Nachdem ich den BSXinsight bereits seit Monaten im Einsatz habe, wird es Zeit für einen Erfahrungsbericht. Hat sich das Gerät nun bewährt, oder ist es ein weiteres Gadget, das niemand braucht?
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BSXinsight
Anzeige: Ich habe den BSXinsight für diesen Test durch Unterstützung des Herstellers vergünstigt kaufen können. Dies hatte keinen Einfluss auf den Inhalt meines Testberichts. Der Beitrag ist frei verfasst und gibt ausschließlich meine persönlichen Erfahrungen im Training wieder. [php snippet=1]Grundlagen
Solltest Du die anderen Artikel zum BSXinsight noch nicht gelesen haben, kommen hier nochmal kurz die Basics. BSX Athletics hat ein Gerät entwickelt, das mittels NIRS (Nahinfrarotspektroskopie) Aussagen über den Sauerstoffgehalt im Blut treffen können soll. Dazu wird ein optischer Sensor – der BSXinsight – direkt auf die Haut über einem Muskel gebracht, der idealerweise am ausgeübten Sport maßgeblich beteiligt ist. Beim Laufen ist das zum Beispiel die Wadenmuskulatur, auf die der mitgelieferte Beinling auch ausgelegt ist.
Das Gerät selbst wird in einer edlen Verpackung geliefert, die alles notwendige Zubehör enthält. Dazu gehört neben dem Sensor selbst eine Ladestation und der angesprochene Beinling, den man bei der Bestellung entsprechend seines Wadenumfangs aussucht.
Das Gerät hat etwa die Größe eines Feuerzeuges. Auf der Innenseite sind drei Sensor-Elemente zu erkennen, die für die optische Messung zuständig sind. Darunter befinden sich die Kontakte für das Ladegrät. Auf der Aussenseite ist eine LED angebracht, die Auskunft über den Status des Geräts gibt.
Um den BSXinsight optimal auf dem Wadenmuskel zu platzieren, gibt es eine spezielle Tasche im Beinling. Die hält das Gerät sicher an Ort und Stelle. Eine Aussparung sorgt für freie Sicht der Sensoren.
Das Gerät läßt sich kabellos mit dem Handy und mittlerweile auch mit einer Reihe von Laufuhren verbinden. Es gibt zwei mögliche Anwendungsfälle: den Leistungstest und die Messung während normaler Läufe. Ich habe den BSXinsight bisher ausschließlich zur Leistungsdiagnostik eingesetzt und kann daher auch nur darüber etwas sagen.
Der Endurance Test
Laut Angaben des Herstellers läßt sich mit dem BSXinsight die Laktatschwelle (bzw. anaerobe Schwelle) nahezu so genau bestimmen wie mit herkömmlichen Tests im Lauflabor. Und das ohne Blutentnahme oder große Gerätschaften. Denn die Auswertung der Messung des kleinen Gerätes am Bein übernimmt das Smartphone. Dazu sind natürlich ganz bestimmte und möglichst reproduzierbare Randbedingungen notwendig.
Laufband
BSX Athletic schreibt daher einen Test auf dem Laufband vor – und geht dabei offensichtlich davon aus, dass sich so die gelaufene Geschwindigkeit des Stufentests genau festlegen lässt. Ein exakt einstellbares Tempo am Gerät gibt allerdings mehr Sicherheit, als eigentlich gerechtfertigt wäre. Selbst bei neuen und gut gewarteten Geräten gibt es je nach Pace einen deutlichen Unterschied zwischen Anzeige und Geschwindigkeit des Laufbands. Das ist schon bei der Benutzung eines gut kalibrierten Footpods erkennbar. Zumindest hat man eine relative Sicherheit bei mehreren Läufen immer die gleichen Geschwindigkeiten gelaufen zu sein, um die Messreihen miteinander vergleichen zu können.
Es gibt weitere Faktoren, warum für mich ein Endurance Test auf dem Laufband nur die zweitbeste Wahl ist. Temperatur und Kühlung zum Beispiel. Es fehlt nicht nur der Wind, der Innenraum eines Fitness-Studios ist an den meisten Tagen im Jahr sicher auch wärmer als die Luft draußen. Somit verbraucht der Körper einen Teil seiner Energie für die Kühlung statt fürs Laufen, was sich in einer höheren Herzfrequenz niederschlägt.
Draussen läuft man auch nach den Angaben seiner GPS-Pulsuhr. Daher sollte mir eine Leistungsdiagnostik auch Werte liefern, nach denen ich mich z.B. bei einem Rennen mit der Uhr richten kann. Bei meinen Vergleichen kam immer heraus, dass der Test auf dem Laufband eine um ca. 3-4 Schläge höhere Herzfrequenz ergibt. Im Zweifelsfall bin ich auf der Straße also permanent über der Schwelle statt knapp darunter.
Was die Pace angeht, mag meine GPS-Uhr auch nicht die exakt richtige Geschwindigkeit liefern. Aber das tut sie zumindest beim Test und im Rennen auf die gleiche Art und Weise, so daß ich mit den Werten aus dem Endurance Test zumindest arbeiten kann. Ob die angezeigten 6:30 min/km auf dem Laufband auch genau den 6:30 min/km auf meiner Uhr draussen entsprechen, kann ich überhaupt nicht sagen. Es besteht also wieder die Gefahr, schneller als gewünscht unterwegs zu sein.
