Suunto Vertical

Zuletzt aktualisiert:

Dieser Beitrag ist auch verfügbar auf: English

Suunto stellt mit der Vertical sein neues Top-Modell vor. Auch wenn Name und Werbung die Uhr eher in den Bergen sehen, ist sie für mich eine der besten Laufuhren.

Anzeige: Der Hersteller hat mir das Produkt für diesen Test auf meine Anfrage hin zur Verfügung gestellt. Dies hatte keinen Einfluss auf den Inhalt meines Testberichts. Der Beitrag ist frei verfasst und gibt ausschließlich meine persönlichen Erfahrungen wieder.


Erster Eindruck

Die Suunto Vertical gibt es in zwei Ausführungen: in Edelstahl für 599 Euro oder als „Titanium Solar“ für 799 Euro. Wie der Name schon sagt, unterscheidet sich das teurere Modell nicht nur durch das Gehäusematerial, sondern hat zusätzlich noch eine Solar-Funktion.

Äußerlich unterscheiden sich die beiden Modell nur geringfügig in der Metallfarbe. Es gibt allerdings jeweils vier verschiedene Armbandfarben zur Auswahl. Suunto hat mir das Modell „Titanium Solar Canyon“ zum Testen zur Verfügung gestellt.

Der Lieferumfang ist überschaubar und gleichzeitig vollständig: neben der Uhr am Armband wird das Ladekabel mit dem magnetischen Teller mitgeschickt.

Das Solar-Modul versteckt sich als schwarzer Rand rund um das Display. Der ist auch bei der Edelstahl-Ausführung vorhanden, da beide Modell natürlich ein ansonsten identisches Display haben (1.4″ mit 280×280 Pixel).

Der optische Sensor wie auch die Ladekontakte scheinen mir genau so wie bei der Suunto 9 Peak Pro zu sein – jetzt durch das neue Gehäuse aber mit einer größeren Auflagefläche.

Bei der Design-Sprache ist sich Suunto treu geblieben und hat wieder ein funktionales Instrument geschaffen. Die Uhr wirkt absolut robust und hochwertig. Die drei Tasten haben einen ziemlich perfekten Druckpunkt und Feedback. Zusätzlich ist die Suunto Vertical auch über das Touch-Display zu bedienen.

Beim Armband gibt es keine Überraschungen: es entspricht exakt dem der Suunto 9 Peak Pro. Man kann die Bänder also zwischen den Uhren tauschen, was Dank Schnellwechselarmbändern auch sehr einfach und zügig geht.

Was ist neu?

Auf den ersten Blick überrascht die Suunto Vertical vor allem durch ihre Größe: der Gehäusedurchmesser ist um 6 Millimeter gewachsen, was vor allem dem Display zugute kommt. Statt 1.2″ ist es nun 1.4″ groß und verfügt auch noch über eine bessere Auflösung (280 statt 240 Pixel). Für mich war das einer der größten Kritikpunkte an der Suunto 9 Peak Pro, der mit dem neuen Modell nun ausgeräumt wurde.

Daneben hat die Uhr auch ein Dual-Frequency Multiband GPS bekommen und eine Navigation per Offline-Kartenmaterial – was wiederum verbunden ist mit einer Erhöhung des internen Speichers auf 32 GB.

Das Titanium-Modell hat (wie oben schon erwähnt) ein Solar-Modul erhalten, über das die Batterielaufzeit verlängert werden soll. Gleichzeitig wurde aber auch grundsätzlich die Laufzeit deutlich verlängert.

Pluspunkte

Display

Suunto muss mehr gemacht haben, als nur die Größe des Displays anzupassen. Ich finde es insgesamt deutlich besser – auch was Kontrast und Helligkeit angeht.

Durch die bessere Lesbarkeit stört es mich auch nicht mehr so, dass ich beim Layout der Datenseiten immer mindestens drei Werte angezeigt bekomme.

Akku / Solar

Schon die Akkulaufzeit der Suunto 9 Peak Pro war phänomenal. Bei der Suunto Vertical kann man selbst bei der Edelstahl-Variante (ohne Solar) ungefähr 50% mehr an Leistung dazu rechnen. Bei der Titanium Solar verdoppelt sich die Laufzeit sogar! Im besten GPS-Modus kommt sie auf satte 60 Stunden Aufzeichnung.

Bei meiner Test-Uhr hatte ich nach 4 Wochen im normalen Trainingsbetrieb (mit zusätzlichem Rumspielen und Testen) immer noch 61% Akku! In der Zeit war die Uhr auch viel an der Sonne, aber so eine Ausdauer hätte ich nicht erwartet.

Design

Das mag bei einer Laufuhr kein wirklich wichtiges Argument zu sein. Aber mir gefällt die Gestaltung der Uhr sehr. Das ist einfach ein robustes, funktionales Instrument – und sieht halt genau so aus.

Neutral

Optischer Herzfrequenzsensor

Ich hatte gehofft, dass die größere Auflagerfläche der Uhr dazu führt, die optische Messung der Herzfrequenz zu verbessern. Leider habe ich auch bei der Vertical das Problem, sie wirklich eng tragen zu müssen, um keine Fehlmessungen bei der Herzfrequenz zu haben.

Abhilfe schafft hier ein anderes Armband: mit einem weichen, flexiblen Nylonband hatte ich keinerlei Probleme und sehr verläßliche Messungen.

