Soar Winter Anorak

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Der Winter Anorak ist mal wieder eine spannende Ergänzung der Soar-Kollektion. Seine Besonderheit: das einzigartige STORM-Material und die Mützenkonstruktion.

Anzeige: Der Hersteller hat mir das Produkt für diesen Test auf meine Anfrage hin zur Verfügung gestellt. Dies hatte keinen Einfluss auf den Inhalt meines Testberichts. Der Beitrag ist frei verfasst und gibt ausschließlich meine persönlichen Erfahrungen wieder.


Soar Winter Anorak

Preis

325 Euro

Aktiv getestet

8 Wochen



Erster Eindruck

Dieser Typ Jacke ist bei Soar komplett neu. Allerdings kombiniert der Winter Anorak geschickt vorhandene Elemente aus anderen Kleidungsstücken. Für seine Eignung als Winter- und Regenjacke ist vor allem das Material wesentlich: Soar nennt es „Storm“ und es ist der gleiche Stoff, aus dem schon die All Weather Jacket gemacht ist.

Seine Besonderheit: der Schutz gegen Regen und die gleichzeitig sehr, sehr gute Atmungsaktivität basiert nicht auf dem Einsatz einer Membran. Schon das Garn wird wasserabweisend behandelt, dann verwebt, geschrumpft und der so entstandene Stoff nochmal gegen Wasser geschützt.

Das führt zu einem hervorragenden Wetterschutz ohne den Plastiktüten-Effekt sonstiger Regenjacken. Im Gegensatz zur All Weather Jacket verfügt der Winter Anorak nicht über einen durchgehenden Reißverschluß, sondern wird über den Kopf an- und ausgezogen. So minimiert die Konstruktion eine mögliche Schwachstelle für das Eindringen von Wind und Regen.

Das zweite Upgrade gegenüber der All Weather Jacket ist die Mütze. Bisher habe ich darauf bei allen Jacken keinen besonderen Wert gelegt, denn ehrlich gesagt ist sie meist mehr im Weg als hilfreich. Es sei denn, sie ist so gut konstruiert wie diese hier. 😉

Die Mütze des Soar Winter Anorak legt sich perfekt um den Kopf und macht jede Bewegung problemlos mit, ohne zu verrutschen. Über den kurzen Reißverschluss am Hals kann sie zusätzlich noch enger oder weiter gestellt werden. In jedem Fall schützt sie so nicht nur hervorragend gegen Regen, sondern verhindert auch ein Auskühlen über den Kopf.

Wird die Mütze nicht benutzt, stört sie im Nacken überhaupt nicht. Mit geschlossenen Reißverschluss fühlt es sich dann fast so an wie ein Schlauchtuch.

Der Winter Anorak verfügt auch über den gleichen Kordelzug wie die neueste Version des Windbreakers. Die Bänder sind von aussen erreichbar und jederzeit einfach verstellbar. Im Rücken bleibt ein schmaler Lappen unterhalb des Tunnels, was zu einem sehr guten Sitz des Anoraks führt: der Po bleibt jederzeit gut bedeckt.

Zum Standard gehören bei Soar natürlich auch Daumenlöcher an den Ärmeln und die von mir bereits oft gelobte Rückentasche. Neben der Napoleon-Tasche auf der Brust gibt es damit eine zweite Transportmöglichkeit. Die vordere Tasche eignet sich ideal für das Mitführen eines Handys, während ich in die hintere Tasche eher Handschuhe und Verpflegung packen würde.

Erfahrungen beim Laufen

Bei einem Kleidungsstück in dieser Preisklasse habe ich auf ein möglichst breites Einsatzspektrum gehofft. Das ist allein durch das geniale Material schon gegeben: bei milden Temperaturen läßt es sich sehr angenehm direkt auf der Haut tragen und dann später im Jahr nach und nach mit dickeren Schickten ausstatten.

Im Gegensatz zur All Weather Jacket fehlt allerdings der durchgängige Reißverschluss zur manuellen Klimaregulation. In der Praxis musste ich feststellen, dass das völlig unnötig zu sein scheint. 😉 Selbst bei Läufen, auf denen ich die Wärmeleistung des Anoraks unterschätzt habe, fehlte mir der Reißverschluss nicht ein Mal.

Am meisten überrascht hat mich der Komfort beim Laufen. Ich bin mir nicht ganz sicher, was beim Sitz so viel anders ist als bei der All Weather Jacket, aber irgendwie fühlt sich der Anorak noch bequemer an. Dazu trägt sicher auch die Dehnfähigkeit des Materials bei.

Auch das Laufen mit Kapuze funktionierte für mich überraschend gut. Wären die Ohren nicht bedeckt, könnte ich fast vergessen, dass ich eine trage. Mir kam es fast so vor, als hätte Tim Soar meinen Kopf als Vorlage für die Form der Mütze genommen, so gut passt der Gesichtsabschluss. So habe ich die Kapuze nicht nur bei Regenschauern benutzt, sondern gerne auch gegen die Kälte. In beiden Szenarien funktioniert der Soar Winter Anorak für mich perfekt.

