Effektive Trainingsplanung mit mySASY

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Ich hätte nie gedacht, dass ich im Bereich der HRV-Messung eine Überraschung erleben würde. Doch ein kleiner tschechischer Hersteller hat meine Welt jetzt total auf den Kopf gestellt!

Anzeige: mySASY hat mir für diesen Test einen kostenlosen Zugang zur Verfügung gestellt. Dies hatte keinen Einfluss auf den Inhalt meines Testberichts. Der Beitrag ist frei verfasst und gibt ausschließlich meine persönlichen Erfahrungen wieder.

Steuerung des Trainings mit Herzfrequenzvariabilität (HRV)

Seit fünf Jahren messe ich jeden Morgen meinen Ruhepuls und die Herzfrequenzvariabilität. Angefangen hat alles mit dem Vitalmonitor Pro, aber ich habe mittlerweile fast alle gängigen Apps und Systeme getestet – bis hin zum Oura Ring. Über lange Zeiträume habe ich Systeme auch parallel verwendet. Ich bringe also ein wenig Erfahrung auf dem Gebiet mit. ;)

Die Morgenmessungen hätte ich sicher nicht so lange durchgehalten, wenn sie mir nicht einen echten Vorteil bieten würden. Und das ist für mich vor allem die standardisierte Aussage über den Erholungszustand meines Körpers. Den kann man nicht immer einfach vom Training ableiten, denn es spielen auch alle Alltags-Stressoren mit rein: Arbeit, Streit, Gesundheit, Reisen, …

An meinem morgendlichen Erholungswert kann ich also ablesen, ob mein Körper heute einen starken Trainingsreiz verarbeiten könnte, ob ich lieber die Intensität reduziere oder sogar ganz zuhause bleibe. An den langfristigen Trends erkenne ich, ob ich grundsätzlich gut mit dem aktuellen Trainingsplan zurecht komme oder mich damit überfordere.

RMSSD – der „Erholungswert“

Alle bisher von mir getesteten Systeme beziehen ihre Aussagen auf die unterschiedlich langen Abstände zwischen zwei Herzschlägen (time-domain). Insbesondere der RMSSD (Root mean square of successive RR interval differences) ist hier meist die ausschlaggebende Metrik. Das hat vor allem den Grund, dass er sich als Standardmaß für die parasympathische Herzregulation, also für Regeneration und Erholung des Körper, etabliert hat – und man ihn relativ leicht ermitteln kann. Ein Brustgurt, eine App und zwei Minuten Zeit reichen dafür schon aus.

Im vegetativen Nervensystem hat der Parasympathikus aber noch einen Mit- oder Gegenspieler: den Sympathikus. Dieser sorgt nicht für Ruhe und Erholung, sondern für Flucht und Kampf – oder sagen wir mal: für die Aktivierung des Körpers und die Mobilisation von Ressourcen. Seine Aktivität lässt sich grundsätzlich genau so einfach messen wie beim Parasympathikus, allerdings ist die dafür notwendige Zeit deutlich höher (frequency-domain): für halbwegs exakte Ergebnisse sollte die Messung mindestens 15 Minuten oder gar bis zu einer Stunde dauern!

Warum erzähle ich das alles? Weil ich mich erst durch mySASY mit dem Sympathikus wirklich beschäftigt habe und mir nicht bewusst war, dass ich mit meinen HRV-Messungen eigentlich nur eine Hälfte der Gleichung betrachte.

Produkttest

mySASY

Herstellerlink
mySASY *
Preis
5 Euro pro Monat
Aktiv getestet
3 Monate
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mySASY – Wissenschaftliche Kompetenz aus Tschechien

Ganz ehrlich: ich hatte mySASY überhaupt nicht auf dem Schirm. Das mag vor allem daran liegen, dass es sich um einen tschechischen Anbieter handelt, der sich nach Erfolgen im eigenen Land erst jetzt über die Grenzen wagt. Die Köpfe dahinter zeigen deutlich den wissenschaftlichen Anspruch des Unternehmens: es gibt dort einen Doktor der Trainingsphysiologie, einen Ingenieur der Technischen Kybernetik / Biokybernetik, Sportwissenschaftler und natürlich findige Programmierer.

Gemeinsam beschäftigen sie sich schon länger mit der Spektralanalyse der Herzfrequenzvariabilität – insbesondere in der Anwendung auf das Training von Freizeit- bis Leistungssportlern. Ihr besonderer Ansatz schließt dabei die Beurteilung beider Bestandteile des vegetativen Nervensystems mit ein: Parasympathikus und Sympathikus.

Besonderheit der Messung

mySASY benutzt ein sehr wissenschaftlich anmutendes Protokoll: gemessen wird nicht über eine bestimmte Zeitdauer, sondern für exakt 187 Herzschläge. Zusätzlich gibt es einen Lagenwechsel: nach 22 Schlägen im Liegen werden 55 im Stehen gemessen und anschließend 110 Schläge wieder im Liegen. Wer aufgepasst hat wird merken: die resultierenden ca. 4 Minuten Messung reichen eigentlich nicht aus, um valide Aussagen zur Aktivität des Sympathikus zu treffen.

Das ursprüngliche (und weiterhin zur Verfügung stehende) Verfahren sieht daher auch eine Messung über 15 Minuten (840 Herzschläge) vor. Doch dem Team ist es durch maschinelles Lernen (Artificial Intelligence) gelungen, zu den gleichen Aussagen in nur ca. 4 Minuten bzw. 187 Herzschlägen zu kommen. Genau das war der technische Durchbruch, den das System auch für mich plötzlich attraktiv gemacht hat.

