Eine Laufuhr mit GPS und eingebautem, optischem Herzfrequenzsensor – das dürfte zur Zeit wohl das Nonplusultra sein. Jetzt müsste nur noch das Gesamtpaket stimmen…
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TomTom Runner Cardio
Anzeige: Die PR-Agentur von TomTom hat mir die Runner Cardio für diesen Test auf meine Anfrage hin zur Verfügung gestellt. Dies hatte keinen Einfluss auf den Inhalt meines Testberichts. Der Beitrag ist frei verfasst und gibt ausschließlich meine persönlichen Erfahrungen im Training wieder. Was sich für mich als nützlich erweist, ist hoffentlich auch für andere Freizeitläufer interessant.Erster Eindruck
Auf den ersten Blick macht die Uhr wirklich einen guten Eindruck. Das Armband ist mit ca. 36 mm ordentlich breit. Schließlich muss es die Runner Cardio so fest am Handgelenk halten können, dass der Herzfrequenz-Sensor kein Fremdlicht bekommt. Das funktioniert grundsätzlich ganz gut – wenn da nicht der GPS-Teil mit Knopf und USB-Dock wäre… Beim längeren Tragen macht er sich zumindest bei mir unangenehm bemerkbar.
Dafür ist die Sicherung des Armbandverschlußes besonders gut gelöst. Drei rote Stifte greifen nach dem Schließen in das gegenüber liegende Band und fixieren das lose Ende. Das ist mit einem Handgriff erledigt und wesentlich angenehmer, als das Band durch eine Schlaufe ziehen zu müssen.
Eine zweite Besonderheit: die Uhreneinheit läßt sich komplett vom Band trennen. So kann das Band nicht nur gut gereinigt, sondern auch nach Belieben gegen ein anderes getauscht werden. Die TomTom Runner Cardio gibt es schließlich in vielen schönen Farbkombinationen.
Das entnommene Modul läßt sich in den mitgelieferten USB-Adapter stecken und mit dem PC verbinden. Das funktioniert allerdings auch mit montiertem Band…
Zu guter Letzt noch einen Blick auf den Herzfrequenz-Sensor. TomTom verbaut einen Baustein des Herstellers MIO, der auch eigene Produkte mit dieser Technik im Angebot hat. Die Technik ist nicht mehr ganz neu und von daher mittlerweile problemlos zu verwenden. Mehrere Leuchtdioden erzeugen ein farbiges Licht. Ein lichtempfindlicher Sensor misst die durch den Blutfluss hervorgerufenen Schwankungen der gemessenen Lichtstärke. Schon hat man den Puls – vereinfacht gesagt.
Bedienung
TomTom verwendet für die komplette Bedienung der Uhr nur einen Knopf, der in alle vier Richtungen einen Druckpunkt aufweist. Nach rechts geht es immer tiefer durch die Menüs und deren Unterpunkte, nach links wieder zurück. Sind mehrere Optionen zur Auswahl, wählt man mit „oben“ und „unten“. Gibt es gerade keine solche Auswahl, führt „unten“ zu weiteren Einstellungen. Das erschließt sich eigentlich sehr intuitiv. Eine Bedienungsanleitung habe ich dafür nicht gebraucht.
Vor dem ersten Lauf habe ich also kurz „rechts“ gedrückt und durch ein weiteres Mal „rechts“ LAUFEN ausgewählt. Im nächsten Bildschirm wartet man auf GPS und Herzfrequenz, kann mit „unten“ aber auch weitere Optionen konfigurieren. Für mein Training könnte ich Ziele definieren (z.B. 10 km oder 1 Stunde laufen), ein Intervalltraining programmieren (dazu später mehr), Pulsober- und untergrenzen festlegen oder einen virtuellen Laufgegner einstellen.
Anschließend geht es mit „rechts“ los.
