Laufen im Frühling
Laufen im Frühling

Pollenallergie und Sport: wie ich damit umgehe

Allergien gegen Pollen oder Gräser scheinen weit verbreitet zu sein. Bei mir sind es die Birkenpollen, die mir im Frühling den Aufenthalt im Freien erschweren. Aber davon lasse ich mich natürlich nicht abhalten. ;)

Meine Symptome

Bei mir wurde erst relativ spät festgestellt, dass ich allergisch gegen Birkenpollen bin. Denn echte Symptome einer Allergie hatte ich nicht. Dafür regelmäßig im Frühling eine Nasennebenhöhlenentzündung. Oder zwei. Oder drei. Irgendwann stellte sich über den zeitlichen Zusammenhang heraus, dass die Entzündung wohl durch die Reaktion auf die Pollen ausgelöst wird.

Seit ein paar Jahren stellt sich leider aber auch ein starkes Niesen im Freien ein. Und in ganz schlechten Jahren brennen meine Augen, wenn ich zu lange draussen war.

Prävention

Als Allergiker sollte man möglichst den Kontakt mit dem Allergen vermeiden. Das ist natürlich sein super Tipp… ;) Denn das Draussen-Sein lässt sich nicht vermeiden. Ich versuche es zur Birkenblütezeit zumindest auf ein Minimum zu reduzieren – ohne da besonders extrem vorzugehen. Von einem Spaziergang mit den Kindern, der notwendigen Arbeit im Garten oder dem Gang in die Stadt lasse ich mich nicht abhalten. Aber ich vermeide ansonsten bei jeder Gelegenheit den Aufenthalt im Freien oder reduziere ihn zumindest auf ein Minimum.

Vor dem Schlafengehen wasche ich mir die Haare kurz mit Wasser durch, um die am Tag eingefangenen Pollen nicht auf dem Kopfkissen zu verteilen. War ich viel draussen, mache ich ausserdem eine Nasendusche, um die Pollen nach Möglichkeit von den Schleimhäuten zu spülen. Wenn wir daran denken, ziehen wir auch die Tageskleidung nicht im Schlafzimmer aus, um auch so keine Pollen ans Bett zu tragen. Gelüftet wird nur früh morgens, wenn die Pollenbelastung der Luft am geringsten ist. Und natürlich nur so kurz wie notwendig.

Daneben achte ich bei hohen Trainingsbelastungen und kritischen Allergiephasen darauf, ausreichend Eiweiß und Vitamine zu mir zu nehmen. Im Zweifelsfall greife ich auch zu Vitamintabletten und Eiweißpulver, um kurzfristig eine hohe Versorgung zu haben. So habe ich mich im Herbst auch um viele Erkältungsphasen herum gedrückt. ;)

Hilfsmittel

Da sich der Kontakt mit den Birkenpollen nur reduzieren, aber nicht vermeiden lässt, nehme ich frühzeitig Antihistaminika ein. Früher waren das Tabletten mit Cetirizin, mittlerweile ist es der Wirkstoff Loratadin. Damit komme ich gut zurecht und habe die typischen Heuschnupfen-Symptome im Griff. Es ist häufig nicht mal schlimm, wenn ich die Tablette an einem Tag vergesse. Aber häufiger macht sich morgens bereits ein leichtes Brennen der Augen bemerkbar, das durch das Medikament nach kurzer Zeit verschwindet.

Schleicht sich trotz aller Vorsorge eine Nasennebenhöhlenentzündung an, ist eine Nasendusche*meine wirksamste Waffe dagegen. Mehrmals täglich (und an schlimmen Tagen auch mehrmals nachts…) kommt sie zum Einsatz und spült die Nase mit einer Salzlösung frei. Damit lässt sich die Entzündung zwar nicht vollständig verhindern, aber zumindest sehr stark reduzieren. Nach zwei oder drei Tagen bleibt oft nur noch etwas Naselaufen zurück.

Und der Sport?

Von der Allergie lasse ich mich nicht vom Laufen abhalten. An sonnigen Tagen versuche ich den hohen Pollenbelastungen abends auszuweichen. Aber wenn das nicht geht, laufe ich trotzdem. Eventuell verschiebe ich auch mal einen Lauftag, um entweder bei Regen oder nach dem Regen laufen zu können. Ansonsten spare ich eher tagsüber mit der Zeit im Freien, um abends ganz normal trainieren zu können.