Damit ist es nach meiner Kenntnis auch das einzige System, dass in so kurzer Zeit Aussagen zu beiden Dimensionen des vegetativen Nervensystems treffen kann – und dazu außerdem noch die Aussagekraft eines orthostatischen Test benutzt. Diesen gibt es grundsätzlich zwar auch beim Hersteller Polar, allerdings führt er dort ausschließlich zu Aussagen über die Aktivität des Parasympathikus.

Tägliche Messung über die App

In der Praxis läuft die Messung ganz einfach über eine App (Android oder iOS) und einen Brustgurt. Idealerweise verwendet man dafür einen Polar H10 oder das von mySASY selbst angebotene Modell. Auch der Einstieg in mySASY ist keine große Hürde: in den ersten 14 Tagen darf man das System kostenlos benutzen. Danach werden fünf Euro pro Monat (bei jährlicher Zahlungsweise) fällig.

Natürlich muss man zuerst ein Konto bei mySASY anlegen, einige persönliche Daten eintragen, seinen Brustgurt koppeln und kann auch die Verbindung zu anderen Diensten wie Strava herstellen. Dann sucht man sich in seiner Morgenroutine ein passendes Zeitfenster, um die Messung fest in den Tagesablauf zu integrieren. Da im Liegen und Stehen gemessen wird, sollte man dafür einen Ort wählen, an dem man sich auf ein Bett oder Sofa legen kann.

Die App führt dann durch den Messvorgang. An den Wechsel der Positionen wird man deutlich per Signalton erinnert – zusätzlich ist die aktuelle Lage aber auch bildlich und als Wort dargestellt. Seine aktuelle Herzfrequenz hat man auch immer im Blick, genau wie die noch verbleibenden Herzschläge bis zum nächsten Wechsel bzw. dem Ende der Messung.

Ergänzt wird die Erfassung durch einen Fragebogen, der die subjektive Einschätzung von Trainingslast, Muskelermüdung, Schlafqualität, Gesundheit und Stress erfasst. Diese Angaben sind nicht nur als Eintrag ins Trainingstagebuch zu sehen, sondern bilden auch eine wichtige Grundlage für die weitere Auswertung.

Das Ergebnis kann man anschließend im Protokoll einsehen. Die Auswertung und ausführliche, schriftliche Bewertung stellt vor allem den „Kompensationswert“ in den Vordergrund – ermittelt werden aber deutlich mehr Metriken.

In der Praxis

Wie bei allen HRV-Messungen ist es sehr wichtig, immer gleiche Randbedingungen zu schaffen. Ich messe zum Beispiel immer direkt nach der Morgentoilette auf dem Sofa. Beim Wechsel zur Messung in der App bekommt man schon vor dem Start seine Herzfrequenz angezeigt. Hier warte ich immer noch bis sich die Werte nicht mehr schnell ändern – meist dauert das ein bis zwei Minuten.

Ursprünglich hatte ich mit der Messung auf dem Boden liegend angefangen, aber das ist nicht so ideal. Die körperliche Anstrengung, vom Liegen ins Stehen zu kommen (und anschließend zurück), ist deutlich im Verlauf abzulesen. Ein Bett oder ein Sofa funktionieren für mich deutlich besser.

Grundsätzlich muss ich sagen, dass sich die vier Minuten nicht so lang anfühlen. Durch den Lagenwechsel kommt es mir deutlich kürzer vor.

Web-Client

Auch wenn sich grundsätzlich alle Ergebnisse über die App einsehen lassen, ist die Darstellung im Web-Client doch um Einiges komfortabler. Hier bekommt man immer auch umfangreiche Hilfefunktionen angeboten.

3D-Graph

Es gibt keine Möglichkeit, die tägliche Messung später noch einmal einzusehen – abgesehen von den abgeleiteten Metriken natürlich. Es sei denn, man nutzt die ursprüngliche, lange Messmethode über 840 Herzschläge.

Diese etwa 15 Minuten lange Messung produziert einen dreidimensionalen Graphen, der sich im Web-Client jederzeit wieder einsehen lässt. Zusätzlich liefert mySASY ganze 69 ermittelte Metriken, die aus der Analyse der Messreihe hervorgehen.

In der Praxis

Es ist sehr begrüßenswert, dass mySASY diese lange (und wohl wissenschaftlich exaktere) Methode weiterhin zur Wahl stellt. Ich habe keine Vergleichsmessungen gemacht, ob sich Unterschiede zwischen der alten und der neuen Messmethode ergeben. Denn zwei Messungen direkt nacheinander kommen nie zu dem selben Ergebnis.

Außerdem muss ich sagen, dass 15 Minuten wirklich lang sind… Die vier Minuten der kurzen Messung sind sicher gut investiert, aber die lange habe ich ehrlich gesagt nur ein Mal ausprobiert.

myCompensation

Bereits nach sechs Tagen Messung und Training wird zum ersten Mal der Kompensationswert angegeben. Er basiert wohl auf einem umfangreichen Vergleich der aktuellen Messung mit den vorherigen und soll auf einen Blick Auskunft darüber geben, in welcher Phase der Kompensation sich der Körper gerade befindet.

Werte in rot (50-95%) deuten auf nicht optimale Anpassungsreaktionen hin. Damit ist wohl vor allem eine Unterforderung gemeint. Im blauen Bereich (95-115%) passen die Anpassungsreaktionen des Körpers ideal zum durchgeführten Training, während der grüne Bereich (115-150%) auf eine Superkompensation hinweist – also der Bereitschaft, höhere Trainingsreize verarbeiten zu können.

Neben dem Zahlenwert gibt es noch eine textliche Einschätzung, die oftmals hilfreiche Hinweise gibt. Hier kommen die Eintragungen durch den Fragebogen nach der Messung ins Spiel, auf denen die (per Algorithmus) erstellten Texte basieren.