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Die TomTom Runner Cardio stellt während einer Einheit immer drei Werte auf dem Bildschirm da. Die beiden Datenfelder in der oberen Zeile müssen vorher definiert werden, das untere Feld kann mit „oben“ und „unten“ durchgeschaltet werden. Zur Auswahl stehen Uhrzeit, Dauer, Distanz, Tempo (Pace), Durchschnittstempo, Kalorien, Puls und Pulsbereich. Für mich gehören Puls und Durchschnittstempo nach oben, unten habe ich dann die aktuelle Pace – sowohl im Training als auch bei Rennen. Zeit und Distanz brauche ich selten, die Uhrzeit schon mal eher.
Das ganze Hin- und Hergeschalte ist aber nur bedingt praktikabel. Mir wären zwei Bildschirme mit jeweils drei unterschiedlichen Datenfeldern lieber. So könnte man schnell zwischen „Aktuell“ (Herzfrequenz, Durchschnittstempo der aktuellen Runde, aktuelle Pace) und „Gesamt“ (Durchschnittstempo gesamt, Zeit, Distanz) umstellen. Aber gut… die Lösung von TomTom ist auf jeden Fall brauchbar.
Das Display ist grundsätzlich schwarz mit weißer Schrift – was nur geringfügig schlechter abzulesen ist wie die umgekehrte Variante. Passt auch besser zu Uhr. Im grellen Sonnenlicht fand ich das allerdings nicht so gut… Bei Dunkelheit läßt sich per Berührung des Displays eine Hintergrundbeleuchtung einschalten.
Hier noch mal illustriert durch ein Video von TomTom:
GPS
Der GPS-Fix ging bei meinen Läufen jedes Mal sehr schnell. Also innerhalb von maximal vier Sekunden. Die Uhr bekommt bei jeder Synchronisation am PC aktuelle Satellitendaten übermittelt, die diesen Fix natürlich beschleunigen. Während des Laufes scheint die TomTom Runner Cardio sekundengenau aufzuzeichnen. Im Vergleich mit meiner Garmin Forerunner 220 ist die resultierende TCX-Datei damit etwa 20 Mal größer! Wesentlich genauer wurde der Track aber trotzdem nicht erfasst…
Bei meinen Testläufen mit beiden Uhr fiel auf, dass die Runner Cardio sehr oft eine um ca. 20-30 Sekunden höhere Pace anzeigte – bei gleichmäßigem Tempo. Auf Tempowechsel reagierte die TomTom dafür wesentlich schneller – allerdings mit leichtem Hang zu Übertreibungen.
Sieht man sich den Vergleich der Geschwindigkeit an, relativiert sich das Bild aber wieder. Nicht nur, dass natürlich (Gesamt-) Dauer und Distanz bei allen Läufen übereinstimmten, bis auf kleinere Abweichungen (und Glättungen bei Garmin…) sind auch die Speed-Graphen identisch.
Trifft das auch die Herzfrequenz auch zu? Ich habe zum Vergleich die Garmin mit dem Premium-Brustgurt gekoppelt und gegen die TomTom mit dem optischen Sensor am Handgelenk antreten lassen. Leider ist händisch kein absolut gleichzeitiger Start machbar – aber die leichte Abweichung in den Kurven resultiert wohl nicht nur daher. Es ist der kleine Unterschied zwischen Herzfrequenz und Puls. Beim Blick auf die Uhren hatte ich zu keiner Zeit eine größere Abweichung als einen Schlag. Das macht für uns Freizeitläufer wohl keinen Unterschied…
Konnektivität
Um die TomTom Runner Cardio in Betrieb zu nehmen, habe ich sie zunächst mit dem Handy gekoppelt. Dazu brauchte ich die Android-App „TomTom MySports“ und ein entsprechendes Konto bei dem Onlinedienst. Die Kopplung per Bluetooth funktionierte einmalig problemlos – danach war sie aber nicht mehr herzustellen. Dabei half weder eine komplette Neuinstallation der App, noch ein Wechsel des Handys (Google Nexus 5 mit Android 5.1 / Motorola Moto G mit Android 5.0). Ich tippe mal auf die brandneue Android-Version auf beiden Handys, obwohl das laut TomTom trotzdem gehen sollte.
