„Mittelfußlauf“ von Solarberg Séhel

Der Mittelfußlauf (auch „Light Feet Running“ genannt) sei leichtfüßig, effizient und weniger verletzungsanfällig. Das sind gleich drei Gründe, um sich das Buch zur Lauftechnikoptimierung mal genauer anzusehen.

Anzeige: Der Verlag hat mir das Buch für diesen Artikel auf meine Anfrage hin zur Verfügung gestellt. Dies hatte keinen Einfluss auf den Inhalt meines Berichts. Der Beitrag ist frei verfasst und gibt ausschließlich meine persönlichen Erfahrungen wieder.

Inhalt

Das Buch versteht sich als Leitfaden, um den Mittelfußlauf innerhalb von 12 Wochen zu erlernen. Dabei stellt es zum Glück den Mittelfußaufsatz nicht als „das Allheilmittel“ hin, sondern nimmt sich ganze zwei Kapitel Zeit, um die verschiedenen Lauftechniken vorzustellen und dessen Vor- und Nachteile aufzuzeigen.

Unterstützt wird dies immer durch anschauliche Zeichnungen, über die man das Geschriebene besser verstehen und nachvollziehen kann. Schließlich geht es immer und immer wieder um die Beschreibung eines Bewegungsablaufes, der einerseits sowieso „ganz von allein“ abläuft, andererseits aber durch die Hilfestellungen des Buches optimiert werden soll.

Dabei geht der Autor wirklich in kleinen Schritten vor, was fast schon zu dauernden Wiederholungen führt. Und doch ist es nichts, was einfach nur durch das Lesen hängen bleibt. Zum Glück gibt es sehr praxisnahe Anleitungen, wie man seine Lauftechnik behutsam in Richtung Mittelfußlauf umstellen kann. Dazu gehört auch ein 12-Wochen-Programm mit Übungen als Orientierungshilfe.

Ein Tipp ist auch, sich beim Laufen mal von der Seite und von hinten zu filmen. So kann man anschließend seine Laufbewegung in Ruhe (und in Zeitlupe) studieren und mit der im Buch beschriebenen Technik vergleichen.

Abschließend gibt es sogar noch einen Anhang, der mit sinnvollen und guten Kraftübungen für Läufer gespickt ist.

Meine Meinung

Den detaillierten Beschreibungen der Bewegungsabläufe konnte ich nicht immer folgen. Aber die Grundprinzipien des Mittelfußlaufes waren gut beschrieben und so nachvollziehbar, dass ich sie fast schon automatisch in mein Lauftraining übernommen habe – ohne den Anspruch damit ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Manchmal hilft es auch schon, an gewissen Dinge erinnert zu werden. Und dazu gibt das Buch viele Anstöße. Ich laufe jetzt zum Beispiel viel bewusster los und nehme mir ein wenig Zeit, auf meine Schrittfrequenz und das Anheben der Füße zu achten.

Ich habe das Buch gerne und in einem Rutsch durchgelesen. Sicher werde ich es auch immer mal wieder zur Hand nehmen, um mich an die wertvollen Tipps zu erinnern.

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  1. Hallo Harlerunner,

    da hast Du eine gute Wahl getroffen!

    Das Buch von Séhel sehe ich als „Ergänzungswerk“ der exzellenten „Laufbibel“ (Marquardt).

    Ich vermute, dass Einsteiger/leicht Fortgeschrittene bzw. jene, die (leider noch) auf der Ferse laufen, Probleme haben werden, Séhels Werk zu lesen, da es meiner Ansicht nach schon eher Leute anspricht, die bereits mit guter Lauftechnik prinzipiell vertraut sind bzw. bereits auf dem „Mittelfuß“ laufen.

    Marquardts Laufbibel hat einen eigenständigen Ableger: „natural running“. Ich las damals diese Bücher in der genannten Reihenfolge. Mir fehlte allerdings noch der letzte detaillierte Zugang zur reinen Lauftechnik inklusive konkreter Hinweise – und genau hier setzt Séhel an. Absolut klasse und sehr hilfreich.