In der Praxis

Ich war überrascht, wie oft ich die generischen Texte hilfreich fand! Fast immer sind die enthaltenen Hinweise wirklich hilfreich gewesen, um besser zu verstehen, was da gerade passiert. Ich habe dadurch noch Neues über mich und meine Anpassungsmechanismen an das Training lernen können. Der Kompensationswert allein macht für mich sicher 80-90% des Nutzens von mySASY aus.

myHRV

Natürlich macht mySASY nicht bei dem einen Übersichtswert Halt. Im Bereich „myHRV“ kann man sehr anschaulich verfolgen, wie sich die Messpunkte in den beiden Dimensionen des vegetativen Nervensystems von Tag zu Tag verändern.

Die X-Achse des Diagramms steht für den Anteil des Parasympathikus – hier „Versorgung“ oder an anderer Stelle auch „Auffüllung“ genannt. Je weiter rechts sich also ein Messpunkt befindet, desto stärker ist der Körper mit der Auffüllung von Ressourcen beschäftigt.

Die Y-Achse steht für den Sympathikus. mySASY nennt den Anteil „Verbrauch“. Hier ist also der Anteil der Systeme gemeint, die für die Aktivierung und Bereitstellung von Ressourcen zuständig sind.

Genau genommen ist die Grafik aber noch weiter verdichtet. Denn die Größe der dargestellten Kreise gibt zusätzlich Auskunft über die „Gesamtleistung“, während die Farbe für die drei Bereiche der Kompensation steht (siehe oben).

Alle Werte lassen sich auch im Zahlenband numerisch ablesen, wenn man exaktere Angaben als die grafische Darstellung braucht.

In der Praxis

Ich muss zugeben, dass ich anfangs Probleme hatte, mich in die Bezeichnungen und die Systematik einzudenken. Dazu kommt, dass die deutschen Übersetzungen nicht immer optimal sind und ich daher teilweise mit der englischen Sprachversion gearbeitet habe. Aber ich habe mich (auch Dank einem der Köpfe hinter mySASY) eingearbeitet und bin immer wieder beeindruckt von den Interpretationsmöglichkeiten.

Bei mir sieht man zum Beispiel, dass sich die Werte vor allem auf der X-Achse und kaum auf der Y-Achse bewegen. Eigentlich sollte man erwarten, dass die Punktwolke sich in Richtung rechts-oben und links-unten ausbreitet. Denn wenn der Parasympathikus aktiv ist, sollte der Sympathikus nicht so aktiv sein – und umgekehrt. Meine eher horizontale Wolke deutet darauf hin, dass meine Anpassung an die Trainingsreize im Moment vor allem über die Erholung läuft.

mySASY Profile

mySASY hat bei der Analyse zehntausender Messungen vier Grundtypen in Bezug auf die Trainingsanpassung identifiziert: Talent, Konstante, Klassiker und Risiko. Jedes Profil hat seine eigene Charakteristik und daraus folgende Empfehlung für die Trainingsanpassung.

Das „Talent“ hat zum Beispiel eine hohe Widerstandskraft gegen Ermüdung und reagiert auf Trainingsreize stark über den Sympathikus. mySASY kann dabei helfen, die notwendigen intensiven Trainingsreize optimal zu identifizieren.

Beim „Klassiker“ dagegen reagieren beide Teile des autonomen Nervensystems sehr dynamisch auf die Reize. Hier kann mySASY dabei unterstützen, die Belastung so zu erhöhen, dass es nicht zu einer Überlastung kommt.

Sein aktuelles Profil kann man jederzeit bestimmen lassen. Es steht nach acht Standardmessungen bereit, ist aber nicht unbedingt immer klar einem der Grundtypen zuzuordnen. mySASY drückt die Anteile in Prozent aus und liefert immer eine angepasste schriftliche Beschreibung mit, die konkret umsetzbare Tipps enthält.

In der Praxis

In meinem letzten Trainingsprofil (77% Klassiker und 23% Konstante) gab es offenbar Tage mit deutlicher Linksverschiebung der Messwerte, die ich laut Beschreibung vermeiden sollte. Ein kurze Analyse meiner Messreihe zeigte schnell, dass dieses Phänomen immer mal wieder auftaucht. Nämlich genau immer dann, wenn ich zwei Tage Pause zwischen den Trainingseinheiten mache!

Bereits eine kleine Belastung am zweiten Tag kann die sonst folgende schlechte Trainingsadaption verhindern, wie ich schnell herausfinden konnte. Was sich nach einer nur kleinen Erkenntnis anhört, ist für mich das genaue Gegenteil. Denn fünf Jahre HRV-Messung haben mir den negativen Einfluss von zwei Ruhetagen auf meine Trainingsanpassung bisher nicht aufzeigen können! Und selbst mit diesem Wissen kann ich das Phänomen in meinen HRV-Testreihen nicht erkennen…

Dabei ist diese „kleine Erkenntnis“ sehr leicht in die Praxis zu übertragen und (das zeigen meine ersten Erfahrungen) macht für mich wirklich einen deutlich wahrnehmbaren Unterschied in der Trainingsbereitschaft.

myTraining BETA

Das Modul „myTraining“ ist noch in der Beta-Phase, zeigt aber schon jetzt wohin die vielversprechenden Ideen dahinter führen sollen. Hier werden nämlich die HRV-Daten mit der Trainingsbelastung zusammengebracht, um daraus Empfehlungen für den nächsten Trainingstag zu generieren. Das System lernt selbständig im Hintergrund und soll die Treffgenauigkeit seiner Empfehlungen dadurch immer weiter verbessern.

