rhythm+ Armband handelt es sich um ein Gerät, dass man statt einem Brustgurt verwenden kann. Da die verwendete Laufuhr aber nichts von der nun optischen Messung des Pulses weiss, können ihre Berechnungen der Erholung oder der verbrauchten Kalorien falsch oder erst gar nicht möglich sein. Das sollte man bei der Verwendung des Armbandes im Hinterkopf behalten.
Erster Eindruck
Der Verpackung verspricht uns ein Herzfrequenz-Messgerät, das die Funk-Standards Bluetooth und ANT+ beherrscht. Das bedeutet so viel wie: alles ist möglich. Denn einen von beiden Standards verwendet quasi jede Pulsuhr. Somit ist das Armband fast immer anstatt eines Brustgurtes verwendbar. Aber auch Handys können die Daten des Scosche Rhythm per Bluetooth verwendet. Somit lässt sich Runtastic, Strava oder jede andere Laufapp problemlos mit der aktuellen Herzfrequenz beim Laufen versorgen.
Viel enthält die Verpackung nicht: neben dem Sensor sind das eine Ladeschale und zwei unterschiedlich lange Klettgurte. Mit ihnen wird der Sensor am Arm befestigt. Geladen wird per USB. Der Sensor wird in die Schale eingeklipst und hält dort auch prima.
Funktion
Das Scosche Rhythm+ ist nicht größer als ein normales Uhrengehäuse. Vielleicht etwas dicker. Auf der gummierten Vorderseite befindet sich ein Logo-Knopf und eine zweifarbige LED (im Bild oben ist die gerade aus). Auf der Rückseite wird es schon spannender: gleich drei LEDs senden ihr Licht aus. Zwei in grün und eine in gelb. Die unterschiedlichen Lichtfarben sollen sicherstellen, dass das Rhythm+ mit allen Hautfarben zurecht kommt. Zwischen den LED befindet sich der optische Sensor, der die eigentliche Messung durchführt. Alle vier optischen Elemente sollten sauber gehalten werden, um eine fehlerfreie Messung zu gewährleisten.
Zur Befestigung am Arm zieht man das Klettband durch die beiden Öffnungen. Natürlich so, dass die LEDs und der Sensor direkt auf der Haut liegen können. Mit einem Druck auf den Logo-Knopf beginnt die Kontaktaufnahme per Bluetooth (blau) und ANT+ (rot), was durch die LED auf der Vorderseite angezeigt wird.
Trageweise
Auch die Rückseite blinkt dann munter vor sich hin und kann mit der Messung beginnen. Beim Anlegen des Armbandes gibt es verschiedene Möglichkeiten. Zeichnet man mit dem Handy auf, kann man sich zwischen beiden Handgelenken zum Tragen des Rhythm+ entscheiden. Trägt man eine Laufuhr, bietet sich das gegenüber liegende Handgelenk an. Grundsätzlich wird der Scosche-Sensor über dem Handgelenk-Knochen getragen – also vielleicht etwas höher als eine Armbanduhr.
Sollte so – warum auch immer – keine Messung möglich sein, kann man das Gerät auch noch höher am Arm tragen. Also kurz vor dem Ellenbogen. Für diesen Zweck liegt das lange Klettband bei. Ich habe die Variante auch ein paar Mal ausprobiert und fand die Position nicht so bequem. Die Messungen waren bei mir immer sehr gut, egal wie ich das Scosche getragen habe.
Farbige Armbänder (Ergänzung 03-2016)
Seit kurzem gibt es für das Scosche Rhythm+ auch farbige (Ersatz-) Armbänder in den Farben Grün, Blau und Pink. Wobei das Grün eher ein Neongelb ist, würde ich sagen. Ein Set enthält jeweils das kurze und das lange Band, kann also die mitgelieferten schwarzen Armbänder komplett ersetzen.
Ich hatte mir das grüne und pinke Band noch aus Amerika schicken lassen, weil ich die Farben so stark fand und den kleinen Akzent beim Laufen gerne mag. Die Armbänder sind wirklich klasse! Mittlerweile kann man sie schon bei Amazon bestellen – ein italienischer Shop macht es möglich. Die Stückzahlen sind allerdings immer sehr begrenzt. Nachschub kommt aber relativ zügig. Hier die direkten Links für das grüne *, blaue * und pinke * Set.
