Compex SP 6.0
Compex SP 6.0

Elektrostimulation mit dem Compex SP 6.0

Als ich mich vor einem Jahr erstmalig mit der Elektrostimulation im Zusammenhang mit dem Lauftraining beschäftigt habe, war ich zunächst skeptisch. Doch die Anwendung hat mich überzeugt und ich benutze die Geräte seit dem regelmäßig.

Mich hat allerdings die Frage nicht los gelassen, ob die deutlich teureren Geräte des Marktführers auf dem Gebiet auch deutlich besser sind. Mit dem Compex Sport 6.0 hatte ich nun die Gelegenheit, eines der Top-Geräte auf dem Markt zu testen.

Produkttest

Compex SP 6.0

Herstellerlink
Compex SP 6.0
Preis
929 Euro
Aktiv getestet
5 Wochen
Anzeige: Compex hat mir das Gerät für diesen Test auf meine Anfrage hin leihweise zur Verfügung gestellt. Dies hatte keinen Einfluss auf den Inhalt meines Testberichts. Der Beitrag ist frei verfasst und gibt ausschließlich meine persönlichen Erfahrungen wieder.

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Erster Eindruck

Mein Testgerät kam in einem beeindruckend großen Karton und hatte so einige Extras dabei, die normalerweise als Zubehör erworben werden müssen.

Eieiei… ein riesen Paket wartete zuhause auf mich! 😁😀👍😜

Ein Beitrag geteilt von Thomas (@harlerunner) am

Das SP 6.0 nutzt bereits die Wireless-Technologie. Daher besteht die eigentliche Einheit aus dem zentralen Steuergerät und den Modulen. Zur Aufbewahrung und als Ladestation ist eine funktionale Box dabei.

Compex Ladestation
Compex Ladestation
Aufbewahrung aller Komponenten
Aufbewahrung aller Komponenten

Während des Ladevorgangs dient das Steuergerät als Anzeige für den Ladestatus – eine sehr geschickte Lösung wie ich finde. So ist es auch kein Problem, das System immer betriebsbereit zu haben, wenn es gebraucht wird.

Ladeanzeige über das Steuergerät
Ladeanzeige über das Steuergerät

Das Steuergerät übernimmt ansonsten die Programmauswahl, schlägt die Platzierung der Module je nach Anwendungsfall vor (bildlich) und steuert die Stärke der insgesamt vier möglichen Kanäle.

Programmauswahl
Programmauswahl

Mein Testgerät wurde mit vier Modulen geliefert, von denen ich aber nie mehr als zwei gleichzeitig benutzt habe. Die Modulpaare sind jeweils mit einem Kabel verbunden und verfügen über einen kleinen Power-Taster.

Neben den Geräten braucht man zur Anwendung noch Elektroden, die auf der Haut platziert werden. Auf diese werden dann die Module gesteckt (daher die kleinen Nasen auf der Oberseite).

Zur Anwendung schaltet man also alle Geräte ein, wählt das gewünschte Programm aus, platziert die Elektroden entsprechend der Vorgabe und startet den Ablauf.

Das Einsatzspektrum des Compex SP 6.0 ist ziemlich breit gefächert. Zur Auswahl stehen folgende Programme:

[alert type=white ] Konditionstraining:
Ausdauer / Anaerobie / Kraft / Schnellkraft / Cross Training / Rumpfstabilisation / Muskelaufbau / Muskeltraining / Aufwärmen / Kapillarisation

Erholungsmassagen:
Trainingserholung / Wettkampferholung / Entspannugsmassage / Anti-Muskelkater / Regenerationsmassage

Schmerzbehandlung:
Schmerzbehandlung TENS / Akuter Schmerz / Muskelschmerz / Nackenschmerzen / Rückenschmerz / Sehnenentzündung / Schwere Beine / Krampfvorbeugung

Rehabilitation:
Muskelatrophie / Muskelkräftigung

Fitness:
Arme festigen / Oberschenkel straffen / 6-Pack Training / Bauchmuskeltraining / Gesäss formen[/alert]

Etwas Entspannung für meinen verkrampften Nacken… #compex

Ein Beitrag geteilt von Thomas (@harlerunner) am

Erfahrungen bei der Anwendung

Für den Läufer bietet das Compex SP 6.0 also viele Möglichkeiten. In der Praxis haben sich für mich im vergangenen Jahr drei Schwerpunkte für die Elektrotherapie herausgestellt: Ersatz für eine Trainingseinheit, Trainings- oder Wettkampfnachbereitung und die Schmerzbehandlung.

Intensiv getestet habe ich bei SP 6.0 in den letzten Wochen vor allem die Programme „Ausdauer“ und „Trainingserholung“. Dabei ist mir direkt eine technische Besonderheit der Compex-Geräte aufgefallen: mi-Scan. Bisher kannte ich es nur so, dass nach der Programmauswahl direkt die Stärke des Stroms geregelt wird. Und das auch nur nach persönlichem Empfinden, also mit dem Leitfaden „über das erste Kribbeln hinaus gehend, aber nicht bis in den Schmerz hinein“.

