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Auf die Endorphin-Kollektion war ich wirklich gespannt. Auf der ISPO 2020 durfte ich die drei Schuhe ja schon mal in die Hand nehmen. Aber bis ich selbst darin laufen durfte, hat es gefühlt eine Ewigkeit gedauert.
Anzeige: Saucony hat mir den Endorphin Speed für diesen Test auf meine Anfrage hin zur Verfügung gestellt. Dies hatte keinen Einfluss auf den Inhalt meines Testberichts. Der Beitrag ist frei verfasst und gibt ausschließlich meine persönlichen Erfahrungen wieder.
Inhalt / Content
Saucony Endorphin Pro, Speed und Shift
Die Schuhe der Endorphin-Kollektion sind als Dreigespann zu sehen: gemeinsam decken sie vom ruhigen Grundlagenlauf bis zum Wettkampf das komplette Spektrum für den ambitionierten Läufer ab. Grundlage und gemeinsames Element ist die neue Speedroll-Technologie, die ein schnelleres Abrollen ermöglichen und dadurch mehr Vortrieb beim Laufen erzeugen soll.
Der Schuh für jeden Tag ist dabei der Endorphin Shift: maximal gedämpft mit dem neuen PWRRUN-Material, guter Halt und Sitz durch Formfit. Der Endorphin Speed ist mit seiner reaktiven Nylon-Platte und dem noch etwas besseren PWRRUN-PB-Dämpfungsmaterial für die schnellen Tage zuständig – egal ob Tempolauf oder sogar Wettkampf. Mit dem Endorphin Pro bekommt man auch das PWRRUN-PB als Dämpfung. Für den Kampf um jede Sekunde ist darin zusätzlich noch eine Carbonfaserplatte verbaut.
ProdukttestSaucony Endorphin Speed
Saucony Endorphin Speed
180 Euro
7 Wochen
Erster Eindruck
Beim Kinvara 11 musste ich mit Saucony noch wegen des Designs schimpfen. ;) Bei der Endorphin-Kollektion machen sie das alles wieder gut: die Gestaltung der Schuhe gefällt mir außerordentlich gut!
Im Profil sieht man deutlich die Stärke des Dämpfungspaketes. Man seht vorne auf 27.5 mm und hinten auf 35.5 mm des neuen ultraleichten PWRRUN-PB. Wer mitgerechnet hat: die Sprengung ist dabei mit 8 mm im üblichen Rahmen geblieben.
Von der Nylonplatte ist weder von der Seite noch von unten etwas zu sehen. Das Gummi der Laufsohle schützt vor allem den Vorfußbereich und scheint mir eine ganz vernünftige Stärke zu haben.
Das Mesh des Obermaterials wirkt sehr luftig und anpassungsfähig. Zusammen mit der Schnürung erwarte ich den Saucony-typischen guten Sitz am Fuß. Schließlich ist eine gute Verbindung zwischen Schuh und Fuß wichtig, um die Vorteile der reaktiven Nylonplatte auskosten zu können.
Im Fersenbereich hat es Saucony dann doch noch geschafft, ein merkwürdiges Design-Element zu platzieren. ;) Zum Glück fällt dieser „Fersenschmuck“ nicht weiter ins Auge. Der Ferse jedenfalls ist dort angenehm gepolstert und sicher untergebracht.
Die Waage zeigt für beide Schuhe in meiner Größe 542 Gramm an – exakt genau so viel wiegt der Kinvara 11! Oder besser: genau so wenig, denn das ist nach meiner Gewichtseinteilung fast noch Federgewicht. In jedem Fall ist das aber eine großartige Leistung, den Schuh so leicht zu machen – trotz massivem Dämpfungspaket und eingelegter Nylonplatte. Beide Daumen hoch, Saucony!
Erfahrungen beim Laufen
Beim Laufen entpuppt sich der Endorphin Speed direkt als ein echter Saucony: reinschlüpfen und wohl fühlen. :) Der Schuh sitzt gewohnt gut am Fuß. Da wackelt oder reibt nichts. Es fällt allerdings auch direkt auf, dass er sich nicht Saucony-typisch läuft. Durch die Dicke der Dämpfung ist man natürlich nicht so nah am Boden und auch die veränderte Geometrie beim Abrollen war für mich deutlich zu spüren.
Es hat ein paar Läufe gebraucht bis ich verstanden habe, wie der Schuh funktioniert. Mir fehlte zuerst auch ein Gespür für die Federung der Nylonplatte. Geholfen haben dabei die leichten Steigungen auf meiner Hausstrecke, bei denen ich plötzlich Schritt für Schritt hoch geschleudert wurde. Klar, die Platte muss erst gespannt werden, damit sie ihre Federwirkung entfalten kann. Und das ist bei meinem normalen Grundlagen-Shuffle scheinbar nicht gegeben. ;)
Andererseits war schnell klar, dass man mit dem Endorphin Speed sehr einfach in ein total leichtes Laufgefühl kommen kann. Achtet man nur ein wenig darauf, weit genug vorne auf dem Fuß zu laufen, läuft es sich bald von ganz alleine. Damit meine ich gar keine große Veränderung. Man muss dem Schuh einfach nur die Möglichkeit geben, seine besondere „Magie“ zu entwickeln. ;)
Dass der Schuh aber nicht nur ein müheloses Dahingleiten ermöglicht, haben mir so einige Schwellenläufe im Training und nicht zuletzt auch der 5-km-Wettkampf der Soar X Tour gezeigt.
An meiner neuen 5-km-Bestzeit hat der Endorphin Speed ganz sicher einen gehörigen Anteil. Dabei war es gar nicht der Vortrieb, der da einen Unterschied gemacht hat, sondern eher diese Leichtfüßigkeit, die der Schuh beim schnellen Laufen vermittelt.
Ich hatte jederzeit das Gefühl, einen sicheren und dynamischen Schritt zu haben, ohne mich dafür besonders anstrengen zu müssen. Und im Zweifelsfall konnte ich mich darauf verlassen, dass die PWRRRUN-PB-Dämpfung mich in den nächsten Schritt katapultiert. ;)
Spaßfaktoren / Eignung
Nicht jeder Schuh eignet sich für jede Art von Training oder Wettkampf. Das ist (neben dem Schuh an sich) abhängig von Lauferfahrung, Leistungsstand, Gewicht und persönlichen Vorlieben. Meinen Spaß mit dem Schuh würde ich für folgende Kategorien so einschätzen:
Meine Meinung
Im Gegenatz zu anderen Vertretern dieser neuen Schuhgattung, traue ich dem Endorphin Speed eine hohe Laufleistung zu, was den zugegebenermaßen hohen Preis zumindest teilweise rechtfertigt.
Mehr Informationen zu den Partnerprogrammen erhälst Du hier.