Intelligentes Lauftraining per App: meine Erfahrungen mit Enduco nach dem Update

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Enduco ist für mich weiterhin DIE Alternative zu starren, nicht personalisierten Trainingsplänen.

Hinweis: Es gab für diesen Artikel keinen Kontakt zum Hersteller. Der Beitrag ist frei verfasst und gibt ausschließlich meine persönlichen Erfahrungen wieder.


Enduco

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Rückblick

Ich hatte Enduco bereits vor zwei Jahren in einem ausführlichen Artikel vorgestellt. Seitdem ist die Zeit nicht stehen geblieben: ich habe mir weitere KI-basierte Trainingsapps angesehen (und danach trainiert), bin dann wieder zur eigenen Trainingsplanung zurückgekehrt und schlußendlich doch wieder bei Enduco gelandet.

Seit der zuletzt vorgestellten Version 4.5 der App ist so viel passiert (derzeit sind wir bei Version 6.4.1), dass dringend ein neuer Blick und Erfahrungsbericht notwendig war.

Was ist neu?

Das Changelog bei Enduco ist nicht ganz up-to-date, aber die wichtigsten Meilensteine lassen sich ungefähr so zusammenfassen:

  • Version 5.0 (Juli 2023)
    • großes Update mit komplett neu geschriebener App
    • Anpassungen am Design
    • kostenlose Version von Enduco wurde gestrichen
  • Version 5.1 (August 2023)
    • die nächste Woche läßt sich proaktiv planen
    • Coros-Import wurde ergänzt
    • Erholungsphase nach Krankheit wurde verbessert
  • Version 5.3 (Oktober 2023)
    • neues Bonussystem „Freunde einladen“
    • Coros-Export funktioniert endlich
    • Athletik-Training wieder integriert (war zwischendurch entfallen)
  • Version 5.5 (Oktober 2023)
    • Apple Watch Integration
  • Version 6.2 (Februar 2024)
  • Version 6.4 (April 2024)
    • Performance-Tests können nun deaktiviert werden
    • Optimierung der Wettkampf-Kategorien
    • neuer Kartenanbieter (Apple-Maps)
    • Überarbeitung der Notifications
    • Wahoo-Export

Das Team hinter Enduco arbeitet also offensichtlich sehr fleißig und kontinuierlich an der App. Was ich besonders positiv finde: viele der Nutzer-Feature-Requests wurden bereits umgesetzt.

Erfahrungen in der Praxis

Nicht alle Updates und neuen Features waren für mich relevant, da neben dem Laufen eben auch Radfahren geplant werden kann (genau gekommen sogar umgekehrt, denn begonnen hat Enduco mit Radtraining). Aber mir ist doch so einiges positiv aufgefallen.

Planung der Woche

Enduco plant jetzt immer eine komplette Woche und wirft diesen Plan auch nicht mehr um, falls man nicht manuell eingreift. Die Zeiten sind also vorbei, in denen das morgige Training davon abhängig war, wie das heute Training absolviert wurde.

Das wöchentliche Check-In kommt frühzeitig in der laufenden Woche (Freitag) und fragt unter anderem ab, an welchen Tagen welches Zeitkontigent zur Verfügung steht. Damit kann man also die in den Einstellungen hinterlegten Vorgaben überschreiben, wenn es da Abweichungen gibt (Reisetage, Urlaub, …).

Das Verschieben von Einheiten auf einen anderen Tag oder die Anpassung von Intensitäten macht man jetzt selbst über ein Symbol bzw. per Drag&Drop statt wie früher im Chat. Ich finde, das geht auch deutlich schneller und angenehmer so.

Abweichungen vom Plan werden dann erst in der nächsten Woche berücksichtigt und bringen nicht schon die nächsten Tage durcheinander.

Coach Squad

Die Interaktion mit dem „Trainer“ per Chat fand ich eigentlich ein nettes Feature. Doch jetzt, wo sich die Anpassungen am Trainingsplan direkt über den Kalender machen lassen, ist mir die Bedeutung der neuen Coach Squad ehrlich gesagt nicht ganz klar.

Grundsätzlich setzt Enduco hier auf ChatGPT und stellt mehrere Coaches bereit, die jeweils in ihrem eigenen Stil auf die Anfragen antworten. Die Interaktionen sind in der Einführungsphase begrenzt und sollen später in ein eigenes Bezahlmodell (PRO+) überführt werden.

Ich bin bisher aber noch auf keine Situation gestoßen, in der ich die Unterstützung der Coach Squad wirklich gebraucht hätte.

Schlüsseleinheiten

Natürlich plant Enduco nicht nur eine Woche im Vorraus, sondern hat die gesamte Saison und deren Wettkämpfe im Blick. Das wird durch die Schlüsseleinheiten sichtbar, die man (je nach Trainingsphase) auch jenseits der nächsten Woche im Kalender findet.

Für diese Meilensteine auf dem Weg zum nächsten Ziel (=Wettkampf) gibt es zwar ein Briefing, das aber leider nicht spezifisch für genau diese Einheit ist. Ich würde schon gerne erfahren, welchen Zweck sie hat und was sie zu einer Schlüsseleinheit macht.

Aber auch so ist das für mich ein willkommenes Updates, weil es ein wenig mehr Orientierung und Einblick in den Plan erlaubt.