In der Grafik wird der (theoretische) optimale Trainingseffekt (grüne Fläche) mit dem tatsächlich erreichten Trainingseffekt (rote Linie) verglichen. Richtet man sich also immer nach den Vorgaben des Systems, sollte die rote Kurve mitten in der grünen Fläche liegen. So die Theorie…

In der Praxis

Bei meinem derzeit eingeschränkten Training war ist unmöglich, die Vorgaben immer zu erfüllen. Belastungen mit einem TSS von um die 100 stehen im Moment einfach nicht auf dem Programm, daher war von vornherein klar, dass es nicht zu einer optimalen Anpassung im Sinne des Moduls kommen würde.

Gleichzeitig konnte ich aber beobachten, dass sich die Empfehlungen schon nach 2-3 Wochen regelmäßigen Trainings auf derzeit realistische Werte eingependelt haben. Als grobe Orientierung könnte ich damit durchaus arbeiten, aber mir würde zusätzlich noch der Faktor „Intensität“ fehlen.

myFunktionsalter BETA

Auch das Modul „myFunktionsalter“ ist noch in der Beta. Laut mySASY entspricht das Funktionsalter der Fähigkeit des Körpers, Trainingsbelastung, Stress und Impulsen der äußeren Umgebung und der allgemeinen Gesundheit standzuhalten. Über den Vergleich zum kalendarischen Alter kann man erkennen, ob man (im Vergleich mit Gleichaltrigen) über- oder unterdurchschnittlich gut mit Trainingsbelastungen umgehen kann.

In der Praxis

Die Entwicklung des Funktionsalters folgt grob der Entwicklung des Trainingszustandes, würde ich sagen. Allerdings hat sich mir die Relevanz dieses Wertes für mein Training noch nicht erschlossen.

Vergleich mit anderen Systemen

Aus meinen Erfahrungen mit verschiedenen HRV-Systemen ist HRV4Training als mein Standard-System hervorgegangen. Damit sammle ich schon sehr lange Daten und kann die Werte sehr gut für mich einschätzen. Beide Systeme sind sich über meinen Vergleichszeitraum relativ einig gewesen (vor allem im grün markierten Bereich). Aber es gab auch deutliche Abweichungen (rot).

Häufig sieht mySASY dann noch Potential für weitere Trainingsadaptionen, während HRV4Training mich schon ausbremsen oder zumindest nicht weiter ermutigen würde. Normalerweise hätte ich also einen Ruhetag eingelegt, bin aber nach der mySASY-Empfehlung doch laufen gewesen. Manchmal nur locker für eine halbe Stunde, an richtig grünen Tagen gab es aber auch ungeplante Intervalle.

Jetzt stecke ich gerade nicht in einem Trainingsplan mit hohen Umfängen und Intensitäten, daher ist die Aussagekraft sicher etwas eingeschränkt. Aber ich hatte immer das Gefühl, dass es gut war, mySASY an solchen Tagen zu folgen. Gerade die lockere halbe Stunde auf dem Laufband hätte ich normalerweise nie gemacht. Besonders nicht, wenn der HRV4Training-Wert eher zur Pause gerufen hat. Aber letztendlich war es dann immer so, dass es am Tag darauf bergauf ging.

Kritik

Leider gibt es bei mySASY nicht nur Sonne, sondern auch Schatten. Ich habe zum Beispiel einige Zeit gebraucht, um mich in die Bedienung des Web-Clients einzudenken. Die Funktionalität ist sicher gegeben, aber die Handhabung könnte intuitiver sein.

Das trifft in Teilen auch auf den App zu. Denn genau genommen sind nur Dashboard und Messung Teil der App – für alles andere wird eine mobile Version des Web-Clients benutzt. Und das ist alles andere als optimal.

Dann muss ich auch ganz klar sagen: die deutsche Übersetzung ist nicht gut. Es tauchen (wenn auch selten) unverständliche Sätze auf, deren Sinn sich mir erst durch Umstellung auf Englisch erschlossen hat. Wenn man darüber und einige sprachliche Schnitzer mal hinweg sieht, ist mySASY schon vollständig in Deutsch nutzbar. Aber bei einem kostenpflichtigen Angebot erwarte ich mehr. Andererseits lässt sich der Punkt auch relativ schnell abstellen, wenn man (sprich: mySASY) denn will.

Ein weiterer Kritikpunkt ist im Hintergrund schon in Arbeit: die Synchronisation mit anderen Diensten. Für die myTraining-Funktion kann man derzeit nur mit Strava koppeln. Wer (wie ich) lieber mit dem TSS-System von TrainingPeaks arbeiten möchte, muss die Werte manuell pflegen. Neben dem Import von TrainingPeaks würde mir auch ein Export dort hin fehlen. Den täglichen Compensation-Wert könnte ich dort gut brauchen.

Weitere Informationsquellen

Ich habe bisher noch keine anderen Testberichte zu mySASY gefunden. Aber wer noch tiefer in die Materie einsteigen will, kann aus dem breiten Angebot des Herstellers schöpfen. Es gibt einen Blog, die üblichen FAQ und die mySASY-Akademie.

Sehr gut finde ich auch diese Video aus dem mySASY-Youtube-Kanal (englisch). Hier gibt Pavel wirklich tiefe und hilfreiche Einblicke in das System, dessen Anwendung und die Wissenschaft dahinter.

Zu guter Letzt gibt es auch ein recht ausführliches Benutzerhandbuch, über das man sich gut mit der App und den ganzen ermittelten Werten vertraut machen kann, und eine lange Literaturliste.

