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Schuhe mit einer Carboneinlage in der Sohle sind gerade voll im Trend. Nike hat mit seinem Vaporfly 4% vor zwei Jahren vorgelegt und seit dem ist der Schuh regelmäßig bei den Siegerehrungen der großen Marathons präsent.
Die neueste Version des Weltrekord-Schuhs, der Next%, ist gerade auf den Markt gekommen und bringt einen kleinen Bruder mit: den Zoom Fly 3.
Anzeige: Nike hat mir den Schuh für diesen Test auf meine Anfrage hin zur Verfügung gestellt. Dies hatte keinen Einfluss auf den Inhalt meines Testberichts. Der Beitrag ist frei verfasst und gibt ausschließlich meine persönlichen Erfahrungen wieder.
ProdukttestNike Zoom Fly 3
Nike Zoom Fly 3
ab ca. 150 Euro
6 Wochen
Erster Eindruck
Äußerlich ist der Zoom Fly 3 dem großen Bruder sehr ähnlich. Die beiden Modelle könnten auf den ersten Blick fast verwechselt werden. Natürlich teilen sie auch viele grundlegende Eigenschaft, unterscheiden sich im Detail dann aber deutlich.
Die eingebaute Carbonplatte läßt sich von aussen nicht erkennen – das riesige Dämpfungspaket allerdings schon. Man steht auf nicht weniger als 32 Millimetern „React Foam“ – beim Vaporfly ist es das etwas hochwertigere ZoomX-Material.
Die Laufsohle ist für so einen schnellen Schuh relativ komplett: unter dem Vorfuß gibt es eine durchgängige Sohle, während unter der Ferse nur zwei Materialstreifen den Fußaufsatz begleiten.
Die markante Form der Ferse ist bei Nike zu einer Art Markenzeichen geworden. Sieht sehr windschnittig aus und wie für Fersenläufer gemacht. ;) Auf dem Schaft kann man anscheinend sogar seine Marathonzeit sichtbar machen.
Das Vaporweave getaufte Obermaterial ist extrem dünn und fast schon transparent. Darunter befindet sich ein Sock Liner, also ein sockenartiger Innenschuh, der für Komfort sorgen soll.
Die Zunge ist auch nur gerade so dick, dass die den Druck der Schnürung auf den Spann etwas abmildern kann.
Erfahrungen beim Laufen
Ein wenig fühlt es sich schon so an, als wenn man von seinem Golf in einen Formel-1-Flitzer umsteigt. Das geht schon mit der Dicke und Weichheit der Sohle los: man geht wie auf Gummibärchen-Plateauschuhen. Besonders der Fersenbereich ist schon sehr ungewohnt soft.
Beim Laufen ändert sich das Bild allerdings direkt. Die Gummibärchen verwandeln sich in kleine Trampoline, die jedem Schritt extra Schwung geben – vorausgesetzt man hat sich ordentlich angeschnallt. Die Schnürung ist wirklich kritisch, denn der Fuß muss fest auf der Karbon-Plattform sitzen, damit diese ihre Vorteile auch ausspielen kann. Schnürt man nur etwas zu locker merkt man schnell, wie sich die Ferse im Schuh leicht heben will und eben keine optimale Kraftübertragung stattfindet.
Bei mir war der Grad zwischen „ausreichend fest“ und „unangenehm fest“ allerdings sehr klein. Hatte ich den richtigen Halt, war der Schuh nicht länger als eine Stunde komfortabel zu tragen. Lockerer geschnürt war er zwar bequemer zu tragen, aber vom „Push“ blieb nur noch ein Teil übrig.
Davon unabhängig war ich bei jedem Lauf mit dem Schuh deutlich schneller unterwegs als geplant und gefühlt. Und das natürlich vor allem bei etwas höherem Tempo.
Meine Meinung
Spaßfaktoren / Eignung
Nicht jeder Schuh eignet sich für jede Art von Training oder Wettkampf. Das ist (neben dem Schuh an sich) abhängig von Lauferfahrung, Leistungsstand, Gewicht und persönlichen Vorlieben. Meinen Spaß mit dem Schuh würde ich für folgende Kategorien so einschätzen:
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