Saison- und Wettkampfplanung

Eine Besonderheit von Enduco ist, das man eine komplette Saison planen kann und die unterschiedlichen Wettkämpfe mit ihren Anforderungen dann auch berücksichtigt werden. Dafür wurden jetzt zusätzliche Wettkampfkategorien eingeführt.

Beim Laufen kann ich dort alle typischen Distanzen bis hin zum Ultramarathon auswählen. Zusätzlich wird dann noch die exakte Renndistanz und optional auch die Höhenmeter eingetragen. Es bleibt weiterhin die Möglichkeit, Wettkämpfe zu priorisieren (A,B und C), was sich vor allem auf das Tapering-Fenster vor dem Event auswirkt: vor einem A-Wettkampf wird eine Woche eingeplant. Bei einem C-Event beschränkt sich das Tapering auf einen Tag.

Unsere Laufserie hier ist relativ eng getacktet, was bei Enduco weiterhin zu wenig sinnvollen Saisonabschnitten führt. Dafür kann das System aber natürlich nichts. Wenn zwischen zwei Wettbewerben nicht mindestens vier Wochen liegen, kann einfach kein sinnvoller neuer Aufbau erfolgen. Da hilft auch die Priorisierung nicht viel.

Daher trage ich bei Enduco weiterhin nur meine A-Wettkämpfe ein, auf die ich mich wirklich gezielt vorbereiten will – und die entprechend weit auseinander liegen. Events zwischendurch stehen natürlich trotzdem an, aber die berücksichtige ich manuell bei der Wochenplanung: vielleicht gibt es eine geplante Einheit, die sinnvoll auf den Tag zu verschieben ist. Oder der Lauf wird einfach zu einer zusätzlichen Einheit.

Was für mich weiterhin schwer zu beurteilen ist, ist die Dynamik in der Adaption an die jeweiligen Ziele. Die Schlüsseleinheiten geben hier Hinweise, die nach meiner Ansicht immer sehr nachvollziehbar waren (lange Läufe im Training für einen langen Wettkampf oder eine intensive Schwelleneinheit vor einem 10er zum Beispiel). Aber durch die wochenweise Planung sieht man halt nicht mehr wie früher, wenn Enduco reagiert und in die Planung eingreift.

Umgang mit Krankheit

Im Prinzip hat sich Enducos Umgang mit Krankheitspausen schon verbessert. Aber optimal waren meine Erfahrungen trotzdem nicht. Mich hat zwei Wochen vor einem A-Wettkampf Corona erwischt und ich musste gut eine Woche aussetzen.

Enduco stoppt dann sofort den weiteren Trainingsplan und entfernt alle geplanten Einheiten. Meldet man sich zurück, bekommt man mehrere sinnvolle Optionen zur Auswahl.

Es wurde richtig erkannt, dass mein Wettkampf innerhalb der Erholungsphase liegt und ich konnte entscheiden, ob ich mit einer angepassten Trainingsphase starten möchte, oder den ursprünglichen Plan wiederaufnehmen möchte.

Beides kann unter Umständen Sinn machen und ich finde es gut, dass die Entscheidung letztendlich in den Händen des Athleten bleibt. Was ich nicht so sinnvoll fand, war der Vorschlag für die erste Einheit nach der Krankheitspause: 1:51 Stunden Grundlagenausdauer…

Da scheint die KI doch wieder auf Biegen und Brechen zu versuchen, den wöchentlichen Workload unterzubringen – auch wenn die weiteren Einheiten dann nicht zu intensiv waren. Ich hatte allerdings eher erwartet, dass es 2-3 Trainings über ca. 30 Minuten bei niedriger Intensität gibt.

Athletiktraining

Die Planung von Athletiktraining ist bei Enduco optional – für mich aber ehrlich gesagt nicht. Ich nutze die vorgeschlagene Trainingseinheit als Platzhalter für meine eigene Routine oder folge der Videoanleitung in der App.

Das ist grundsätzlich gut nutzbar – auch wenn ich es weiterhin sinnvoll fände, auch diese Einheit auf die Uhr schicken zu können, um einen strukturierten Timer zu haben. Man sollte sich die Schritte vorher auch ansehen, weil manchmal Equipment benötigt wird, was man entweder nicht parat hat oder vielleicht sogar garnicht besitzt…

Meine Meinung

Enduco entwicklet sich kontinuierlich weiter und wird dadurch immer erwachsener. Die letzten Updates gehen für mich in die richtige Richtung, so daß ich die App als KI-Coach weiterhin nur empfehlen kann.

Benutzt gerne meinen Gutscheincode ZPSBD, um euch den Einstieg etwas zu erleichtern. Und engagiert euch bei den Diskussionen um zukünftige Features: ihr könnt dort eigene Vorschläge machen oder bestehende Upvoten. Durch diese Beteiligung sind derzeit spannende Funktionen wie eine automatische Erkennung von Stärken und Schwächen, die Festlegung von bevorzugten Tagen für intensive Einheiten oder eine Rückmeldung zur Wettkampfbereitschaft in der Pipeline.

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Ich bin der Harlerunner

Hier schreibt Thomas Pier über das Laufen und (deutlich mehr als nur die notwendige) Ausrüstung. Ich laufe weder besonders schnell noch weit. Aber ich teile gerne meine Erfahrungen, die ich als ambitionierter Freizeitläufer, neugieriger Early-Adopter und als mein eigener Trainer sammele.

Ich freue mich über jede digitale Kontaktaufnahme - noch mehr allerdings über jeden gemeinsam gelaufenen Kilometer.

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