Meine Meinung

mySASY ist ein Game-Changer, der für mich ganz sicher 5 Euro im Monat wert ist. Der Erkenntnisgewinn durch die Messung beider Zweige des autonomen Nervensystems ist so groß, dass ich mit keinem der anderen Systeme wieder glücklich werden könnte. Und das sage ich nach fünf Jahren täglicher HRV-Messung…

Trotz der Begeisterung ist mySASY längst noch nicht perfekt. Die deutsche Übersetzung sollte ganz oben auf der Todo-Liste stehen – dicht gefolgt von der Integration weiterer Plattformen wie TrainingPeaks. Doch das wären nur die Kirschen auf der Sahne. ;) Der große Mehrwert der Plattform ist auch jetzt schon gegeben. Und das durch eine Technologie, die im Moment einzigartig sein dürfte und die ich so schnell bei keinem der anderen Anbieter erwarten würde.

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  1. Hallo Thomas,

    danke für den sehr informativen Artikel. Ich logge seit ca. 2 Jahren mit HRV4Training regelmäßig, so richtig schlau daraus in Bezug auf meine aktuelle Trainingsbelastung bin ich aber noch nicht geworden. Auch wenn die App z.B. hohe Intensitäten empfiehlt, hängt es noch vom beruflichen u.a. Stress ab, ob man die geplante Einheit dann auch durchführen kann. D.h., sein Körpergefühl sollte man in die Betrachtung einbeziehen und die tagesaktuellen Umstände. Im Grunde muss man wie bei so vielen Messreihen die Tendenzen erkennen und sich nicht an täglichen Schwankungen (siehe Gewicht) orientieren. Die Betrachtungen bei MySasy klingen da interessant. Ich lasse das mal parallel laufen. Ich habe nur noch nicht herausgefunden, wie ich das Webinterface von Tschechisch auf Deutsch umstellen kann und wie ich Strava anbinde.

  2. Ich habe mySASY auch durch Zufall entdeckt und nutze es schon ein halbes Jahr. Ich bin ebenso sehr begeistert. Natürlich viel besser als jegliche „sportuhrempfehlung“. Als Nutzer von HRV4Training muss ich sagen, dass ich hier deutlich mehr nutzen aus den Empfehlungen ziehen kann.

    1. Hi Jessi,
      Ich habe eine Verständnisfrage zu deinem Post. Du sagst „Als Nutzer von HRV4Training muss ich sagen, dass ich hier deutlich mehr nutzen aus den Empfehlungen ziehen kann.“
      Ich würde gern wissen, auf was sich das „hier“ bezieht. Sprich, gibt dir HRV4Training oder mySASY bessere Empfehlungen?

      Vielen Dank für deine Hilfe!

      1. Hallo Marc,

        ich benutze beides parallel jetzt seit über 3 Monaten. HRV4TRaining gibt mir zwar die Werte über die Zeit übersichtlich aus, ich sehe aber keinen direkten Mehrwert, weil es keine wirklichen Empfehlungen gibt. Nach der Messung wird nur kurz informiert, ob ich wie geplant weiter machen soll oder reduziere. mySASY versucht hier einen anderen Ansatz und empfiehlt aus den Daten eine Trainingsbelastung für den Tag incl. Trainingsstunden. Was mir jedoch auffällt sind die teilweise unterschiedlichen Bewertungen zwischen beiden Plattformen von Reduktion bis zu vollem Programm. Das heißt, HRV4Training meint, ich solle heute reduzieren und mySASY gibt mit eine Trainingsempfehlung über 4h. Ich messe jeden Morgen immer gleich nach dem Aufwachen zuerst mit HRV4Training und unmittelbar danach mySASY. Diese krassen Abweichungen der Interpretation kann ich mir jedoch nicht erklären. Somit bleibt aktuell mein Bauchgefühl und die Erfahrungen, mehr nicht. Obwohl ich denke, dass mySASY da näher dran liegt mit den Aussagen. Vielleicht kann Thomas da noch etwas ergänzen. mySASY müsste hinterlegte Trainingspläne, absolvierte Trainings, Stressoren, Alkohol, Schlaf, Krankheit, subjektives Gefühl, Nikotin etc. und die täglichen Werte miteinander kombinieren und dann eine Empfehlung aussprechen, das wäre ideal.

        LG Maik

        1. Hallo Maik,
          Vielen Dank für deine Antwort. Ich habe in den letzten Wochen mal angefangen mit Athlytic und Training Today zu spielen und jetzt auch HRV4Training dazu genommen. Alle drei bieten den Vorteil, dass ich die simple HRV-Messung mit der Applewatch nutzen kann, welche allerdings auch nicht die höchste Genauigkeit liefert. Die ersten beiden Apps benutzen die Ruhe-Herzfrequenz auch als Faktor in ihrem Modell. Bei HRV4T habe ich erst 3 Tage zusammen und muss noch auf nutzbare Werte warten.
          Insgesamt bin ich auf die Spielerei gekommen, weil ich über was Whoop gestolpert bin aber starke Zweifel am Preis-Leistungs-Verhältnis hege.
          Eine Frage zum Brustgurt, ich habe den Garmin HRM Pro, der auch Bluetooth bietet. Nutzt ihr den, den Polar H10 oder den von mySasy? Polar hat ja ein Paper veröffentlicht, in welchem die Genauigkeit ihres Gurtes mit der von anderen, unter anderem Garmin, verglichen wird und da steht der Polar sehr, sehr gut da.