Strasse / Laufbahn
Macht man die Leistungsdiagnostik mit dem BSXinsight auf der Strasse oder (noch besser) der Laufbahn, ist man für die Einhaltung des vorgegebenen Tempos natürlich selbst verantwortlich. Es gilt über drei Minuten eine bestimmte Geschwindigkeit zu halten und bei einer neuen Stufe schnell das neue Tempo zu übernehmen. Ich finde das beides durchaus machbar und habe auch schon Bestätigungen von Dritten, dass das eigentlich ganz gut klappt.
Zur Hintergrundinformation: das Gerät selber bzw. die Auswertung weiß überhaupt nichts von der gelaufenen Geschwindigkeit. Sie wird nicht erfasst und somit auch nicht in das Ergebnis einbezogen. Messparameter sind einzig die Herzfrequenz und die Sauerstoffsättigung des Blutes. Diese sollten über die Stufen hinweg linear ansteigen, bis sie es irgendwann nicht mehr tun. Der Punkt dieser Änderung im Anstieg ist zentral für eine saubere Auswertung. Sollte man also bei der Pace stark schwanken, wird auch die Herzfrequenz Sprünge machen und somit die Auswertung erschweren. Es ist allerdings auch so, dass der Test abbricht, sollte der Anstieg der Messparameter sich nicht innerhalb der erwarteten Bahnen entwickeln.
Kann man die Geschwindigkeit gut halten, ist der Endurance Test auf der Bahn meiner Meinung nach ideal, um realistische Werte zu erhalten. Man erhält eine Schwellen-Pace, die man mit seiner GPS-Uhr ermittelt hat und somit auch bei weiteren Läufen bzw. Rennen mit dieser zu verwenden ist. Bei der Herzfrequenz kommt natürlich noch das Wetter als Faktor hinzu. Die Schwellen-Herzfrequenz wird an einem heißen Sommertag sicher höher ausfallen, als bei kühlen Temperaturen. Die vom Hersteller gewünschten gleichbleibenden Laborbedingungen sind also nicht unbedingt gegeben.
Man darf aber auch nicht vergessen: mit dem BSXinsight kann man den Leistungstest jederzeit machen. Also auch z.B. immer zwei Wochen vor jedem wichtigen Wettkampf und somit wahrscheinlich auch ungefähr unter den Wetterbedingungen des Events. Zumindest sollte der „Messfehler“ durch das Wetter so zu vernachlässigen sein.
Verwendbarkeit der Testergebnisse
Direkt nach dem Abschluss des Tests werden die Messdaten zur Auswertung an den BSX-Server geschickt. Das bedeutet also: eine Internetverbindung des Handys ist zu diesem Zeitpunkt zwingend notwendig! Ob diese langsam oder schnell ist, spielt erstmal keine so große Rolle. Hat bei mir beides gut funktioniert. Im Normalfall hat man eine Minute nach Beenden des Tests seine Ergebnisse bereits auf dem Schirm.
Die wesentliche Aussage des Tests ist die anaerobe Schwelle. Also die maximale Belastung – ausgedrückt in Pace und Herzfrequenz – die man etwa eine Stunde lang aufrecht erhalten kann. Von dieser Schwelle werden die Trainingszonen in den jeweiligen Metriken errechnet. Die Umrechnungsfaktoren kann man auf dem Portal des Herstellers an seine eigenen Vorlieben anpassen.
Für mich waren die Ergebnisse nicht immer auf den ersten Blick nachvollziehbar. Häufig änderte sich die Pace nur minimal, während die Herzfrequenz an der Schwelle sank. Grundsätzlich ist eine niedrigere Herzfrequenz bei gleichem Tempo ja ein gutes Zeichen. Nicht aber bei der anaeroben Schwelle. Grund für solche Merkwürdigkeiten im Vergleich mit anderen Testergebnissen waren eigentlich immer nicht vergleichbare Randbedingungen. Unzureichende Erholung zum Beispiel oder ein zu früher Abbruch des Tests.
Ziel ist es ja mindestens sieben der 12 Stufen zu durchlaufen. Bei den ersten Tests kam ich immer nur bis Stufe acht oder neun. Bei den letzten Tests habe ich erst auf der letzten Stufe abgebrochen – und bekam trotzdem vom System die Rückmeldung, dass das Ergebnis sich nicht ermitteln lässt, weil ich mich nicht ausbelastet habe. Ideal scheint es zu sein, die Parameter des Endurance Tests so zu wählen, dass man seine Schwelle bei Stufe acht oder neun trifft.
Dann halte ich die Ergebnisse aber für sehr belastbar und als Grundlage für die Trainingssteuerung gut verwendbar. Für den ersten BSX-Test hatte ich ja die Vergleichbarkeit mit der Spiroergometrie einige Wochen vorher, die zu quasi identischen Aussagen kam. Ich konnte die jeweils ermittelte Schwelle jedenfalls mehrfach durch Wettkämpfe bestätigen.
[alert type=white ]Meine Meinung
Of course, the biggest challenge you’re going to face while using the BSX device is simply how to use the data. As I noted above, some aspects (such as tests and results) are fairly straight forward and easy for most people to train by. Whereas other aspects such as daily workouts will require more analysis and thought from the average person. It’s just not as straightforward as pace or heart rate. It’s in these areas that I think both BSX and display makers (like Garmin) can do more to make this data accessible and easy to understand.
[divider]Bewertung[/divider]The BSX Insight is another solid addition to the category of wearable technology, and it works as advertised. There are very few growing pains with the current model and with the ability to update the firmware, I look forward to taking advantage of upcoming features. This is not an entry level device, but if you have ever considered blood lactate testing and you have the ability to make the most of the results, this is a great tool for improved performance.