Kompatibilität
Durch die Unterstützung von Bluetooth und ANT+ habe ich das Scosche Rhythm+ bisher noch mit jeder getesteten Laufuhr und jedem Handy koppeln können. Man kann das Armband also mit hoher Wahrscheinlichkeit als Ersatz für seinen vorhandenen Brustgurt einsetzen. Oder im Wechsel – ganz wie man will. Für die Running-Dynamics-Werte der Forerunner 630 braucht man auf jeden Fall den HRM-RUN-Brustgurt. Kann man bei einem Lauf auf diese Messungen verzichten, läßt man den Brustgurt zuhause und genießt diese Freiheit – die Herzfrequenz liefert ja das Scosche-Armband.
Das Scosche Rhythm kann also für die Aufrüstung einer vorhandenen Pulsuhr verwendet werden, die noch keine optische Messung eingebaut hat. Aber selbst für Uhren mit eigener Optik kann das Rhythm+ sinnvoll sein. Was ist zum Beispiel im Winter, wenn man lange Shirt, Jacken und Handschuhe trägt? Bei mir wandert die Uhr dann normalerweise auf den Ärmel – was eine optische Pulsmessung ausschließt. Mit dem Scosche-Armband am anderen Arm kann ich z.B. meine Forerunner 225 trotzdem im Winter über der Kleidung tragen, ohne einen Brustgurt benutzen zu müssen.
Erfahrungen beim Laufen
Man sollte schon ein oder zwei Probeläufe einplanen, um die richtige Position des Scosche Rhythm+ zu finden bzw. zu überprüfen. Ansonsten ist die Handhabung unkompliziert: Scosche anlegen und einschalten, die Pulsuhr aktivieren und mit dem Herzfrequenz-Sensor verbinden lassen – fertig. Nach dem Lauf sollte man das Gerät direkt abschalten und kurz mit Wasser abspülen. Besonders natürlich die LEDs und den optischen Sensor. Leider gibt es keine Anzeige über den Ladestand des internen Akkus, daher muss man sich ein wenig auf die eigenen Erfahrungswerte verlassen. Die versprochenen 8 Stunden Laufzeit hat das Rhythm+ bei mir immer gebracht. Aber man rechnet ja nie genau mit… Meine Laufzeit pro Woche beträgt eigentlich nie mehr als 6 Stunden, daher habe ich mir angewöhnt das Gerät immer nach dem letzten Lauf am Wochenende aufzuladen. So erlebt man keine bösen Überraschungen.
Ansonsten bleiben Überraschungen aus. Auch nach vielen, vielen Kilometern mit dem Scosche Ryhthm+ bleiben Kritikpunkte aus. Die wesentliche Funktion – die Messung der Herzfrequenz – erledigt das Armband tadellos. In jeder Situation. Im direkten Vergleich mit einem Brustgurt (Garmin Forerunner 220 und 630, Suunto Ambit2 und Ambit3) läßt sich auch kein nennenswerter Unterschied in der gemessenen Herzfrequenz feststellen. Es mag bei schnellen Änderungen in der Frequenz zu einem leichten Nachlauf von vielleicht einer Sekunde kommen, wobei die Abweichung aber nicht mehr als 1 oder 2 Schläge betrifft. Für mich als Freizeitathleten also absolut im grünen Bereich.
Im direkten Vergleich mit der Garmin Forerunner 225 ist das Scosche Rhythm+ Armband sogar insgesamt zuverlässiger. Merkwürdige Peaks habe ich bei dem Armband noch nicht gehabt. Auch keine Aussetzer oder Plateaus. Das Rhythm+ ist meiner Meinung nach genau so gut und zuverlässig wie ein Brustgurt. Das mag an dem verwendeten Sensor liegen, der eine sehr erfolgreiche Eigenentwicklung zu sein scheint. Garmin hat in der 225 die Technik des Scosche-Konkurrenten Mio verbaut, bevor sie in der 235 ihren eigenen Sensor verbaut haben. Warum sie nicht den Scosche-Sensor verwendet haben, kann zumindest nicht an dessen Zuverlässigkeit gelegen haben.
[alert type=white ]Meine Meinung
Overall the RHYTHM+ performs very well on a day to day basis. While at first I was hesitant about wearing it in a non-wrist location, I actually grew to not mind it on my lower arm. And once I moved it to my upper arm, I loved that it was completely out of the way and ‘invisible’.
Shop-EmpfehlungenI was expecting to be mildly impressed with the Scosche RHYTHM+. But it REALLY impressed me with its accuracy and wearability/comfort. I would certainly recommend it and will probably use one myself from time to time.
No other optical HRM been has as accurate as this. It has delivered accuracy well above 160bpm, indeed to over 170bpm. Most other devices start to deviate too much at those levels.
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