          1. Hi Marc,

            ich habe keine Erfahrungen mit der Apple Watch, würde aber optischen Messungen beim Thema HRV kein Stück trauen. Ich habe schon verschiedene, auch professionelle Systeme getestet und die waren alle Müll… Beim Brustgurt hat sich der Polar H10 als Gold-Standard für die HRV-Messung rauskristalisiert. Quasi alle Systeme empfehlen den Gurt an erster Stelle – wahrscheinlich nicht ohne Grund. Daher benutze ich auch ausschließlich den Polar-Gurt.

          2. Hallo Marc,

            ich habe leider keine Apple Watch, bin bei Garmin, deshalb kenne ich die von dir erwähnten Apps nicht. Da ich meine Pläne und Trainings mit Trainingpeaks und Strava verwalte, haben sich HRV4Training und mySASY angeboten, weil sie die Einheiten direkt importieren können. Vorher war ich bei Spikee, fand ich auch sehr interessant und auch preiswerter als Jahresabo, allerdings gab es in der Anfangsphase Probleme mit der Datenspeicherung und Verlust, weshalb ich dann zu HRV4Training gewechselt bin. Das sollte aber mittlerweile behoben sein. Ist ein deutscher Anbieter. Ich würde immer den Brustgurt zur Messung nutzen, am Handgelenk ist es ggf. zu ungenau und HRV4TRaining bietet auch die Mgl. mit dem Finger auf der Handykamera, da weiß ich aber nicht, wie ganeu das ist. Wäre nur im Notfall angebracht. Ich nutze den Polar H10, der ist sicher sehr zuverlässig.

            Maik

        2. Hi Maik,

          ich habe im Moment auch mySASY, HRV4Training, Polar Nightly Recharge und den Polar Orthostatic Test parallel laufen. Der wesentliche Unterschied von mySASY zu den anderen Systemen ist, dass es eben nicht nur die Aktivität des Parasympathikus, also der Erholung, sondern auch die des Sympathikus mit einbezieht. Das führt bei mir zu hilfreicheren Empfehlungen, die ich meist auch gut nachvollziehen kann.

          Auch kann ich bei mySASY immer wieder beobachten, dass mein Gurt auch schlechte Tage hat: dann gibt es ständig starke Ausschläge nach oben und unten bei der Messung. HRV4Training meckert an solchen Tagen nicht und hat die Messung vorher klaglos gespeichert… Bei mySASY speichere ich nur, wenn der Graph sauber aussah.

          1. Hallo Thomas,

            das mit dem Sympatikus wusste ich nicht, deckt sich aber mit meinen Erfahrungen, dass mySASY ganz gut passt in der Auswertung. Was meinst du mit „wenn der Graph sauber aussieht“? Kannst du das kurz erläutern?

            LG Maik

          2. Ich habe leider keinen Screenshot mehr von einem unsauberen Verlauf. Aber normalerweise ist es ja so, dass sich die Länge der Balken während der Messung immer nur geringfügig verändert. Also die innerhalb des Kreises in der App. Selbst bei Aufstehen zwischendurch ist das ja ein allmählicher, langsamer Verlauf. Bei mir gibt es immer mal wieder Tage, da ist plötzlich jeder zweite Balken drei Mal so lang und geht auch in die andere Richtung. Manchmal springen die auch: einer nach oben, der nächste nach unten, dann wieder ein normal langer. Das liegt immer am Brustgurt, der entweder nicht feucht genug ist oder nicht richtig sitzt.

          3. Ich nutze jetzt seit Donnerstag den Polar H10 und bisher funktioniert er sehr gut.
            Macht ihr eigentlich den „alten“, langen Test oder den neuen kürzeren?

          4. Hi Marc,

            ich mache normalerweise den kurzen Test. Allerdings empfiehlt mySASY immer mal wieder den langen Test zu machen, um die Präzision des kurzen Tests zu erhöhen. Ich mache daher am Wochenende, wenn morgens mehr Zeit ist, immer mal wieder den langen Test. Heisst: so ungefähr jedes zweite Wochenende ein Mal, denn der lange Test ist echt lang…

          5. Vielen Dank eure Hilfe. Die letzten Tage habe ich mal die lange Messung gemacht.
            Eine Frage hätte ich noch. In dem Tab Messung in der App wird mir beim H10 immer ein quasi leerer Akku angezeigt, obwohl eine neue Batterie drin ist und Polar Flow 100% sagt. Beim Garmin HRM Pro wird der Ladestand korrekt angezeigt. Ich benutze ein iPhone. Ist das bei euch auch so?

          6. Hi Marc, das hatte ich auch schon. Nach einem Re-Connect des Gurtes wurde das aber dann richtig angezeigt. Wobei ich mich darauf auch nicht unbedingt verlassen würde…

  3. Hallo Thomas,

    ich bin jetzt seit 7.1. dabei und habe eine Frage zum Trainingsprofil. Muss man das immer wieder neu anlegen? Das seit Beginn der Aufzeichnung erstellte ging bis 15.01., es steht dort 07.1.-15.01. Talent 68%, Klassiker 28%. Wenn ich auf „Neu“ klicke, beginnt es mit dem aktuellen Datum, heute der 28. und ich muss wieder 8 Messungen durchführen. Der programmierte Zeitraum scheint demnach immer eine Woche ab Erstellung zu sein? Hast du das besser verstanden und kannst mir Hinweise dazu geben? Danke und LG. Maik

    1. Hallo Maik! Das Konzept habe ich auch zuerst nicht verstanden. Im Grunde ist es so, dass Du eine Art „Snapshot“ anlegst, der immer 8 Messungen beinhaltet. Gedacht ist es, um langfristige Entwicklungen bei der Trainingsanpassung zu tracken. mySASY empfiehlt es ca. alle 2-3 Monate neu zu erstellen (siehe auch https://www.mysasy.com/training-profile-long-term-use). Du kannst es aber auch nach jedem Trainingsblock anlegen oder halt so, wie Dir es am meisten nützt. Ich habe es auch einfach mal mehrfach hintereinander angelegt – da passierte im Grund nichts. Von daher sehe ich den Mehrwert auch eher langfristig. Obwohl ich es auch spannend fände, das Profil als fortlaufende Auswertung über die letzten 8 Messungen zu sehen.