Meine Meinung

Soar Winter Anorak
Der Winter kann kommen
Mit dem Soar Winter Anorak hat die All Weather Jacket eine interessante Konkurrenz bekommen. Das Storm-Material funktioniert wie erwartet hervorragend und qualifiziert den Anorak für den Einsatz bei Regen und Kälte. Das Highlight ist nebem dem perfekten Sitz aber die einzigartige Kaputze.
Qualität
Funktion
Begeisterung
Preis / Leistung
4.8
Bewertung
  1. Hallo Thomas!
    Danke für den tollen Bericht. Wie hältst Du es denn mit der Reinigung des Anoraks. Nimmst Du ihn immer nach jedem Lauf mit unter die Dusche und wäschst ihn dort aus? Leidet die Wasserdichtigkeit unter häufigem Waschen mit Wasser, kannst Du dazu was sagen?
    Wie ist der Anorak denn im Vergleich zu den anderen Wasserabweisenden Produkten, z.B. Nano-, Ultra- und All-Weather-Jacket einzuordnen?
    Danke schonmal und Grüße!

    1. Hi Sebastian, ich habe ihn gerade noch getragen und unter der Dusche kurz ausgewaschen – wie ich es mit den anderen Oberteilen auch mache. Die All-Weather-Jacke (alte Version) habe ich ja schon echt lange und die ist immer noch so wasserabweisend wie am ersten Tag.

      Anorak, Ultra- und All-Weather-Jacket tun sich da im Vergleich nicht viel. Wobei ich der Ultra von den dreien den geringsten Regenschutz attestieren würde. Der Anorak hält sicher eine halbe Stunde oder länger im strömenden Regen durch, aber irgendwann ist die Grenze des Materials erreicht. Wenn ich fest mit länge anhaltenem Regen rechne, nehme ich daher direkt die Nano Rain Jacket (der Bericht über das aktuelle Modell folgt in kürze). Da kommt nach meiner bisherigen Erfahrung wirklich garnichts durch. Und auch die ziehen ich nach dem Lauf beim Duschen durchs Wasser.

  2. Hi Thomas,
    danke für die Rückmeldung!

    Das ist echt interessant! Dank Deiner ganzen Berichten bin ich schon seit geraumer Zeit Soar Fan, obwohl ich noch kein einziges Teil habe :D Das Problem ist, dass ich schon so gut mit Laufklamotten ausgestattet bin und mir dann bei diesen Preis nicht noch was anschaffen will. Ich habe aber ständig einen inneren Kampf mit mir zu führen, momentan wieder :P

    Ist es legitim danach zu Fragen für welches Teil, die Nano oder den Anorak, Du Dich im Zweifelsfalle entscheiden würdest? Oder sind die beiden zu unterschiedlich?

    Danke & Grüße

    1. Hmm… schwere Frage. Der Anorak ist derzeit andauernd in Benutzung, weil er so vielseitig funktioniert. Wenn es richtig regnet gibt es für mich aber auch keine wirklich gute Alternative zur Nano. Obwohl: wenn es so regnet, dass ich die Nano bräuchte, würde ich oft gar nicht erst Laufen gehen. ;)

      1. Na die Aussage hilft schonmal :)
        Ahja, noch was. Ich laufe sehr oft mit Rucksack, weil ich den Weg von der Arbeit zwei bis dreimal pro Woche mit einer Trainingseinheit verbinde. Wenn ich es aber noch richtig im Kopf habe wird in einem der Videos von Tim erklärt, dass sich durch den Rucksack die wasserabweisende Eigenschaft abnützt. Oder anders herum: die Nano wurde extra dafür entwickelt. Wie ist hier Deine Einschätzung?
        Wie ist denn die Wärmeleistung der Nano, deutlich geringer als die des Anoraks?
        Sorry für die viele Fragerei, aber ich bin jetzt wirklich drauf und dran mir eines der beiden Teile zu Kaufen :)

        1. Die Nano wurde extra für die Nutzung mit Rucksack entwickelt? Wäre mir neu… Kann gut sein, dass sie das mitmacht, aber ideal ist das sicher nicht. Aktuell ist wahrscheinlich nur das Wooltech Trail Top extra darauf ausgelegt. Da ich selbst äußerst selten mit Weste laufe, kann ich das auch nicht gut einschätzen.

          Bei der Wärmeleistung ist der Anorak sicher leicht vorne. Andererseits steuert man das ja auch eher über die Schichten darunter.

          1. Ja, stimmt, die Wärme lässt sich über das Zwiebelprinzip gut regulieren :)

            Zwecks Rucksacknutzung: Im Video (https://youtu.be/3N3ajB_LX54) ab ca. 3:00 sagt Tim kurz was zur Haltbarkeit. Das gilt aber wohl eher ggü. klassischen Membranjacken und ich habe das in den falschen Kontext gebracht.. ;)

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Ich bin der Harlerunner

Hier schreibt Thomas Pier über das Laufen und (deutlich mehr als nur die notwendige) Ausrüstung. Ich laufe weder besonders schnell noch weit. Aber ich teile gerne meine Erfahrungen, die ich als ambitionierter Freizeitläufer, neugieriger Early-Adopter und als mein eigener Trainer sammele.

Ich freue mich über jede digitale Kontaktaufnahme - noch mehr allerdings über jeden gemeinsam gelaufenen Kilometer.

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Thomas (der Harlerunner)