Sidekick Echo Muscle Reliever

Diesmal hat mich meine Neugier Überwindung und einige blaue Flecken gekostet. Dabei sah das Stück Edelstahl so harmlos aus…

Anzeige: Affenhand hat mir das Produkt für diesen Test auf meine Anfrage hin zur Verfügung gestellt. Dies hatte keinen Einfluss auf den Inhalt meines Testberichts. Der Beitrag ist frei verfasst und gibt ausschließlich meine persönlichen Erfahrungen wieder.

Gua Sha Massage

Bevor ich das neue „Folterwerkzeug“ genauer vorstelle, müssen wir kurz über Gua Sha sprechen. Mir sagte diese Massagetechnik auch nichts, was aber wohl vor allem daran liegt, dass ich mit traditioneller chinesischer Medizin nicht vertraut bin und auch keine Frauenzeitschriften lese. ;) Scheinbar ist diese Streich- und Druckmassage in Asien weit verbreitet und wird dort mit allerlei abgerundeten Gegenständen durchgeführt: Suppenlöffel, Münzen, Jadesteine, Deckel, … Laut Wikipedia (sorry, gute Quellen sind rar) kommt die Technik bei Husten, Verdauungsproblemen, Fieber, Kopfschmerzen und Muskelproblemen zum Einsatz.

Ihr seid jetzt schon skeptisch? ;) Dann stellt euch zusätzlich noch vor, dass man so lange über die betroffenen Hautpartien schabt, bis nicht nur Rötungen, sondern Einblutungen der Haut (Purpura) entstehen. Das hat man natürlich wortwörtlich selbst in der Hand und daher gibt es genau so gut auch reine Wellness-Anwendungen, die einfach nur auf Entspannung und Durchblutungsförderung angelegt sind.

Was hat das jetzt auf einem Laufblog zu suchen? Es hat sich für mich schon häufiger ausgezahlt, auf Trends in benachbarten Sparten zu gucken. Sonst hätte ich die Theragun nie entdeckt, die für mich zur Regeneration nicht mehr weg zu denken ist. Wer sich in einem guten Fitness-Shop wie dem von Affenhand.de umsieht, wird dort neben der Massagepistole auch den Powerdot (Kurztest) oder Compex-Geräte (Testbericht) entdecken – neben den bekannten Massagerollen und eben auch den „Schmerzverstreichern“ von Sidekick.

Produkttest

Sidekick Echo

Herstellerlink
Sidekick Echo
Preis
190 Euro
Aktiv getestet
6 Wochen
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Erster Eindruck

Affenhand lieferte mir ein komplettes Set, das neben dem Sidekick Echo auch noch ein Wärmespray, ein Reinigungstuch und eine Aufbewahrungsbox umfasst. Grundsätzlich gibt es die Sidekick-Tools in verschiedenen Größen und Materialausführungen.

Die Variante in Edelstahl ist natürlich hygienisch gesehen optimal, da sich hier keine Bakterien halten können. Alternativ gibt es einige Produkte von Sidekick auch aus Stein zu einem deutlich günstigeren Preis.

Die geschwungene Form und die Größe des Echo führt zu vielen unterschiedlichen Radien an der Kante des Tools, die dann zur Massage benutzt werden können. Kleine Radien sind zum Beispiel für Hände und Füsse besser, während die großen Muskeln an den Oberschenkeln eben mit den großen Radien besser zu behandeln sind.

Für ein sanftes Gleiten auf der Haut sorgt das mitgelieferte Spray. Im Gegensatz zu einem reinen Hautöl erwärmt es wohl die Muskulatur zusätzlich und fördert dadurch die Durchblutung. Nach der Behandlung lässt sich der Echo mit dem Reinigungstuch leicht wieder säubern und bis zum nächsten Einsatz in der Schutztasche verstauen.

Erfahrungen bei der Anwendung

Ich muss zugeben, dass ich vor der ersten Anwendung ziemlich Respekt hatte. Der Sidekick Echo lag einige Tage ungenutzt in Sichtweite, bis ich mich an die Praxis getraut habe. Zwar wird eine kleine Anleitung mitgeliefert, aber es gibt auch viele Erklärungsvideos des Herstellers (hier nur ein Einstieg):

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Letztendlich ist es aber wirklich einfach, denn man streicht einfach nur mit mittlerem Druck und in nur einer Richtung über die zu behandelnde Partie bis eine Rötung zu sehen ist. Alle weiteren Parameter, ergeben sich über ein wenig Erfahrung. Bei mir dauert es zum Beispiel an einigen Körperstellen deutlich länger, bis die Haut eine Reaktion zeigt. Über den Anstellwinkel des Echos lässt sich auch verändern, ob man die Hautschichten eher drückt oder zieht. Und die Wahl des richtigen Radius kann auch über die „Eindringtiefe“ bestimmen.

Grundsätzlich bedarf die Behandlung nackte Haut, was ich hin und wieder hinderlich fand. Zur Behandlung des Unterarms würde es ja genügen, den Ärmel kurz hoch zu schieben. Bei uns Läufern sind die Beine die Problemzone und das bedeutet fast immer: Hose aus. Eine Alternative (und das ist bei mir fast zum Standard geworden) ist die Behandlung unter der Dusche. Nackt ist man eh schon und auf feuchter Haut rutscht der Edelstahl auch ohne Spray.

Da ich meinen Trainingsumfang in den letzten Wochen sehr deutlich gesteigert habe, kam mir der Sidekick Echo gerade recht. Irgendwas ist ja immer. ;) Als ideale Kombination hat sich die Nutzung zusammen mit der Theragun herausgestellt: eine lockere Massage damit zeigt Problempunkte meist sehr deutlich auf. Diese können dann sehr gezielt mit dem Schmerzverstreicher angegangen werden. Bei mir sind das zum Beispiel häufig die Muskelansätze der Waden zur Achillessehne hin.

Die Scher- und Strech-Wirkungen des Echos unterscheiden sich dabei nochmal spürbar von der Kompression mit Faszienrollen. Wobei ich den Eindruck habe, dass es dafür eher nur die oberen Hautschichten erreicht. Trotzdem hat sich bei lokalen Wehwehchen mit dem Sidekick-Tool eine (leichte) Verbesserung eingestellt, die ich mit anderen Mitteln nicht erreichen konnte.

Meine Meinung

Kann sinnvoll sein
Zur Behandlung von muskulären Problemen und zur Erholung bleibt die Theragun für mich das Werkzeug der Wahl. Danach kommt erstmal lange nichts. Für eine ähnlich großflächige und vorsorgliche Behandlung scheinen mir die Sidekick-Tools auch nicht angelegt zu sein.

Bei lokalen Verspannungen oder Faszienverklebungen kann ein Sidekick Echo oder Curve aber eine sinnvolle Ergänzung sein. Erste Versuche ließen sich zwar auch mit diversen anderen Gegenständen machen (siehe Einstieg Gua Sha), aber die besondere Form und Griffigkeit der Profi-Tools machen die Arbeit definitiv leichter.

Ich bin der Harlerunner

Hier schreibt Thomas Pier über das Laufen und (deutlich mehr als nur die notwendige) Ausrüstung. Ich laufe weder besonders schnell noch weit. Aber ich teile gerne meine Erfahrungen, die ich als ambitionierter Freizeitläufer, neugieriger Early-Adopter und als mein eigener Trainer sammele.

Ich freue mich über jede digitale Kontaktaufnahme - noch mehr allerdings über jeden gemeinsam gelaufenen Kilometer.

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Thomas (der Harlerunner)