Salomon verspricht Race-Technologie für alle. Der Karbonschuh ist für mich bisher DIE Überraschung des Jahres.
Anzeige: Der Hersteller hat mir das Produkt für diesen Test auf meine Anfrage hin zur Verfügung gestellt. Dies hatte keinen Einfluss auf den Inhalt meines Testberichts. Der Beitrag ist frei verfasst und gibt ausschließlich meine persönlichen Erfahrungen wieder.
Inhalt / Content
Salomon S/LAB Spectur
Erster Eindruck
Um direkt Verwechselungen auszuschließen: wir sprechen hier vom neuen Salomon S/LAB Spectur aus der Premium-Linie des französichen Herstellers – nicht vom auch bereits hier getesteten Salomon Spectur.
Der Unterschied könnte größer kaum sein, denn beim S/LAB Spectur handelt es sich um einen ausgewachsenen Wettkampfschuh: zwischen den zwei Schaumstofflagen der Dämpfung versteckt sich eine Karbonplatte.
Von unten zeigt sich nicht nur die Karbonplatte, sondern auch die auffällig gestaltete, breite Fersenplattform. Das ist nicht nur ein Design-Element, sondern laut Salomon das Ergebnis einer umfangreichen Entwicklungsarbeit, um die Vorteile der Superschuhe von Eliteläufern auch allen Freizeitläufern zugänglich zu machen.
Die Biomechnik des Schuhs ist eben nicht auf Läufer ausgelegt, die den Marathon in unter drei Stunden laufen, sondern auf Freizeitläufer, die auch ihre ganz persönlichen Ziele haben – aber nicht unbedingt das Gewinnen eines Wettkampfs. 😉
Der Unterschied liegt wohl in der speziell entwickelten Karbonplatte, der doppelten Schaumstoffdämpfung aus hochwertigem PEBA und der verbesserten Zwischensohlengeometrie zur Verbesserung der Stabilität. So wie diese Eigenschaften zusammenwirken, sollen sie genau das richtige Gleichgewicht zwischen Vortrieb und Stabilität schaffen.
Der Wettkampfanspruch zeigt sich auch im Gewicht: mit 598 Gramm für beide Schuhe in meiner Größe liegt der Salomon S/LAB Spectur im Leichtgewicht und damit in einer sehr passenden Gewichtsklasse.
Erfahrungen beim Laufen
Ich will nicht lange drumherum reden: der Schuh hat mich vom ersten Lauf an umgehauen. Er fühlt sich eigentlich nicht wie ein Wettkampfschuh an, mit dem man im Training nicht so viele Kilometer machen sollte. Denn neben der guten Dämpfung ist eben auch spürbar mehr Stabilität da.
Er fühlt sich schon bei Grundlagenläufen wirklich gut an und braucht nicht viel Tempo, um so richtig „zu zünden“. In der Halbmarathon-Vorbereitung hatte ich das Gefühl, dass er bei mir in der angestrebten Wettkampfgeschwindigkeit (um die 5:00 min/km) den optimalen Flow entwickelt.
Beim 10km-Wettkampf in Nottuln hat er mich dann sogar völlig unerwartet zu einer neuen persönlichen Streckenbestzeit katapultiert. Im Gegensatz zu den Elite-Superschuhen habe ich den Eindruck, dass der Salomon S/LAB Spectur die Federkraft der Karbonplatte bereits bei einem halbwegs sauberen Mittelfußaufsatz voll ausspielen kann – wo die Konkurrenz einen deutlichen Abdruck über den Vorderfuß benötigt. Und selbst bei einem deutlicheren Fersenaufsatz, rollt der S/LAB Spectur ziemlich gut. Das macht den Schuh in meinen Augen ziemlich einzigartig.
Spaßfaktoren / Eignung
Nicht jeder Schuh eignet sich für jede Art von Training oder Wettkampf. Das ist (neben dem Schuh an sich) abhängig von Lauferfahrung, Leistungsstand, Gewicht und persönlichen Vorlieben. Meinen Spaß mit dem Schuh würde ich für folgende Kategorien so einschätzen:
Meine Meinung
Kleine Einschränkung: wie bei allen Salomon-Schuhen ist auch der S/LAB Spectur eher etwas für "normale" oder schmale Füße.