Ein überraschender Wettkampf und eine tolle Veranstaltung bei bestem Wetter. Das Event muss ich mir für das nächste Jahr merken.
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Vorbereitungen
Wenn es die mal gegeben hätte… Trainiert habe ich für den Lauf nicht, da ich mir eine Zeit unter 50 Minuten auch so zugetraut habe – das war die Wunschzeit meines Freundes, den ich begleitet habe. Ich war mittags erst aus einem Kurzurlaub zurück gekommen und musste relativ überstürzt nach Rorup aufbrechen. Eigentlich dachte ich mittlerweile eine gewisse Routine zu haben, aber ich musste doch nochmal umkehren: ich hatte weder Geld für die Nachmeldung noch ein Startnummernband dabei.
So habe ich leider den Start des kurzen Laufes über 3 Kilometer verpasst und somit auch meinen Schwager – zumindest auf der Strecke. Dafür hörte ich plötzlich den Namen meiner Fast-Nachbarin durch die Lautsprecher. Es war ihr erster Wettkampf überhaupt und so war es ganz schön zumindest den Zieleinlauf mitzubekommen und sich anschließend noch kurz unterhalten zu können.
Allerdings nicht lange, denn ich musste noch meine Sachen ins Auto bringen und mich warm laufen. Auf der Strecke wären wir dabei fast vom Feld des Halbmarathons überrannt worden. Unglaublich wie viele Läufer da am Start waren!
Los geht’s!
Das Feld der 10-km-Läufer musste über die Strecke zur Startlinie und so drubbelte es sich ganz schön. Dicht an dicht gepackt warteten wir zum Glück im Schatten auf den erlösenden Startschuss. Obwohl wir im ersten Drittel gestartet waren, hatten wir Schwierigkeiten das geplante Tempo von 5:00 min/km zu laufen. Nach ein paar Kilometern hatten wir uns aber gut einsortiert.
Der Plan war mit einer Zeit unter 50 Minuten ins Ziel zu kommen – also in einer neuen Bestzeit für meinen Freund. Obwohl er die Marke bereits mehrmals knapp erreicht hatte, war das ein ehrgeiziges Unterfangen. Wir kannten beide die Strecke nicht und es war auch ziemlich warm. Zudem war ich per Facebook vorgewarnt, dass es viele Stechfliegen geben würde – die hasse ich ja wie die Pest. Zum Glück traf die Vorhersage aber nicht ein.
Ungefähr auf der Hälfte der Strecke ging es lange leicht bergauf. Trotz des leicht verringerten Tempos waren wir bei der 5-km-Marke genau im angestrebten Schnitt. Die zweite Hälfte musste schneller werden, um das Zeitziel zu erreichen. Doch wir konnten bergab nicht viel Zeit gut machen. Mein Freund musste immer wieder leicht abreißen lassen und so wurde der Schnitt er langsamer als schneller. Noch waren wir aber im Bereich des Machbaren.
Ungefähr bei Kilometer 8 gab es an einem Bauernhof dann einen Rasensprenger, der quer über die Strecke spritzte. Das war natürlich eine willkommene Abkühlung. Mein Freund schoss an mir vorbei durch das kühle Naß und war bei einem Tempo von fast 4:00 min/km nicht einzuholen! Viel zu schnell und viel zu früh für einen Schlussspurt – aber es wurde auch keiner. ;) Weitere Wasserfontänen alle 500 Metern wären gut gewesen. Aber da es die nicht gab, waren wir weiter mit 5:05 min/km unterwegs.
Auf dem letzten Kilometer waren wir trotzdem nah genug an der geplanten Zeit, dass sie mit einem Spurt noch zu holen war. Ich war mit dem Vorhaben unter 50 Minuten zu bleiben angetreten und wollte mir das auch nicht nehmen lassen, also gab ich Gas. Die „Zielgerade“ war eine Runde um den Rasenplatz – auf einer Bahn, die sehr uneben und an vielen Stellen mir weichen Sandflächen durchzogen war. Nicht gerade beste Voraussetzungen für einen Spurt. Ich musste sehr auf meine Tritte achten, konnte aber trotzdem einen 4er-Schnitt laufen.
Ziel
Als die Uhr auf den letzten 100 Metern ins Blickfeld kam, zeigte sie gerade 00:49:48 an. Das würde knapp werden… Ich habe bestimmt noch vier Läufer überholt, bevor ich mit einer Pace von 3:30 min/km die Ziellinie überquerte und mit 49:55 min mein Ziel einhalten konnte. Auf der Uhr waren es sogar noch fünf Sekunden weniger, da wieder ab Startschuss und nicht ab überqueren der Startlinie gerechnet wurde.
Für meinen Freund hat es so gerade nicht gepasst. Man konnte ihm im Ziel deutlich ansehen, dass er alles aus sich heraus geholt hatte. Aber die magische 4 am Anfang der Zielzeit wird kommen – da bin ich mir ganz sicher.
Ausklang
Mich hat überrascht wie groß die Veranstaltung in Rorup war. Fast 500 Läufer sind auf die 10-km-Strecke gegangen und ungefähr 250 Läufer waren es beim Halbmarathon. Das finde ich schon beachtlich. Ich habe auch eine ehemalige Arbeitskollegin aus dem Ruhrgebiet getroffen, die mit ihrem Verein jedes Jahr in Rorup startet. Ich kann mir gut vorstellen im nächsten Jahr auch wieder zu kommen.