Hat mich die Nasennebenhöhlenentzündung erwischt, wäge ich ab. Solange ich mich gut fühle und auch der Vitalmonitor keine Auffälligkeiten anzeigt, laufe ich – im Grundlagenbereich zumindest. Wenn ich nicht gerade in der konkreten Vorbereitung auf ein Event stecke, lasse ich durchaus auch mal ein Training ausfallen, um mindestens drei Tage am Stück „Ruhe“ zu haben. Aber solange es nichts ist, gegen das der ganze Körper kämpft, habe ich mit dem (gemäßigten) Training gute Erfahrungen gemacht.

Wie haltet ihr das so?

  1. Akupunktur hilft bei mir (und einigen Freunden) großartig gegen Birken- und Gräserpollenallergie! Idealerweise schon vor „Start“ des Pollenflugs damit beginnen. Dieses Jahr könnte ich eigentlich sogar ganz ohne Medikamente auskommen, nehme sie aber „präventiv“ an Tagen, die ich hauptsächlich draussen verbringe. Zum Vergleich: Vor 2 Jahren, dem letzten Jahr ohne Akupunktur, habe ich neben Antihistaminika auch Augentropfen, Nasenspray und tageweise auch was für die Lunge gebraucht…

    Für Gräserpollen gibt es übrigens auch eine Desensibilisierung mit Tabletten statt Spritzen (Produktname zumindest in Österreich ist „Grazax“) – die auch sehr gut wirkt. Zum Teil bekommt man die aber nur auf Nachfrage. Manche Lungenärzte verschreiben sie bei multiplen Allergien nicht – obwohl sie auch da eine gute Wirkung zeigen (Gräser reagiere ich nun kaum noch und auch Birke ist danach schwächer geworden).

    1. Hi Beate, für eine Desensibilisierung war ich schon zwei Mal beim Arzt, aber irgendwie ist es dann nie zur Umsetzung gekommen. Eigentlich muss ich das unbedingt angehen. Wenn dadurch alle Symptome verschwinden, kann ich zur Not auch mit Spritzen leben. Aber guter Hinweis, dass man für Tabletten vielleicht nachhaken sollte. :)

  2. Hallo Thomas, ich bin Allergiker seit ich ca. 14 Jahre alt bin. Dank Allergie gegen früh blühende Gräser, Getreide und Birke hatte ich immer mehrere Monate lang Spaß mit Niesen und feuerroten Augen. Einige Wochen halfen dann immer die üblichen Ceterizin oder Lorano Tabletten. Danach half dann nichts mehr und Nachts bekam ich oft schlecht Luft oder Hustenattacken. Seit einigen Jahren nutze ich wenn es zu schlimm wird ca. 3 Wochen lang niedrig dosiertes Cortison. Bisher hatte ich dadurch noch nie Nebenwirkungen eher im Gegenteil, da Cortison die Leistung steigert. Die Symptome sind sofort weg und kommen auch das restliche Jahr nicht mehr wieder. Ob das eine Dauerlösung ist kann ich nicht sagen aber es funktioniert. VG Patrick vom Laufblog http://patricksalm.de

    1. Hi Patrick, hast Du denn mal eine Hyposensibilisierung probiert? Mit dem Gedanken spiele ich ja immer noch. Andererseits: solange ich mit den Tabletten zurecht komme und sie nur für ein paar Wochen brauche, muss das auch nicht unbedingt sein, denke ich.

      1. ich hatte es schon öfter mal vor aber Hyposensibilisierung macht man ja im Winter und wenn die Pollensaison vorbei ist dann hab ich es auch schon wieder vergessen und denke nicht an nächstes Jahr :-) .

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Ich bin der Harlerunner

Hier schreibt Thomas Pier über das Laufen und (deutlich mehr als nur die notwendige) Ausrüstung. Ich laufe weder besonders schnell noch weit. Aber ich teile gerne meine Erfahrungen, die ich als ambitionierter Freizeitläufer, neugieriger Early-Adopter und als mein eigener Trainer sammele.

Ich freue mich über jede digitale Kontaktaufnahme - noch mehr allerdings über jeden gemeinsam gelaufenen Kilometer.

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