Dieser Beitrag ist auch verfügbar auf: English
Die neue Nano Jacket stellt wohl den derzeitigen Höhepunkt der Entwicklung bei Soar da. Und überragt gleichzeitig alle anderen Regenjacken, die ich jemals in der Hand hatte.
Anzeige: Ich konnte die Jacke vergünstigt bei Soar kaufen. Dies hatte keinen Einfluss auf den Inhalt meines Testberichts. Der Beitrag ist frei verfasst und gibt ausschließlich meine persönlichen Erfahrungen wieder.
ProdukttestSoar Nano Jacket
[php snippet=1]Erster Eindruck
Beginnen wir mit dem Offensichtlichen: die Nano Jacket ist das erste Soar-Kleidungsstück mit einer Kaputze. Allein das ist schon ein deutliches Zeichen, dass die Jacke wirklich für das Laufen in lang anhaltenem Regen gemacht ist.
In der hier gezeigten Farbvariante „Browns“ sieht man den Ansatz der Kaputze besonders deutlich. Der Reißverschluss der Jacke schließt bis dicht unter das Kinn.
Allein in die Entwicklung der Kaputze muss viel Zeit geflossen sein, denn sie ist optimal ergonomisch vorgeformt, so daß sie in der Bewegung möglichst wenig stört. Der Sitz ist am Hinterkopf außerdem mit einem elastischen Band einstellbar.
Es gibt einen kleinen Schirm, der zusätzlich schützt. Ein Druckknopf sorgt für das sichere Verstauen, so lange man die Kaputze nicht braucht.
Die Ärmelbündchen sorgen dafür, dass die Jacke bequem abschließt und möglichst wenig Wind unter das Material fassen kann. Ein Tunnelzug am unteren Abschluss der Nano Jacket kann hier zusätzlich die Belüftung steuern.
Es gibt eine großzügige Reißverschlusstasche am Rücken, in der man zusätzliche Ausrüstung verstauen kann: Handschuhe, ein Schlauchtuch oder sein Handy.
Material
Als wenn Soar nicht schon längst sehr gut funktionierende Regenjacken im Programm hätte, wurde die Nano Jacket komplett neu entwickelt. Wie Tim im Video gut erklärt, gab es kein Material am Markt, dass seinen Ansprüchen an die Funktionalität der Jacke entsprochen hätte. Also hat Soar kurzerhand ein eigenes entwickelt.
Diese Entwicklung baut auf die Erfahrung mit vorhandenen Produkten auf. Schon mit der Ultra Rain Jacket hatte man vor drei Jahren eine Regenjacke mit Membran im Programm. Und auch damals schon schlug das Material alle Konkurrenzprodukte um Längen.
Das Material der Soar Nano Jacket zeichnet sich durch eine besonders hohe Dampfdiffusion aus, kombiniert mit einem sehr niedrigen RET-Wert. Dieser gibt den Widerstand an, den die Luftfeuchtigkeit erstmal überwinden muss, um durch das Material gelangen zu können. Werte unterhalb von 6 gelten als sehr gut – die Nano Jacket liegt bei 2,7! Unterm Strich kann also sehr viel Waserdampf sehr leicht durch das Gewebe gelangen, was ein optimales Innenklima auch unter schlechtesten Bedingungen verspricht.
Zusätzlich soll der Regen natürlich draussen bleiben. Auch hier baut Soar auf einer bewährten Technologie auf, nämlich der doppelten DWR-Behandlung der All Weather Jacket. Das Aussenmaterial wird also schon als Garn mit einer wasserabweisenden Schicht versehen, dann zu einem Stoff verarbeitet und anschließend mit einer zweiten DWR-Schicht ausgestattet.
Doch damit nicht genug: die Soar Nano Jacket gehört auch in die neue UTR-Reihe und soll damit auch den Ansprüchen von Trail-Runnern genügen. Eine Anforderung war daher das Tragen eines Laufrucksacks bzw. einer Laufweste. Deren Abrieb sind normalerweise der Tod für jede Regenmembran. Die Nano Jacket hat ein sehr strapazierfähiges Aussenmaterial und ist speziell für die Verwendung mit einem Rucksack vorgesehen.
Erfahrungen beim Laufen
Ich war fast enttäuscht als ich meine ersten Probeläufe nur bei Nieselregen machen konnte. ;) Aber auch da bewies die Jacke schon ihre Dampfdurchlässigkeit. Selbst auf langen Tempopassagen hatte ich nie das Bedürfnis, den Reißverschluss zu öffnen, um das Innenklima zu regulieren. Mit verstauter Kaputze war die Jacke überhaupt kaum als solche wahrnehmbar und sehr angenehm zu tragen. Sogar das sonst übliche Rascheln des Stoffes ist nicht vorhanden.
Zum Glück gab es aber auch genügend Gelegenheiten, um bei starkem Regen und Sturm Laufen zu gehen. Dabei hatte ich eigentlich immer nur mit dem Wind zu kämpfen, denn der Regen konnte mir dank der Jacke komplett egal sein. Selbst nach über einer Stunde im strömenden Regen war ich innen noch komplett trocken (bis auf den Schweiß). Die Kaputze hat dabei auch gute Dienste geleistet, obwohl ich sonst gerne darauf verzichte. Doch im Fall der Nano Jacket ist die einfach so perfekt geformt, dass sie mich überhaupt nicht gestört hat. Das Sichtfeld ist nicht eingeschränkt – auch nicht, wenn man stark den Kopf bewegt. Das Gummiband in der Kaputze legt sich wie bei einer Mütze um den Kopf, was grundsätzlich sehr gut funktioniert hat. Nur in Kombination mit einer Cap hatte das seine Grenzen – aber das hat man ja selbst in der Hand.