  4. Hallo Harlerunner!

    Bzgl. MySasy würde mich einmal interessieren ob Deine Nutzung des Systems zu einer Umstellung Deines Trackings in WKO geführt hat? Sprich, ob Du Deinen EliteHRV Trainingssteuerung Chart umgebaut oder einen MYSasy-Chart ergänzt hast?

    1. Hi Jan, leider exportiert MySasy nicht zu Trainingpeaks, daher bekomme ich die Daten auch nicht zu WKO. Derzeit nutze ich MySasy und HRV4Training parallel.

  5. Hallo Harlerunner,

    Erstmal vielen Dank für die sehr gut mySASY Erklärung.

    Mein Training dient allerdings nicht sportlichen Höchstleistungen, sondern soll mich mit meinen 82 Jahren nur relativ fit halten. Von daher hielt ich mich bisher an die Vorschläge von XERT und nutzte die dort an mich angepassten Workouts. Diese Workouts nutzte ich beim Indoorbike mit den FULGAZ Videos und kam damit auch sehr gut zurecht. Bei Fahrten im Freien verwende ich Bikes mit Powermetern und richte mich dann u.a. nach den TTS-Angaben auf dem Edge 1040.

    Nach der Entdeckung von mySASY auf Deiner Seite verabschiedete ich mich aber von XERT, weil dort die Auswertung nach der Watt-Leistung und nicht nach den HRV-Daten ausgerichtet ist.

    Ich verwende ansonsten seit längerem den Polar H10 Brustgurt, der nach einem kürzlichen Firmware Update wohl auch die Bluetooth-Verbindung verbessert hat.

    Anfang April 23 begann ich das 30-tägige Probetraining mit mySASY. Dabei konnte ich feststellen, dass die TSS Trainingsempfehlungen leider nicht deckungsgleich mit den täglichen Trainingsvorschlägen von Garmin sind. Während Garmin täglich verschiedene Trainingsformen (z.B. Schwelle, Sprint, Anaerob) vorschlägt und dabei immer Erholungstage einbindet, bietet mySASY mir nach der täglichen 4-Minutenmessung nur TSS-Bereiche an, die ich optimalerweise einhalten sollte.

    Soweit ich es bisher verstanden habe, empfiehlt mySASY allerdings wohl, immer (?) zumindest ein minimales Training durchzuführen.

    Seit dem 13.4.23 sind nun in der Übersicht der optimale und der reale Trainingseffekt (optTE/realTE) abgebildet und zu Zeit bewegt sich der realTE knapp unterhalb des optTE. Da sowohl der realTE als auch der optTE immer noch recht steil ansteigen, vermeide ich derzeit die von Garmin empfohlenen Erholungstage und halte mich weitgehend an die mySASY TSS-Empfehlungen. Gelegentliche freie Tage werden sich aber immer noch ergeben, wenngleich derzeit noch weitgehend ungeplant.

    Wie ich kürzlich erfuhr, plant mySASY übrigens in absehbarer Zeit, den automatischen Datenabgleich mit Garmin Connect einzuführen.

    Und vielleicht ergeben sich bis dahin für mich auch neue Erkenntnisse zu der Einplanung von Erholungstagen im mySASY Umfeld.

    Gruß Horst

    1. Hallo Horst, die Trainingsempfehlungen von mySASY befinden sich meiner Meinung nach noch im Erprobungsstadium. Ich würde danach nicht mein Training ausrichten! Sinnvoll ist eine Kontrolle der HRV natürlich trotzdem, um die Reizverarbeitung des Körpers im Blick zu behalten. Das Training würde ich aber immer unabhängig davon strukturieren und nur bei sehr schlechten HRV-Werten daran Änderungen vornehmen. Hast Du Dir auch mal Enduco zur Trainingsplanung angesehen?

  6. Danke Harlerunner,

    Enduco kannte ich noch nicht und werde mal den 14-tage Test starten. Mal schauen, wie dort ein an mich angepasster Trainingsplan aussieht und wie häufig ich von FTP-Tests genervt werde. Und vielleicht ergeben sich dabei auch erkennbare Unterschiede zu den täglichen Garmin Trainingsvorschlägen. Nebenbei gesagt, kam XERT ohne FTP-Tests aus. FTP-Tests kann ich allerdings auch mit FULGAZ oder meinem Wattbike AtomX Trainer durchführen.

    Da Enduco HRV wohl nicht misst, werde ich bei mySASY bleiben, welches zudem als gesamtes MyTraining-Modul verbessert werden soll (Sommer/Herbst 2023).

    Nach dem Enduco Test werde ich hoffentlich eine für mich brauchbare Lösung finden und ggf. Enduco künftig zusätzlich zu mySASY nutzen. Und vielleicht verlässt mySASY dieses Jahr mit einem erneuerten Trainingsmodul die „Erprobungsphase“, sodass sich Enduco dann ggf. ohnehin erledigen würde.

    Da ich allerdings ab Mai/Juni überwiegend unstrukturierte Radtouren im Freien durchführe, sind Trainingspläne – abgesehen von mySASY – dann für mich relativ bedeutungslos.