Die mi-Scan-Technologie scannt vorher aber noch die entsprechende Muskelgruppe und passt die Einstellungen der Stimulation daran an – so der Hersteller. Für mich als Anwender gibt es dadurch bei der manuellen Einstellung der Stromstärke eine Rückmeldung im Display, ab wann die optimale Stärke erreicht ist. Man braucht sich also nicht auf sein Gefühl verlassen, sondern bekommt eine echte Empfehlung (die man natürlich auch über- oder unterschreiten kann).

Das hat häufig zu niedrigeren Intensitäten geführt, als ich sie selbst gewählt hätte. Aber auch dazu, einfacher beide Seiten auf ein Niveau zu bringen. Denn selbst bei anscheinend gleicher Positionierung der Elektroden auf beiden Beinen, ergibt sich doch oft eine unterschiedliche starke Ansprache der Muskulatur auf die Reize.

Anwendung
Anwendung

Ein weiteres technisches Highlight sind natürlich die Wireless-Module. Mit ihnen entfällt das Strippenziehen zwischen Elektrode und Steuergerät. Bei vier Kanälen wären das gleich vier Kabel, die sich immer ein wenig zu verhäddern scheinen. Die Probleme hat man bei der kabellosen Ausführung natürlich nicht. Das verkürzt auch auch die „Rüstzeiten“ deutlich. ;)

Andererseits haben die Wireless-Module dafür mit der Schwerkraft zu kämpfen. Sie sind zwar ziemlich leicht, doch die Anbringung seitlich oder an der Unterseite z.B. des Oberschenkels führt durchaus zu einem leichten Ziehen. Das hat Compex natürlich bedacht und bietet Haltebänder an, welche die Elektroden fixieren können.

Compex Halteband
Compex Halteband

Die Programme haben unterschiedliche Laufzeiten, liegen aber immer grob zwischen 20 und 30 Minuten. Und: ein Effekt ist deutlich zu spüren. Nach dem Ausdauer-Programm (abends vor dem Fernseher ;) ) habe ich am nächsten Morgen durchaus so etwas wie schwere Beine. Umgekehrt fühlen sich meine Beine nach einer harten Trainingseinheit und der „Nachbehandlung“ per Elektrostimulation deutlich erholter an.

Dabei ist natürlich schwer zu beurteilen, ob die Wirksamkeit der Compex-Anwendungen höher ist, als die der anderen (sprich: günstigeren) Hersteller. Vom Zweck her ähnliche Programme fühlten sich bei dem SP 6.0 auf jeden Fall anders an als beim Saneo.

Meine Meinung

Kommt darauf an...
Das Compex SP 6.0 gehört definitiv in die Luxusklasse der Geräte für Elektrostimulation. Ein wesentlicher Aufpreis (300 Euro gegenüber dem kabelgebundenen SP 4.0) scheint nur durch die Wireless-Module zustande zu kommen – und damit vor allem durch den höheren Komfort.

Dagegen ist die sehr gute Benutzerführung der Steuereinheit und die Sicherheit in der Anwendung durch die mi-Scan- (und mi-Range-) Technologie sicher ihr Geld wert. Auch die Tatsache, dass nur selten gebrauchte Geräte zu finden sind, spricht für die Zufriedenheit der meisten Anwender. Dem kann ich mich nur anschließen.

Ob es einem das Geld wert ist, kann nur jeder für sich selbst entscheiden. Ich könnte zum Beispiel auf die Wireless-Technologie gut verzichten und wäre mit dem Compex SP 4.0 für derzeit 499 Euro genauso glücklich.

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  1. Danke für ydeinen Test- und Erfahrungsbericht! Mir wären selbst 500,- Euro noch viel zu viel, und es ist wohl richtig: über Sinn und Nutzen muss jeder ganz individuell entscheiden…

  2. Habe mir jetzt ein Mi-Sport 500 gebraucht gekauft, bin gespannt ob das auch mit dem alles so gut funtkioniert. Praktisch sollte es fast die gleichen Funktionen haben, nur mi-Range nicht.

    1. Gebraucht kaufen ist bei solchen Produkten immer eine gute Option. Technisch sollten die Dinger schon lange ausgereift sein. Und ob man die allerneuesten Funktionen immer so braucht…

  3. danke für den ausführlichen Erfahrungsbericht. Was mich interessieren würde: Hast Du einen signifikanten Unterschied zwischen den einzelnen Erholungsprogrammen gemerkt? Da ich das Gerät ausschließlich für die Regeneration nutzen möchte, würde es sonst nämlich eins der kleinen SP-Geräte tun, die teilw. nur ein Regenerationsprogramm haben. Danke & VG!Marcel

    1. Hi Marcel, das ist ja nun schon eine Zeit her… Ich glaube das ist ziemlich individuell, welches Programm welchem Athleten gerade gut tut.

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Ich bin der Harlerunner

Hier schreibt Thomas Pier über das Laufen und (deutlich mehr als nur die notwendige) Ausrüstung. Ich laufe weder besonders schnell noch weit. Aber ich teile gerne meine Erfahrungen, die ich als ambitionierter Freizeitläufer, neugieriger Early-Adopter und als mein eigener Trainer sammele.

Ich freue mich über jede digitale Kontaktaufnahme - noch mehr allerdings über jeden gemeinsam gelaufenen Kilometer.

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Thomas (der Harlerunner)