Also blieb nur der Weg über den USB-Adapter am PC. Dort gab es aber gleich die nächste Klatsche: das TomTom-MySports-Portal funktioniert im Chrome-Browser nicht… Der „Anmelden“-Button läßt sich nicht anklicken. Das ist ein bekanntes Problem in den Support-Foren. Unter Firefox war das kein Problem. Einmal online wird die Uhr mit dem Konto verbunden und Körpergröße, Gewicht, Alter usw. abgefragt. Das wäre auch in der App schon möglich gewesen.
Dafür ist die Windows-Software „TomTom MySports Connect“ sehr brauchbar. Sie lädt die Trainingseinheiten nicht nur zuverlässig auf das hauseigene Portal hoch, sondern ermöglicht auch den automatischen Export in diverse Formate (wie TCX, FIT, …). Im gleichen Schritt lassen sich auch andere Portale versorgen: Strava, RunKeeper, Endomondo… alles kein Problem. Sehr vorbildlich.
Trainings- und Wettkampfunterstützung
Normalerweise reicht es im Training, wenn die Uhr ein paar wichtige Daten wie Pace und Herzfrequenz bereit hält. Das ist die leichteste Übung. Doch in meinem Trainingsplan stehen auch Intervalleinheiten mit Vorgaben wie „8 x 400 Meter in 4:30 min/km, Trabpause 200 Meter“. Dazu kommen noch Ein- und Auslaufen.
Die TomTom Runner Cardio kommt mit der Möglichkeit Intervalle zu programmieren. Es wird unterteilt in Aufwärmen, Training, Pause, Anzahl der Sets und Erholung. Allerdings lassen sich für alle Phasen nur Distanz oder Zeit als Parameter vorgeben. Eine Pace- oder Puls-Vorgabe läßt sich nicht umsetzen. Genau so wenig eine variable Aufwärmzeit zum Beispiel bis man eine Taste drückt. Mir bliebe also nur die Möglichkeit die Pace-Vorgabe aus dem Beispiel oben „händisch“ zu kontrollieren.
Bei Wettkämpfen würde ich gerne unterschiedliche Pace-Obergrenzen für die beiden Rennhälften einstellen können, um kontrolliert einen negativen Split nach Vorgabe laufen zu können. Alternativ wäre auch eine Pulsgrenze ok, um ein überpacen zu verhindern. Beides kann die TomTom-Uhr aber auch nicht…
[alert type=white ]Meine Meinung
Der eingebaute Herzfrequenzmesser hat bei den ersten Testläufen einwandfrei funktioniert. Die Brustgurte gehören womöglich bald zum alten Eisen. Die Uhr ist sehr einfach zu bedienen, übersichtlich gestaltet und im Vergleich zum Vorgängermodell verbessert. Sie ist vor allem für Lauf-Einsteiger, die es mit dem Training ein bisschen ernster nehmen, sehr gut geeignet. Nachteil: Das Armband und das Modulsystem der Uhr ist etwas gewöhnungsbedürftig und etwas fummelig.
Runners World
Die Herzfrequenz wird am Handgelenk gemessen, dafür sorgen zwei LED-Sensoren, die das Blutvolumen unter der Haut messen. Anhand dieses Pulssignals lässt sich so die tatsächliche Herzfrequenz errechnen. Daher muss die TomTom Runner Cardio möglichst eng am Handgelenk getragen werden. Das ist bei der TomTom aber keineswegs unangenehm, da das Gerät mit seinen 63 Gramm ein echtes Leichtgewicht ist.
Shop-EmpfehlungenOverall, I’m impressed with it. While I’d love to see the option to enable heart rate recording while in swim mode, I think that the watch as it stands today is now definitely a contender in the mid-range running watch category. True it lacks some of the advanced features of the Garmin FR220, but in many people’s eyes, getting rid of the heart rate strap will balance that out quickly.
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