    Gruß Horst

    1. Wenn du Enduco in der kostenlosen Version nutzt, macht es das Gleiche wie z.B. Golden Cheetah: Es wird die Belastung über einen längerfristigen Zeitraum (Fitness) mit der Belastung über einen kurzfristigen Zeitraum (Ermüdung) verglichen.
      Trainingspläne mit konkreten Trainingsvorschlägen gibt es nur in der kostenpflichtigen Version, aber auch nur auf Basis der TSS.
      Die SpeedVille-App dürfte ähnlich ticken.

  7. Hallo,

    mySASY verwende ich jetzt weiter und nutze wegen der Trainingsvorschläge zusätzlich Enduco. Gut bei beiden Programmen finde ich den automatischen Abgleich mit Garmin Connect.

    Beim Indoortraining werden im Gegensatz XERT die Workouts direkt auf den Egde 1040 übertragen und steuern dann den AtomX. Beim Outdoortraining nutze ich die Enducovorschläge als Richtlinie und passe danach die Zeit und die Routen soweit möglich an.

    So wie es zurzeit für mich aussieht, werde ich beide Programme wohl behalten, weil ich damit meine Fitness gut kontrollieren kann und mich nicht durch spezielle Trainingspläne unter Druck setzen lassen muss.

  8. Hi harlerunner
    I’m using mysasy after reading your review, I’ve also been using HRV training for years, I ask if you can explain the measurement in the morning after mysasy recommends me myTL 64/79 but what does intensity or time refer to ?
    thanks

    1. Hi Franko, as far as I know these recommendations are still in BETA. They are based on your training load (TL) that is calculated for each run you upload or sync to mySasy.

  9. Hallo Thomas,

    danke für dein ausführlichen Bericht zu mySASY.
    Ich finde die App sehr interessant, wundere mich etwas, dass anscheinend die Weiterentwicklung etwas in Stocken gerate ist.

    Der Gedanke, über den Zustand des Körpers das Training zu definieren finde ich doch besser, vermutlich effektiver und gesunder, als über Eckdaten die man zeitlich leisten möchte, sein Trainingsprogramm aufzubauen.

    Es würde mich interessieren, ob Du noch die App nutzt oder doch schon (durch Erkenntnisse in der Zwischenzeit) auf eine andere App gewechselt bist.

    Dadurch, dass hier anscheinend die Weiterentwicklung nicht mehr (so richtig) stattfindet und auch deine Ideen und Anmerkungen nach über zwei Jahren anscheinend nicht umgesetzt worden sind, ist zu überlegen, ob man dann nicht gleich auf eine andere App setzten soll. Die Frage ist dann nur welche .

    Ich freue mich auf deine Antwort.

    Gruß, Karsten

    1. Hi Karsten, ich probiere gerne und immer mal wieder andere HRV-Apps aus, aber ich benutzte durchgängig immer HRV4Training. Das muss man zwar (einmalig) kaufen, aber damit hat man ein sehr verlässliches System, das seit Jahren weiterentwickelt wird. Für mich hat es auch den Vorteil, dass ich es mit TrainingPeaks synchronisieren kann und es auch Schnittstellen zu weiteren Plattformen gibt. Mit Kubios HRV oder Elite HRV gibt es aber auch sehr gute kostenlose Apps, die ich empfehlen kann.

  10. Hallo Karsten, ich kann HRV4 Training auch empfehlen, nutze aber seit 1 Jahr den Whoop Sensor und bin damit sehr zufrieden, da in der Plattform nicht nur Daten des Sensors verarbeitet werden, sondern auch eigene Einträge über Gewohnheiten, Ernährung etc., die über 90 Tage rückwirkend ausgewertet werden. Kostet leider was, aber 1 Monat bekommst du das Teil risikofrei zugesendet zum Testen. LG Maik

  11. Vielen Dank Euch Beiden,

    ich bin auf der Garmin-Schiene und muss sehen, wieweit HRV4Training genutzt werden kann, da es schon sehr schön wäre, wenn die Apps miteinander kommunizieren könnten.

    HRV4 werde ich jetzt ausprobieren – der Preis ist ja überschaubar – ein Testphase ist natürlich immer besser

    Whoop ist natürlich auch ein Möglichkeit, nur dann muss man doch alles umstellen – sonst bin ich mit Garmin im großen und ganzen zufrieden.

    Gruss, Karsten

    1. Mit welcher Garmin läufst Du denn? Und trägst Du die auch nachts? Ich habe zwar noch nicht 1:1 verglichen, aber ich würde sagen, dass meine 965 immer der gleichen Meinung ist wie HRV4Training.

      1. Ich habe die Epix II – ich bin ein Radfahrer, aber letztendlich geht es darum Fit zu sein .
        Ja, ich trage sie immer und es ist korrekt, dass die Uhr bzw Garmin auch ein HRV ( nach Garmin HFV) zur Verfügung stellt.

        Nur in wie fern das Training an den HRV oder HFV angepasst wird, bin ich mir nicht sicher bzw glaube ich es nicht, dass es getan wird.

        Somit war der Gedanke mit dem mySASY, dass nach dem Körperzustand das Training generiert

        1. Naja, mySASY erstellt Dir auch kein Training. Es gibt Dir nur eine ungefähre Empfehlung zur Belastung für den Tag – aber das macht Garmin ja auch. Da hast Du nichts gewonnen.

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Ich bin der Harlerunner

Hier schreibt Thomas Pier über das Laufen und (deutlich mehr als nur die notwendige) Ausrüstung. Ich laufe weder besonders schnell noch weit. Aber ich teile gerne meine Erfahrungen, die ich als ambitionierter Freizeitläufer, neugieriger Early-Adopter und als mein eigener Trainer sammele.

Ich freue mich über jede digitale Kontaktaufnahme - noch mehr allerdings über jeden gemeinsam gelaufenen Kilometer.

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