    Meine Meinung: Wer glaubt, mal schnell die Mittelfußtechnik erlernen zu können, hat die Rechnung ohne den Wirt gemacht. – Ich lief 25 Jahre auf der Ferse und ab 2011 auf dem Mittelfuß – ich weiß, wovon ich spreche.
    MF-Laufen setzt übrigens auf einen flachen Fußaufsatz – da scheitern die allermeisten Läufer*innen. Sie tragen bereits die falschen Schuhe dafür. (Achtet mal auf die Schuhmarke, die der Läufer auf dem Buch-Cover trägt … ;-) )

    Direkt auf das Buch bezogen:
    Ich sehe – trotz des sehr erhellenden Inhalts – deutliche Schwächen in der Typografie und im Gestaltungsraster. Es wirkt etwas stümperhaft, wie da vorgegangen wurde. Riesige Buchstaben, chaotische Zeilenabstände, nicht sauber getrennte Absätze und Kapitelbezüge bzw. Bilder, die das Lesen recht erschweren und manchmal ein Rätsel aufgeben, auf welches Bild sich der Autor wohl gerade bezieht. Teilweise verschwimmen die Zuordnungen und man weiß nicht, wo man eigentlich ist.
    Mir ist das vor allem auf den ersten Seiten aufgefallen.
    Ich hatte Glück, dass ich im Grunde die Materie bereits kannte – für Leute, die neu sind, dürfte es schwerer werden, vermute ich mal.

    Fazit: Ich empfehle unbedingt zuerst die Laufbibel – da bekommt man einen kompletten Zugang zum Thema Laufstil. Man versteht, was das ist und dass es um weit mehr geht als um den Fußaufsatz. MF-Laufen ist ein Gesamtkonzept.
    Nach dem Lesen der Laufbibel sehe ich Séhels Werk als ein wertvolles Werk, um auch bestimmte praktische Details besser verstehen zu können. Interessant übrigens, wie Marquardt und Séhel sich hier ergänzen.
    Vorsicht vor dem Thema Schrittfrequenz. Die SF sollte wohl besser über den SF-Rechner von Marquardt (kostenlos online) ermittelt werden. Leider äußert sich Séhel in seinem Buch etwas unklar darüber, denn er verwendet abweichende „Mindest-Frequenzen“, bezüglich derer man sich fragt „Ja, wie denn nun?“.

    Also, besondere Kaufempfehlung für nicht ganz sattelfeste, aber schon mit der Materie vertraute Läufer, MF-Läufer zum Auffrischen und Verfeinern (oder als „Kontrolle“) oder einfach Neugierige. Die sind dann aber möglicherweise überfordert.
    Ich habe dem Buch die volle Punktzahl beim großen Versandhändler gegeben. – Ich sehe „Light Feet Running“ als ein sehr wertvolles Buch an und das einzige, das deutschsprachig zum Thema zu kaufen ist.

    Sportliche Grüße
    Frank_BN

    1. Hi Frank, so viel Lob von Dir bin ich ja gar nicht gewöhnt. ;) Danke für den Tipp mit der Laufbibel von Marquardt: die ist hier im Schrank schon ein wenig verstaubt. Vielleicht sollte ich sie wirklich mal wieder hervor holen.

  2. Hi Harlerunner,

    ich antworte mal mit einem :-D

    Ansonsten:
    Gerade wieder habe ich die Laufbibel – diesmal einem Kollegen – ausgeliehen.

    Übrigens kommt Mitte/Ende April 2021 die neue Auflage der Laufbibel raus (siehe auch deutlich unterschiedliche Cover-Fotos der Ausgaben). Inzwischen kaufe ich mir die sogar als Sammlerstück. :-D
    (Okay, ein Hintergrund ist natürlich auch, dass – über ein paar Jahrzehnte hinweg – das Lesen solcher Bücher nochmal ziemlich spannend ist. Mir fallen da spontan einige kleine Frühwerke anderer Autoren ein, die in meinem Regal, Sektion „Sportarten“, stehen. Jene Buchinhalte sind heute auch ein historisches Dokument über das Laufverständnis in den frühen Jahren des zunehmenden Breitensport-Booms, über das beginnende Laufschuh-Desaster [das auch heute nicht beendet ist – siehe den bizarren Karbonplatten-Quatsch, über den in 20 Jahren bestimmt auch wieder herzlich gelacht wird] und andere Dinge …)

    Um es zusammenzufassen: Lauftechnik ist alles – ohne Lauftechnik ist alles Laufen nichts.

    In diesem Sinne
    Sport frei!

    Frank_BN

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Ich bin der Harlerunner

Hier schreibt Thomas Pier über das Laufen und (deutlich mehr als nur die notwendige) Ausrüstung. Ich laufe weder besonders schnell noch weit. Aber ich teile gerne meine Erfahrungen, die ich als ambitionierter Freizeitläufer, neugieriger Early-Adopter und als mein eigener Trainer sammele.

Ich freue mich über jede digitale Kontaktaufnahme - noch mehr allerdings über jeden gemeinsam gelaufenen Kilometer.

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