Dieser Beitrag ist auch verfügbar auf: English
Die Pace des Tages: 2:51 min/km. So schnell war Eluid Kipchoge heute auf der Marathonstrecke. Der erste Mensch, der unter zwei Stunden geblieben ist. Wahnsinn. Nicht von dieser Welt. Unter diesem Eindruck ging es heute zum lokalen 10er.
Vorbereitung
So ganz schlecht waren die letzten Trainingwochen eigentlich nicht. Nach einer Krankheitswoche im August habe ich zumindest durchgehend trainieren können. Meine Wunschzeit von (endlich mal wieder) unter 45 Minuten schien zwar nicht in greifbarer Nähe, aber ein Lauf in der Heimatstadt kann immer ungeahnte Kräfte wecken.
Gestern lag ich allerdings ein wenig flach: Übelkeit, Schwächegefühl, Magenkneifen… Keine Ahnung was da los war. Heute Morgen ging es mir schon deutlich besser, Herzfrequenz und HRV sind auch unauffällig, daher habe ich mir natürlich die Startnummer abgeholt.
Vor dem Lauf
Schon beim Warmlaufen habe ich viele bekannte Gesichter getroffen: zuerst Thomas, dann Lisa und noch einen Thomas. ;) Irgendwie schienen alle ein wenig tief zu stapeln, was den Lauf heute angeht. Ulrich war mit seinem 5km-Lauf ganz zufrieden – was ich nach einem Blick auf Strava auch sehr gut nachvollziehen konnte!
Bei der Startaufstellung waren wir alle nicht zu weit vorne, daher habe ich „die Raketen“ Tobi und Sara nicht begrüßen können. Ich wollte eh erstmal gucken, wie mein Körper auf die Anstrengung reagiert. Beim Warmlaufen war alles in bester Ordnung.
Start
Der Startschuss kam ziemlich überraschend und die Meute hetzte los. Ich habe mich erstmal auf mein Körpergefühl verlassen und nicht auf die Uhr geguckt. Korrigiere: die Uhren. Ausnahmsweise waren mal beide Handgelenke besetzt.
Nach gut zwei Kilometern habe ich dann doch mal einen Blick gewagt. Das Körpergefühl sagte: locker. Die Uhr sagte: bist Du völlig bescheuert?! ;) Bist zum nächsten Lauf über den Marktplatz bin ich trotzdem noch am Gas geblieben. Man weiß ja nie… Aber es stellte sich relativ schnell heraus, dass das keine gute Idee ist.
So musste ich Lisa ziehen lassen, obwohl ich noch ziemlich lange in Sichtweite bleiben konnte. Das Wetter war total angenehm und mit ca. 18°C eher sogar zu warm. Trotzdem habe ich unterwegs nicht nach Wasser gegriffen, dass die Letteraner wieder am Kreishaus bereitstehen hatten.
Dritte Runde und ich muss noch mehr vom Gas gehen. Normalerweise nähere ich mich relativ langsam meiner Schwelle, aber heute war ich quasi direkt drüber. Natürlich sollte man bei einem Wettkampf nicht zu sehr nach der Herzfrequenz schielen, aber wegen den Symptomen gestern wollte ich es auch nicht drauf anlegen.
Ziel
Zumindest konnte ich meine Pace auch über die vierte Runde retten und auf der Zielgerade sogar noch beschleunigen. Mit knapp über 47 Minuten bin ich dann über die Ziellinie gerollt, was immerhin meine drittbeste Zeit in diesem Jahr ist.
Unterstützung an der Strecke
Besonders Spaß hat es mir wieder gemacht, dass so viele bekannte Gesichter auf und an der Strecke waren. Meine Familie hatte sich mal wieder gut platziert und so konnte ich mir bei jedem Marktplatzdurchlauf ein wenig zusätzliche Energie abholen.
Aber auch viele der Streckenposten kamen mir sehr bekannt vor und haben mich netterweise immer angefeuert. Vielen Dank dafür! Das war echt klasse!
Abschluss
Ein wenig konnte ich in der Auslaufzone noch Quatschen – gehört immer dazu. Doch mir wurde recht schnell kalt und wir machten uns auf den Heimweg. So habe ich erst zuhause erfahren, dass Lisa auf’s Treppchen in ihrer Altersklasse gelaufen ist und einen Pokal mit nach Hause genommen hat! Wahnsinn! Herzlichen Glückwunsch! Auch Thomas habe ich nicht ohne Grund nicht auf der Strecke gesehen: mit 43:30 min ist er eine neue Bestzeit gelaufen – obwohl er schon ein paar Rennen in den letzten Wochen hatte. Glückwunsch, Thomas!
Damit hake ich dann die Wettkampfsaison für diese Jahr ab, trete erstmal ein wenig kürzer und widme mich dann mit neuer Energie der Vorbereitung auf die Saison 2020. :)