Strukturiere Trainingseinheiten

Hier hat sich im Vergleich zu Suunto 9 Peak Pro leider nichts getan… Ich vermisse immer noch die Möglichkeit, die Anzeige bei strukturierten Trainingseinheiten anpassen zu können. Mir ist auch die Anzeigedauer am Beginn eines neuen Abschnittes zu lang. Insgesamt läßt sich die Uhr aber für solche Trainingsvorgaben gut nutzen.

Navigation

Das komplette Kartenmaterial für Europa auf der Uhr zu haben, ist schon ein richtig cooles Feature. Zumal mir die Kartendarstellung sehr gut gefällt und man diese auch noch zwischen drei Modi umstellen kann.

Mir fehlt eigentlich nur das Routing, um zum Beispiel unterwegs die beste Route zurück zum Start berechnet zu bekommen. Aber Coros ist hier auch nicht weiter und Garmin hat diese Funktionalität auch nicht an einem Tag entwickelt.

WLAN

Mit der Suunto Vertical kann man das Kartenmaterial per WLAN herunterladen. Mehr geht leider nicht. Ich würde mir wünschen, dass die Uhr sich darüber auch mit den Suunto-Servern synchonisiert. Aber das läuft weiterhin per Bluetooth über das Handy.

Potential

Ich sehe viel Potential bei den teilweise erstmalig umgesetzten Funktionen. Per Firmware-Update könnte durchaus ein echtes Routing möglich werden oder der Sync per WLAN. Die Hardware-Plattform der Suunto Vertical ist da jedenfalls vielversprechend.

Minuspunkte

Preis

Es ist eigentlich unfähr, alle anderen Hersteller immer an Garmin zu messen. Aber es liegt natürlich nahe, sich den Markt genau anzusehen, wenn man 600 oder gar 800 Euro für eine Laufuhr ausgeben will.

Denn für 800 Euro bekomme ich auch eine Garmin Fenix 7 Sapphire Solar, die eben schon kann, was ich bei der Suunto Vertical als Potential sehe. Coros liegt mit seiner Vertix 2 sogar noch 100 Euro günstiger, kommt aber auch nicht an den Funktionsumfang von Garmin heran.

Meine Meinung

Suunto Vertical
Technik, die begeistert
Die Suunto Vertical ist ganz klar die beste Uhr, die Suunto jemals gebaut hat. Für mich hat sich der Hersteller damit wieder als erstzunehmende Alternative etabliert.

Die Vertical ist eine sehr gut verarbeitete, zuverlässige Uhr mit enormer Batterielaufzeit und spannenden Features wie der Kartennavigation. Sie ist im Vergleich sicher etwas teurer. Allerdings sollte man sich bei einem Vergleich genau überlegen, auf welche Funktionen man im Trainingsalltag wirklich Wert legt.
Qualität
Funktion
Begeisterung
Preis / Leistung
4.3
Bewertung

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von Amazon Affiliate zu laden.

Inhalt laden

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von Amazon Affiliate zu laden.

Inhalt laden

Durch die Nutzung dieser Affiliate-Links erhälst Du den gewohnt guten Preis und Service der Shops und unterstützt gleichzeitig meine Arbeit an HarleRunner.

Mehr Informationen zu den Partnerprogrammen erhältst Du hier.

  1. Also wenn du nach 4 Wochen immer noch 61% Akku hast, dann ist das Trainingspensum ausbaufähig, würde ich mal sagen. ;)
    Bei mir hält die ca. 2 Wochen bei um die 9 Stunden Training pro Woche (incl. 24h HF Messung).

    1. Naja, bei mir waren es so 3-4 Stunden reines Lauftraining und ich habe die Uhr zwar viel, aber nicht 24/7 getragen. Genau genommen war sie glaube ich auch während eines Firmware-Updates kurz am Kabel. So oder so: die Uhr läuft einfach echt lang.

  2. Wie, der Akku hält nur 2-4 Wochen? ^^
    Und ich dachte, die Fenix 6 würde lange durchhalten … aber gut, dafür kann sie ja noch einiges anderes mehr ;-)

    1. Hi Sonja, der Stryd wird nativ unterstützt. Das heisst, dass die Suunto den Watt-Wert genau so verwenden kann, wie Pace oder Distanz. Allerdings werden nicht die erweiterten Metriken in der Uhr aufgezeichnet – man muss also zusätzlich den Offline-Sync über die Stryd-App machen.

      Die geplanten Trainingseinheiten aus Trainingpeaks waren immer problemlos auf die Uhr zu bekommen und ließen sich auch gut ausführen – mit den kleinen Einschränkungen, die ich im Artikel beschrieben habe.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Ich bin der Harlerunner

Hier schreibt Thomas Pier über das Laufen und (deutlich mehr als nur die notwendige) Ausrüstung. Ich laufe weder besonders schnell noch weit. Aber ich teile gerne meine Erfahrungen, die ich als ambitionierter Freizeitläufer, neugieriger Early-Adopter und als mein eigener Trainer sammele.

Ich freue mich über jede digitale Kontaktaufnahme - noch mehr allerdings über jeden gemeinsam gelaufenen Kilometer.

Strava Badge
Chat
1
Kann ich Dir helfen?
Scan the code
Hallo! :)

Wenn Du eine Frage hast, kannst Du mir hier gerne eine Nachricht per WhatsApp schicken.

Thomas (der Harlerunner)